1426 Jute-Spinnereien und -Webereien. Norddeutsche Jute-Spinnerei und Weberei in Hamburg mit Zweigniederlassungen und Fabriken in Schiffbek bei Hamburg, Ostritz in Sachsen und unter der Firma „Elsässische Gesellschaft für Jute-Spinnerei u. Weberei' in Bischyeiler i. Elsass. Gegründet: Im Februar 1883. Letzte Statutenänd. vom 22. Dez. 1899. Zweck: Herstellung von Garnen, Geweben und anderen Fabrikaten aus Jute oder ähnlichen Faserstoffen, sowie Vertrieb dieser Fabrikate. – Die an der schiffbaren Bille belegene Fabrik Schiffbek enthält ca. 8132 Feinspindeln und 452 Webstühle, beschäftigt ca. 1450 Arbeiter; Fabrik Ostritz enthält 5516 Spindeln und 200 Webstühle, beschäftigt ca. 950 Arbeiter. Das Etablissement enthält auch eine Vorspinnerei, Appretur, Färberei und Sacknäherei. Fabrikareal in Schiffbek ca. 42 000 qm, in Ostritz ca. 120 000 qm, in Schiffbek ist auf einem ca. 30 500 qm grossen Areal eine Arbeiterkolonie angelegt. Produktion: Dieselbe betrug in den Jahren 1890 . . . 5 407 831 kg Garn, 9 453 706 m Gewebe, 5 711 061 Säcke, 34%% .. 9 247 495 „ 3 5 326 434 „ 33 .% 3 8 942 041 „ „ 4 3719 937 „ 1893 5 831 535 „ 8 658 560 „ 5 9930 863 „ I3%% 3 12 1 29 193 3 337 9676 335%.% 6 12 429 769 „ 6935 533 „ 96s6% 664 „ 14 213 354 „ 6138 800 1839333%% % 13 954 411 „ 9 6 679 789 333 16 576 128 „ 019 610 „ 9999393 3 17 151 493 „ 5 8 724 455 „ Geschichtliches: Bei der Gründung wurde das zu Schiffbek belegene, ca. 40 000 qm grosse Grundstück für M. 60 000 angekauft und die Gebäude 1883/84 errichtet. 1894 erwarb die Ges. die „Oberlausitzer Jute-Spinnerei A.-G. in Ostritz“ mit Betrieb ab 1. Jan. 1894 für M. 2 102 027. Sie übernahm die Anleihe jener Ges. von M. 500 000, die Buchschuld M. 470 815, den buchmässigen Gewinn von M. 149 212 und zahlte M. 982 000 bar und ge- währte den Aktionären der Oberlausitzer Jute- Spinnerei für ihre Aktien 100 % und für Div. pro 1894 weitere 5 % in bar, bezügl. konnten dieselben vom 1.–30. Nov. 1894 auf je 2 ihrer Aktien M. 1000 neue Norddeutsche Jute-Spinnerei-Aktien (110 %) und M. 1000 in bar verlangen. Die Ges. war lt. Beschl. vom 26. Juni 1889 an der seiner Zeit in Schweden mit einem A.-K. von Kr. 1 200 000 errichteten „Skandinaviska Jute-Spinnerei och Väfveri Aktiebolaget in Oskarström“*' mit Kr. 800 000 Aktien (1895 mit ca. M. 150 000 Gewinn gegen den Buchwert, wovon M. 100 000 dem R.-F. zufielen, wieder verkauft) beteiligt. Sie hat lt. G.-V.-B. vom 31. März 1891 für eine 5 %ige zu 105 % ab 1896 in 20 Jahren zu tilgende Anleihe jener Ges. in Höhe von Kr. 600 000 die hypothekarische Garantie übernommen und auf ihre Fabrik in Schiffbek eintragen lassen. 1895 erwarb die Ges. M. 900 000 Aktien der Elsäss. Ges. für Jute-Spinnerei und Weberei in Bischweiler (A.-K. dieser Ges. M. 1 000 000, Prioritäten M. 1 000 000; Div. 1895–99: 0, 8, 6, 10, 10 %), sie ist in deren A.-R. und Direktion vertreten. Seit 1897 ist die Ges. mit Rbl. 500 000 bei der A.-G. für Flachs- u. Jute-Manufaktur in Riga und Warschau beteiligt (A.-K. dieser Ges. Rbl. 2 500 000); die beiden Fabriken der russ. Ges. befinden sich jetzt in vollem Betrieb. Kapital: M. 5 200 000 in 5200 Aktien (Nr. 1–5200) à M. 1000. Bei Ausgabe neuer Aktien haben die Aktionäre ein Bezugsrecht auf die Hälfte zu dem von der G.-V. festgesetzten Preise. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, erhöht 1884k um M. 1 000 000 zu 105 0%, 1889 weitere M. 1 000 000 an ein Konsortium zu 124 % begeben, Pe% zht der Aktionäre zu 129 %; weiter erhöht lt. G.-V.-B. vom 19. Okt. 1894 um M. 1 000 000 zu 110 % mit Div. ab 1. Jan. 1895. Die alten Aktien und die Aktionäre der Oberlausitzer Jute-Spinnerei hatten ein Bezugsrecht je zur Hälfte. Ferner erhöht lt. G.-V.-B. vom 25. Nov. 1897 um M. 1 200 000 (auf M. 5 200 000) in 1200 neuen, ab 1. Juli 1898 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von einer Gruppe zu 105 %, von dieser angeboten M. 800 000 den Aktionären vom 28. Nov. bis 28. Dez. 1897 zu 110 %; 25 % zuzügl. Agio waren gleich, 25 % Ende April 1898 einzuzahlen, restliche 50 % wurden Mitte Sept. und Ende Dez. 1898 je zur Hälfte fällig. Hypothekar-Anleihen: Lt. Statut ist der A.-R. berechtigt, bis M. 4 000 000 Prior. mit hypo- thekarischer Eintragung auf die Fabriken in Schiffbek und Ostritz auszugeben. Emittiert sind: I. M. 1 000 000 in 4 % Prior.-Oblig. von 1889, rückzahlbar zu 103 %, 1000 Stücke (Nr. 1–1000) à M. 1000. Zs.: 30./6. u. 31./12. Tilg. von 1895–1919 durch jährl. Ausl. von 40 OÖblig. ohne Zs.-Zuwachs im Sept. auf 31. Dez.; kann verstärkt werden. Sicherheit: Kautionshypothek zur I. Stelle auf das Grundeigentum, Gebäude etc. in Schiffbek zu gunsten der Anglo-Deutschen Bank (jetzt Filiale der Dresdner Bank) in Hamburg als Pfandhalterin. Verj. der Coup. und Stücke: 4 J. n. F. Zahlst.: Hamburg: Gesellschafts- kasse, Filiale der Dresdner Bank. Eingeführt in Hamburg am 8. Mai 1890 u 101.50 %