Wasser-Werke. 1645 Ausnutzung der Pappelbornquellen und Verbindung derselben mit dem bestehenden Wasserwerk wurde der Ges. die Koncession auf 55 Jahre ab 1. Jan. 1884 und die Be- rechtigung der Stadt, das Wasserwerk zu kaufen, auf 35 Jahre verlängert. Kapital: M. 150 000 in 150 Aktien (Nr. 1–150) à M. 1000 (bis 1891 M. 120 000). Lt. G.-V.-B. v. 15. Febr. 1899 gelangten 1899 auf jede Aktie M. 50 zur Rückzahlung. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Jan.-Febr. Stimmrecht: 1 Aktie= 1 St., Grenze 40 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 3 % Div., Rest, abzügl. vertragsm. Tant. und Remun., zur Verf. der G.-V.; der Überschuss kann zur Amort. von Aktien Verwendung finden. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Kassa 2122, Effekten 626, Grundstücke 7974, Wasserwerks- anlage 135 029, Wassermesser 4873, Inventar 266, Waren 3709, Debitoren 8493. Passiva: A.-K. ab Amort. 142 500, Ern.-F. 5178, R.-F. 2639, Kreditoren 4246, Rein- gewinn 5201. Sa. M. 159 765. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Anlage-Amort.-Kto 1595, Ern.-F. 1595, Abschreib. 335, Gewinn 5201 – Kredit: Vortrag 261, Betriebsüberschuss 8465. Sa. M. 8726. Gewinn-Verwendung: R.-F. 260, Div. 4500, Remunerat. 400, Vortrag 41. Reservefonds: M. 2899, Ern.-F. M. 5178. Dividenden 1889–99: Je 3 %. Direktion: Komm.-Rat Jac. Jooss, München; Stellv. F. L. Clausz, Landau. Aufsichtsrat: Vors. Kfm. Otto Foell, Kfm. Fr. Th. Jooss, Landau; Ing. Th. Jooss, München. Süddeutsche Wasserwerke, A.-G. in Nürnberg mit Zweigniederlassungen: Süddeutsche Wasserwerke A.-G. Frankfurter Filiale in Frankfurt a. M. und Süddeutsche Wasserwerke A.-G. Württem- bergische Filiale vorm. G. J. Stumpf in Stuttgart. Gegründet: Am 6. Jan. 1898 als Bayerische Wasserwerke A.-G.; Firma geändert lt. G.-V.-B. vom 17. Dez. 1898 wie oben. Letzte Statutenänd. vom 4. Nov. 1899. Gründer siehe Jahrg. 1899/1900. Moritz Dünkelsbühler in Nürnberg hat in den Gemeinden Schönberg und Grünthal II gelegene Grundbesitzungen mit allem Ein- und Zubehör, Rechten und Gerechtigkeiten, sowie den darauf befindlichen Gebäuden, Maschinen etc. und den zu gunsten der Grundbesitzungen bestellten Servituten und den mit diesen Besitzungen verbundenen Berechtigungen im Gesamtwert von M. 190 000, in die A.-G. eingelegt, wofür ihm 760 mit 25 % eingezahlte Aktien der Ges. à M. 1000 gewährt worden sind. Zweck: Bau und Betrieb von Wasserleitungen für eigene und für fremde Rechnung, ferner Kauf und Verkauf von solchen Anlagen, Erwerbung und Veräusserung von Terrains und Quellen, welche zum Bau und Betrieb von Wasserleitungen erforderlich oder nütz- lich erscheinen, Beteiligung an bestehenden, sowie Erwerbung und Weiterveräusserung von mit dem Wasserleitungsfache verwandten Unternehmungen, Industrien und Fabriken, sowie Verwertung von Wasserkräften. Wo es zweckdienlich erscheint, kann die Ges. auch elektrische oder sonstige Anlagen bauen, betreiben und pachten. Die Ges. hat Ende 1898 die Installationsgeschäfte Heinr. Pichler, F. Liebtreu Nachf. in Frankfurt a. M., sowie G. J. Stumpf in Stuttgart erworben. Ferner wurden den Aktionären der Wasser- leitungsbau-A.-G. vorm. Chr. Hilpert zum Umtausch 550 Stück Süddeutsche Wasser- werk-A.-G.-Aktien gegen die gleiche Anzahl Wasserleitungsbau-Aktien angeboten und auf diesem Wege 421 Stück erworben. Über die Kapitalserhöhung zu diesen Zwecken s. unten. Die Ges. schloss Verträge wegen Wasserversorgungsanlagen ab mit der Gen.-Dir. der bayerischen Staatseisenbahnen, betreffend den Bahnhof Regensburg; (diese Anlage ist Ende 1899 im grossen und ganzen fertiggestellt); mit den Gemeinden Gonsenheim, Gau- Odernheim in Rheinhessen u. Alexisbad im Harz; ferner mit den Stadtgemeinden Pfaffen- hofen, Schrobenhausen, Geisenfeld, Wolnzach und Hohenwart wegen Errichtung elektr. Centralen (Betrieb Wasserkraft); mit der Stadt Harzgerode in Anhalt für Wasserver- sorgung und Gasbeleuchtung. Das Elektricitätswerk Pfaffenhofen a. Ilm ist Anfang Sept. 1899 dem Betrieb übergeben. Die Betriebskraft wird durch das Wasser der Paar bei Hohenwart mittels einer sich selbst regulierenden Turbinenanlage gewonnen, welche eine Drehstrom-Dynamomaschine treibt. Der Strom wird zum kleinsten Teile dem nahe- gelegenen Hohenwart, zum grösseren dem ca. 12 km entfernten Pfaffenhofen zugeführt. Für weitere Stromabnahme wird der hochgespannte Drehstrom durch Transformatoren auf niedrigere Spannung gebracht. In Pfaffenhofen selbst wird eine Dampfreserve- station gebaut. Kapital: M. 2 600 000 in 2600 Aktien (Nr. 1–2600) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 17. Dez. 1898 um M. 1 600 000 (auf M. 2 600 000) in 1600 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Jan. 1899, wovon 550 Aktien (zu 110 %) zum Umtausch (welcher bis 19. Okt. 1899 zu geschehen hatte) gegen Aktien der Wasserleitungsbau-A.-G. vorm. Chr. Hilpert in Nürnberg, 160 Aktien (zu 125 %) zum Ankauf des Geschäftes G. J. Stumpf in Stuttgart u. 90 Aktien (zu 125 %) nebst M. 60 000 bar zum Ankauf des Geschäftes F. Liebtreu Nachf. in Frankfurt a. M. Verwendung fanden; restierende 800, ab 15. OÖkt. 1899 div.-ber. Aktien wurden von einem Konsortium mit 25 % Einzahlung übernommen und von diesem den