1320 Wollgarn- u. Wollwaren-Fabriken, Streich-, Vigogne- u. Strickgarn-Spinnereien. Bedburger Wollindustrie, A.-G. in Bedburg bei Düren mit Zweigfabrik in Aachen. Gegründet: Am 30. April 1891. Letzte Statutenänd. vom 28. April 1900. Zweck: Erwerb, Errichtung oder Betrieb von Kunstwollfabriken, Wollspinnereien, Woll- webereien nebst Nebengewerben, insbesondere Betrieb des Fabrikgeschäfts der früheren Firma „Bedburger Wollspinnerei, Kommanditgesellschaft A. Silverberg & Cie.' Die Weberei in Bedburg ist 1897 um 60 Webstühle verstärkt, so dass jetzt insgesamt ca. 300 Stühle bessere Buckskinstoffe herstellen. Es ist eine Stückfärberei für ca. 20 000 Stück vorhanden. Ausserdem ist im Juli 1897 die Weberei Otto Peltzer & Co., Aachen, mit 75 Webstühlen angekauft und deren Kundschaft übernommen. Beschäftigt wird in Aachen eine Lohn- spinnerei von 10 Assortiments. Das Areal der Ges. umfasst ca. 37 045 qm, wovon 24 000 qm bebaut sind. 1899 wurde in der Weberei eine elektrische Lichtanlage für ca. 700 Flammen angelegt und eine Wolfsche Compoundlokomobile, mit Kondensation und für Braunkohlenfeuerung eingerichtet, von 200 HP. beschafft, ferner eine Arbeiterkantine mit 50 Zimmern vollendet. Umsatz 1891–99: M. 714 730, 786 526, 877 038, 1 550 805, 1 899 568, 2 311 537, 2 924 956, 3 149 968, 3 324 303. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien (Nr. 1–3000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, erhöht am 31. Dez. 1893 um M. 100 000, am 14. März 1894 um M. 100 000, am 28. Juni 1894 um M. 750 000, am 31. Dez. 1895 um M. 550 000 und lt. G.-V.-B. vom 30. März 1898 um M. 500 000 (auf M. 3 000 000) in 500 neuen, ab 1. Jan. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären bis 30. April 1898 zu 118 %. Anleihe: M. 750 000 in 4½ % Oblig. von 1895, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Rilg ab 1896 in 31 Jahren durch jährl. Ausl. im März auf 1. Okt.; von 1900 an event. mit verstärkter Tilg. oder Gesamtkündigung. Ende 1899 noch in Umlauf M. 703 000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. im April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mindestens 5 % zum R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., vom verbleibenden Betrage 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Aktiva. Bilanz am 31. Dez. 1899. Passiva. Gewinn- u. Verlust-Konto. Grundstücke 93 523.63 Aktienkapital 3000000.– Debet. Gebäude 926 408.39 Obligationen 703 000.– Materialien 1573 5981 Maschinen I 121 358.65 Reservefonds 221 959.39 Löhne 497 267.64 Utensilien 58 116.29 Obligationszinsen 8 212.50 Frachten 30 996.43 Wasserleitung 19 004.40 Accepte 230 145.25 Olein 37 089.18 Mobilien 7 417.85 A. Silverberg-Stiftung 18 391.67 Zinsen 64 483.41 Eisenbahnanschluss 37 430.22 Kreditoren 961 910.11 Unkosten 80 767.47 Kantinenbau 36 037.11 Gewinn-Verwendung: Kohlen 28 408.67 Neuanlage 13 317.35 Reservefonds 16 855.29 Instandhaltung 8 464.69 Materialien 831 222.30 Tantieme an Vorst. 55 798.28 Versicherung 11 075.30 Bestand an Ganz- do. „ A.-R. 12 319.31 Steuern 17 926.82 u. Halbfabrikaten 709 071.60 do. „ Beamte 7 500.– Abschreibungen 141 972.99 Lager Berlin, Breslau 87 437.55 Arbeiter-Unterst.- Verluste 20 937.15 Kassa 10 421.18 Kasse 3 000.– Gewinn 340 202.20 Wechsel 304 495.54 Dividende 240000.– 2 853 151.76 Debitoren inkl. Bank- Vortrag 4 729.32 guthaben 1 133 086.18 Kredit. 8 Vortrag a. 1898 3 096.48 Fabrikationsertrag 2 850 055.28 5 388 348.24 5 388 348.24 2 853 151.76 Reservefonds: M. 238 814. Kurs der Aktien Ende 1896–99: 128, 127.40, 127, 130 %. Aufgelegt am 15. Mai 1896 zu 1123 %, eingeführt am 20. Mai 1896 zu 127 0%. Notiert in Berlin, Düsseldorf. Dividenden 1891–99: 6½, 8, 10, 6, 8, 8, 8, 8, 8 %. Div.-Zahl. spät. 1. Juli. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Gen.-Dir. Komm.-Rat Adolf Silverberg; Direktoren: Hch. Heisterkamp, Cunibert Detering, Otto Bücken, Bedburg. Aufsichtsrat: Vors. W. Trimborn, Rechtsanwalt Justizrat Balduin Trimborn, Wilh. Heck, Bank-Dir. A. Schuchart. Prokurist: Leop. Ruland, Bedburg. Zahlstellen: Bedburg: Gesellschaftskasse; Berlin: Deutsche Bank; Elberfeld, Düsseldorf, Köln, Aachen, Ruhrort, Hagen i. W. und M.-Gladbach: Bergisch Märkische Bank; Krefeld: A. & C. Sohmann; Elberfeld: von der Heydt-Kersten & Söhne.