Fischerei und Fischwaren-Industrie. 1769 Fischerei und Fischwaren-Industrieé. Bremen-Vegesacker Fischerei-Gesellschaft, Actiengesellschaft in Bremen-Vegesack. Gegründet: Am 31. Jan. 1895. Letzte Statutenänd. v. 17. März 1900. Zweck: Betrieb des Seefischfangs, insbesondere des Heringsfangs mit eigenen oder gemieteten Fahrzeugen, jede Art der Zubereitung und Verwertung des Fangs und Betrieb aller dem Fischfange dienlichen Nebengeschäfte, insbesondere Eisgeschäft, Fabrikation von Tonnen, Kisten und Dosen, Netzen und Korkwaren. Die Ges. besitzt 20 Logger und in Vegesack eine Quai-Anlage von ca. 250 in Länge; die Ges. wurde 1897, 1898 und 1899 durch einen Reichszuschuss subventioniert. Gesamtfang 1896–99: 8702, 6090, 14 600, 8743 t im Werte von M. 216 267, 240 298, 361 695, 373 560. Kapital: M. 675 000 in 450 St.-Aktien à M. 1000 und 225 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 450 000 in St.-Aktien, erhöht lt. G.-V.-B. vom 24. April 1897 um M. 225 000 in 225 Vorz.- Aktien à M. 1000. Angeboten den Aktionären zu Pari. Anleihe: M. 400 000 in 4½ % Oblig. von 1900, Aufnahme genehmigt durch Senatsbeschluss v. 27. März 1900, 400 Stücke à M. 1000. Zinsen am 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1905 durch jährl. Ausl. von mind. 8 Stücken, auch Totalkünd. mit 3 Monate Frist zulässig. Sicher- heit: Erste Hypothek in Höhe von M. 350 000 auf das zu Grohn belegene Grundstück und Schiffspfandrecht auf sieben im brem. Schiffsregister eingetragene Logger der Ges. in Höhe von je M. 15 000. Geschäftsjahr: Ab 1900 1. Juli bis 30. 9 uni; früher Kalenderjahr. Gen.-Vers.: In den ersten 4 Mon. Stimmrecht: 1 Aktie = Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., sodann bis 5 % Div. an Vorz.-Aktien, darauf bis 5 % Div. an St.-Aktien, vom verbleib. Uberschuss vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 15 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Loggerkapital 472 362, Loggerinventar 33 981, Fischerei- geräte 178 172, Immobilien 185 253, Böttcherei 101 585. Materialien 350, Salz 8436, Proviant 873, Betriebsinventar 7548, Waren 89 528, Effekten 1390, Kassa 948. Passiva: A.-K. 675 000, Netz-R.-F. 19 000, Heringshandelunkostenkto 921, Berufs- genossenschaften 2000, Fischereigerätereparaturen 5268, Loggerreparaturen 6796, Kredi- toren 371 406, Gewinn 38. Sa. M. 1 080 431. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsverluste 307 746, Abschreib. 79 775 „Netz-R.-F. 5000, Gewinnvortrag 38. – Kredit: Warengewinn 373 560, Zuschuss der Reichsregierung 19 000. Sa. M. 392 560. Netzreservefonds: M. 19 000. Dividenden 1895–99: 0 %. Coup.-Verj.: 3 J. (K.) Direktion: Fr. Klippert. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Bernhd. Loose, Stellv. F. E. Schütte, H. F, Bisehoff, H. A. Wuppesahl, Gust. Scholl, C. A. Bunnemann, C. H. Michelsen. 0 ― Deutsche Dampffischerei-Gesellschaft „Nordsee“ in Bremen mit Zweigniederlassungen in Nordenham, Berlin, Wien, Breslau, Leipzig, München, Osnabrück und Delmenhorst. Gegründet: Am 23. April 1896. Letzte Statutenänd. vom 16. Febr. 1900. Joh. Friedrich Lampe machte eine aus 7 Fischdampfern bestehende Sacheinlage. Als Gegenleistung erhielt er M. 700 000, und zwar M. 580 000 in 580 Aktien der A.-G. à M. 1000, den Rest von M. 120 000 bar. Zweck: Betrieb des Fischfangs mit Dampfern und anderen Fahrzeugen, jede Art der Zu- bereitung und Verwertung des Fanges, Einrichtung von Räuchereien, Herstellung von Leberthran und Fischkonserven, sowie Betrieb aller mit dem Fischfange zusammen- hängenden Nebengeschäfte, insbesondere Eisgeschäft und Fabrikation von Netzen und Korbwaren. Die Ges. ist in den Vertrag eingetreten, welchen Chr. u. Ad. Vinnen mit der Grossh. Oldenburgischen Regierung vorbereitet hatten und welcher die Pachtung eines von der genannten Regierung inzwischen hergestellten Fischereihafens zu Nordenham nebst an- grenzendem Gebiet und regierungsseitig hergestellten Pier- und Geleisanlagen zum Gegenstande hat. Nachdem dieser Pachtvertrag am 12. Mai 1896 abgeschlossen, erstreckt sich der Zweck der Ges. ferner auf Herrichtung und Ausnutzung aller ihrem Betriebe dienlichen Anlagen auf dem gepachteten Gebiete. Dauer der Pachtzeit 20 9 ahre, jährl. Pachtpreis M. 15 000. Wird eine Verlängerung des Vertrages über 20 Jahre nicht be- absichtigt, so ist von beiden Seiten mit einjähriger Frist zu kündigen. Erfolgt die Kün- * digung nicht, so läuft der Vertrag dergestalt weiter, dass nur auf den 1. Okt. jeden