1596 Fabriken für Leder. Hilchenbacher Lederwerke vormals Giersbach, Hüttenhein & Krämer in Hilchenbach i. Westf. Gegründet: Am 22. Dez. 1898. Letzte Statutenänd. v. 23. Dez. 1899. Gründer: Friedr. Giersbach, Dr. Jul. Giersbach, Wwe. Auguste Hüttenhein, Herm. Krämer, Richard Hüttenhein und Lederfabrikant Heinrich Hüttenhain, Hilchenbach. Auf das Grundkapital sind eingebracht von: Friedr. und Jul. Giersbach die ihnen gehörige Gerberei mit sämtl. Zubehör zum Preise von M. 80 000, Wwe. Hüttenhein die ihr und den Erben Carl Hüttenhein gehörige Gerberei mit sämtl. Grundstücken etc. zum Preise von M. 70 000, Herm. Krämer die ihm bezw. der Firma Herm. Krämer gehörige Gerberei mit sämtl. Zubehör zum Preise von M. 60 000, Richard Hüttenhein die ihm gehörige Gerberei mit sämtl. Zubehör zum Preise von M. 50 000, Heinr. Hüttenhain die ihm gehörige Gerberei mit Zubehör zu M. 40000. Zweck: Herstellung und Weiterverarbeitung von Leder, sowie Vertrieb der hergestellten Fabrikate, auch Handel mit den zu ihrer Geschäftsbranche gehörigen Waren, nament- lich Rohstoffen, Leder und sonstigen Fabrikaten. Kapital: M. 1 750 000 in 1750 Aktien à M. 1000 mit 80 % Einzahlung. Geschäftsjahr: Gen.-Vers.: Im I. Quartal. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst., dann 4 % Div., vom verbleib. Betrage Tant. an A.-R., Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Immobilien 316 992, Vorräte 204 748, Inventarien 23 640, Gerbereibetrieb 1 039 630, Debitoren 59 823, Kassa u. Wechsel 5674. Passiva: Eingezahltes A.-K. 1 400 000, Kreditoren 250 509. Sa. M. 1 650 509. Dividenden 1899: 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Dr. Jul. Giersbach, Herm. Krämer, Heinr. Hüttenhain. Aufsichtsrat: Friedr. Giersbach, Hilchenbach; Dir. Aug. Klein, Dahlbruch; Dr. med. Wilh. Giersbach, Köln. Lederfabrik Hirschberg vorm. Heinrich Knoch & Co. in Hirschberg a. Saale mit Filiale in Berlin. Gegründet: Im Jahre 1893 durch Übernahme der Lederfabrik der Kommandit-Ges. Heinrich Knoch 3 Co. in Hirschberg a. d. Saale für M. 1 509 967 in Verbindlichkeiten und M. 2 110 000 in Aktien. Letzte Statutenänd. vom 28. April 1900. Zweck: Fabikatien von Leder, speciell Sohl- und Vacheleder, sowie H erstellung und Verkauf verwandter Artikel. Arbeiterzahl ca. 480. Die Fabrik wurde am 2. Dez. 1898 von einem grossen Brandunglück betroffen, doch konnte der Betrieb im März 1899 bereits wieder aufgenommen werden. Die Feuerversich.-Ges. billigten der Ges. folg. Entschädigungen zu: auf Gebäude M. 302 507, auf Gruben M. 36 315, auf Maschinen M. 286 634, auf Waren M. 1 539 390, auf Kontorutensilien, Einrichtung des Laboratoriums, Wagen, Werkzeuge M. 42 099, in Sa. M. 2 206 946. Doch hat dieser Betrag zum Wiederaufbau bezw. zur Wiedereinrichtung der Anlagen nicht ausgereicht, da gleichzeitig bedeutende Ver- grösserungen erfolgten und Gebäude, die bei dem Brande im Bau begriffen waren und solche, deren Bau Dereits beschlossen war, mit aufgeführt worden sind; es wurden rund M. 52 000 mehr ausgegeben, wie die Gesamtentschädigung betrug; dieser Betrag wurde auf die neuhergestellten Anlagen 1899 abgeschrieben. In der Nacht zum 28. April 1900 brach in der Fabrik abermals Feuer aus, das die beiden grössten, seit einem halben Jahre erst vollendeten Gebäude, in denen sich der Leimleder- und Haarboden, sowie die Appretur und Wäscheanstalten befanden, vollständig zerstörte. Sämtliche neue Maschinen und Lederwalzen wurden vernichtet. Der materielle Verlust ist durch Ver- sicherung gedeckt und eine Betriebsstörung nur auf kurze Zeit eingetreten, weil sämtliche Kraftmaschinen erhalten geblieben und die vernichteten Appreturmaschinen schnell zu beschaffen sind. Die Ges. hat übrigens jetzt eine Fabrikfeuerwehr eingerichtet. Reservefonds: M. 330 000, Spec.-R.-F. M. 496 764. Kapital: M. 3 300 000 in 3300 Aktien (Nr. 1–3300) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 2 110 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 20. Okt. 1897 um M. 1 190 000 (auf M. 3 300 000) in 1190 neuen, ab 1. Jan. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen vom Bankhaus Marcus Nelken & Sohn zu 110 %, von diesen angeboten M. 330 000 den Aktionären 4: 1 vom 12.–26. Nov. 1897 zu 120 %: bezogen wurden M. 526 000 Hypothekar-A fleihe: M. 500 000 in 4 0% Teilschuldverschreibungen von 1897, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000 auf Namen der Vogtländischen Bank in Plauen i. V. Zs. 1./4, u. 1./10, Tilg. ab 1900 in längstens 30 durch jährl. Ausl. von ca. 1½ % und aIsgarten Zs. im April auf 1. Okt.; kann ab 1900 verstärkt oder ganz getilgt wer 40 Als Sicherheit dient erststellige Hypothek von M. 600 000 auf die gesamten Liegen- schaften der Ges.; diese Hypothek kann nur je nach fortschreitender Tilg. der Anleihe gelöscht werden oder indem anderweitige Sicherheit bestellt wird. Verj. der Coup.: 4, der Stücke: 10 J. n. F. Zahlst.: Plauen i. V.: Vogtl. Bank; Frankfurt a. M.: von Erlanger & Söhne; Berlin: Delbrück Leo & Co.