88........ ... 1532 Fabriken für Chemikalien etc. Nienburger chemische Fabrik in Nienburg a. d. Weser. Gegründet: Im Jahre 1862. Letzte Statutenänd. vom 20. Nov. 1899. Zweck: Herstellung von Chemikalien, speciell Schwefelsäure, Soda, Alaun, Thonerde, Kristall- glaubersalz etc. Erbaut ist 1897 eine neue Salpetersäurefabrik, die 1898 ebenso wie im Nov. ein neues Schwefelsäuresystem und 1899 ein neues Bleikammersystem, Ziegelei in Betrieb genommen worden ist. Arbeiterzahl 140. Kapital: M. 750 000 in 2500 Nam.-Aktien à M. 300. Die Aktien sind grösstenteils im Besitz von Georg Egestorffs Salzwerken A.-G. in Linden vor Hannover. Anleihe: M. 138 000 (Stand Ende Dez. 1899) in Oblig. von 1881 u. 1883, die durch jährl. 2 011 965, Gewinn 188 724. Sa. M. 3 647 108. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Oblig.-Zs., Betriebs-, Versand- u. Handlungsunkosten, Tant. 69 776, Übertrag auf Abschreibungskto 50 000, Reingewinn 138 724. Sa. M. 258 500, —– Kredit: Brutto-Einnahmen M. 258 500. Gewinn-Verwendung: Div. 127 500, Tant. an A.-R. 10 339, Vortrag 884. Reservefonds: M. 250 000, Delkrederekto M. 10 179. Dividenden 1897–99: 12, 18¼, 17 %. Direktion: Dr. Carl Kraushaar. Aufsichtsrat: Vors. Baron Carl von Alten, Stellv. Ing. Friedr. Buresch, Linden; Ed. Spiegelberg, Hannover; Ludw. Huesmann, Osnabrück. Prokuristen: J. Weineck, W. Heckmann, Ad. Planton, Herm. Huesmann (kollektiv). Chemische Fabrik Oranienburg, Act.-Ges. in Oranienburg, Prov. Brandenburg. Gegründet: Im Juli 1871. Letzte Statutenänd. vom 15. Nov. 1899 bezw. 23. April 1900. Zweck: Übernahme der chemischen Fabrik von L. Röhr (früher Seehandlung) für M. 1 275 000. Hauptfabrikate sind Schwefelsäure, Salpetersäure, Salzsäure, schwefelsaure Thonerde, Alaun, Glaubersalz, Sulfat, Eisenbeize etc. Die Anlagen haben in den letzten Jahren verschiedene Erweiterungen erfahren. Die Ges. besitzt in Oranienburg ca. 70½ Morgen wertvollen Grundbesitz. Das Etablissement der Ges. erhält Anschluss an die Staatsbahn. Arbeiterzahl ca. 150. Die Ges. besitzt sämtliche M. 200 000 Aktien der Chemischen Produktenfabrik Altdamm. (Div. 1886–94: 0 %, 1895–99: 1% %%%. sichten für 1900 sind sehr günstige.) Kapital: M. 1 440 000 in 1700 Prior.-Aktien à M. 300 und 620 solchen à M. 1500, sämtlich gleichberechtigt. Urspr. Kapital M. 1 200 000 in St.-Aktien à M. 300, erhöht 1872 auf M. 1 650 000; 1874 wurden M. 360 000 zurückgeschenkt; 1875/76 Reduktion des Kapitals um die Hälfte, weiter Rückkauf von M. 9000 u. 1881 Zusammenlegung 4: 1, sodass M. 159 000 in St.-Aktien verblieben. – Von den Prior.-Aktien, welche vor den St.-Aktien 5 % Vorz.- Div. ohne Nachzahlungsverpflichtung erhielten, wurden M. 312 000 in 1040 Stücken à M. 300 1880, M. 198 000 in 660 Stücken à M. 300 und M. 195 000 in 130 Stücken à M. 1500 1881–85 u. M. 576 000 in 384 Stücken à M. 1500 lt. G.-V.-B. vom 2. Nov. 1895 begeben; letztere wurden von einem Konsortium übernommen und von diesem den Aktionären vom 15.–25. Nov. 1895 zu 135 % angeboten; auf M. 4500 nom. alte Aktien entfielen 2 neue Prior.-Aktien à M. 1500. Die G.-V. vom 23. April 1900 beschloss zwecks Beseitigung der durch die Notiz der St.-Aktien und St.-Prior.-Aktien an der Börse vor- gekommenen Unzuträglichkeiten Schaffung eines einheitlichen A.-K. Den Besitzern der M. 159 000 St.-Aktien wurde demgemäss das Recht eingeräumt, gegen Einlieferung von je 5 St.-Aktien à M. 300 und Erstattung von M. 45 gleich 3 % für Stempel und Unkosten eine Prior.-St.-Aktie à M. 1500 zu beziehen. Die innerhalb 6 Monaten nicht zum Um- tausch eingereichten St.-Aktien verlieren Stimm- und Div.-Recht. Auf Grund dieses Beschlusses wurden die Besitzer der St.-Aktien am 30. April 1900 aufgefordert, den Um- tausch der St.-Aktien bis zum 30. Mai 1900 bei untengenannter Zahlst. vorzunchmen. Anleihe: M. 385 000 in 5 % Prior.-Oblig. von 1884, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 500 auf Namen lautend. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1887–1915 durch jährl. Ausl. in d. G.-V. (zuerst 1886) auf 2. Jan.; verstärkte Tilg. oder gänzliche Kündigung mit 6 monat. Frist zulässig. Die Anleihe ist zur ersten Stelle als Grundschuld eingetragen; der Grundschuldbrief liegt bei der Reichsbank. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Zahlst.: Wie bei Div. Ende 1899 noch in Umlauf M. 300 000. Kurs Ende 1896–99: –, 105, –, 0%. Notiert in Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: Je M. 300 = 1 St.