Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1479 Freiberger Papierfabrik zu Weissenborn im Erzgebirge. Gegründet: Am 20. Juni 1871. Letzte Statutenänd. vom 28. Juni 1899. Zweck: Fabrikation von Papier, Cellulose und Strohstoff, sowie Herstellung von Holzstoff in den Fabriken zu Weissenborn und Lichtenberg. Die Anlagen wurden 1899 umfassend erweitert, die Bleicherei vorteilhaft geüändert und die Leistungsfähigkeit aller 3 Papier- maschinen namhaft gehoben, auch eine elektrische Kraftübertragung eingerichtet. Zahl 3 der Beamten und Arbeiter ca. 650 Personen. Die Produktion betrug 1893–99: 3 487 803, 3 381 610, 3 370 340, 3 704 090, 3 634 372, 3 599 022, 3 511 914 kg. Kapital: M. 1 650 000 in 4200 Aktien (Nr. 1–4200) à Thlr. 100 oder M. 300 und 390 Aktien (Nr. 4201–4590 à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 050 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 13. April 1880 um M. 210 000 und lt. G.-V.-B. v. 28. März 1889 um M. 390 000 (auf M. 1 650 000), letztere in 390 Aktien à M. 1000. Anleihen: I. M. 600 000 in 4 % (bis 1895 4½ %) Prior.-Oblig., 2000 Stück à M. 300. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1888 durch jährl. Ausl. von wenigstens M. 18 000 in der G.-V. auf 2. Jan. Die Anleihe ist an erster Stelle hypothekarisch eingetragen. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Ende Juni 1899 noch im Umlauf M. 384 000. Kurs Ende 1896–99: 102.75, 102, 101, – %. Notiert in Dresden. Genannter Rest dieser Anleihe wurde zur Rückzahlung auf 2. Jan. 1900 gekündigt bezw. konnten die noch unverlosten Stücke vom 25. Sept. bis 7. Okt. 1899 gegen Stücke nachstehender Anleihe II umgetauscht werden, wobei % = M. 2.25 Konvertierungsprämie pro Schuldschein vergütet wurde. II. M. 900 000 in 4 % Schuldscheinen von 1899, 400 Stücke Lit. A (Nr. 1–400) à M. 1000, 400 Lit. B (Nr. 401–800) à M. 500, 1000 Lit. C (Nr. 801–1800) à M. 300. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1902 durch jährl. Auslos. innerhalb 14 Tage vor dem 1. Juli (zuerst 1901) auf 2. Jan. so, dass im ersten Jahre 2 % der Gesamtanleihe, von 1903 bis einschl. 1914 mind. 3 % und von 1915 bis 1929 jährl. mind. 4 % derselben zur Rückzahlung gekündigt werden; von 1906 an verstärkte Ausl. bezw. Kündigung der ganzen Anleihe an jedem Zinstage mit 6 Monate Frist oder Rückzahlung durch frei- händigen Ankauf zulässig. Zur Sicherheit der Anleihe ist eine erststellige 4 % Hypothek nebst Kostenhypothek auf den gesamten 19 ha 88 a grossen Grundbesitz der Ges. in Weissenborn, Lichtenberg und Berthelsdorf samt Gebäuden, Wasserkraft, Wasserbauten und Eisenbahnanlage Berthelsdorf-Weissenborn im Gesamtwert von ca. M. 1 585 603 eingetragen. Die für I. Anleihe auf den Grundbesitz der Ges. an 1. Stelle seinerzeit bestellte Hypothek ist gelöscht, nachdem seitens der Ges. für den Betrag der bis Nov. 1899 noch nicht zur Einlösung gelangten Schuldscheine der alten Anleihe in Höhe von M. 130 800 der gleiche Betrag in Schuldverschreibungen der neuen Anleihe zum Gerichtsdepositum eingeliefert worden ist. Die neue Anleihe steht daher an 1. Stelle. Ihr Erlös diente ausser zur Tilg. der alten Anleihe zur Vervollkommnung der Betriebs- einrichtungen und zur Verstärkung der Betriebsmittel der Ges. Verj. der Coup. 4 J. n. F.', der Stücke nach 10 Jahren. Zahlstellen wie bei Div. Begeben waren bis Ende 1899 M. 789 000, der Rest gelangt 1900 zur Ausgabe. Kurs Ende 1899: 99.25 %. Zugelassen M. 900 000, zur Subskription aufgelegt durch die Dresdner Zahlstellen M. 500 000 am 6 Nov. 1899 zu 99.25 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1. Juli 1899. Notiert in Dresden. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. im April in Freiberg oder Dresden. Stimmrecht: Jede Aktie à M. 300 1. St., jede Aktie à M. 1000 = 3 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), 5 % vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 5 % Tant. an A.-R. (ausser M. 6000 auf Handlungsunkosten zu verbuchendem jährl. Fixum), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Gesamtanlage 2 041 049, Fabrik- u. Kontorgerätschaften 24 707, Eisenbahn 184 000, Staatspapiere, Wechsel u. Kassa 93 466, Rohmaterialien u. Papier 569 848, Aussenstände 420 353. Passiva: A.-K. 1 650 000, Prior. 900 000, ausgeloste Schuldscheine, unerhobene Zs.- u. Div.-Scheine 37 635, R.-F. 165 000, Unfall-R.-F. 7617, Witwen- u. Waisenversorgungs-F. 20 809, Unterstütz.-F. 10 444, Verbindlichkeiten 322 517, Gewinn 219 401. Sa. M. 3 333 425. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unkosten, Zs., Diskont, Abgaben u. Versich. 123 288, Unfall- R.-F. 7000, Abschreib. 83 037, Widmungen 10 000, Gewinn 126 344. – Kredit: Vortrag a. 1898 823, Feldpacht 213, verfallene Div.- u. Zinsscheine 29, Betriebsgewinn 348 623. Sa. M. 349 689. Gewinn-Verwendung: Abschreib. 83 057, Widmungen 10 000, Tant. 9252, Div. 115 500, Vortrag 1592. Reservefonds: M. 165 000. Kurs der Aktien Ende 1886–99: Aktien: 142.50, 122, 130, 125, 126, 110, –, 118, 134, 139, 179, 168, 168.50, ? %. Notiert in Dresden. Dividenden 1886–99: 9, 8, 8, 8, 7, 6, 7, 9, 7½, 8½, 11, 9½, 8, 7 %. Zahlbar spät. 1 Monat nach der G.-V. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Aurel Stadler, Aug. Banholzer. Aufsichtsrat: (4–6) Vors. Bankier Arthur Mittasch, Dresden; Stellv. Rentier Paul Büttner, Dresden; Fabrikant C. F. Witzsch, Chemnitz; Theodor Timaeus, Dresden. Zahlstellen: Für Div.: Eigene Kasse; * Dresden: Dresdner Bank, H. G. Lüder; Freiberg: Vorschussbank, Ludwig & Co.