Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 65 * FLisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs- Gesellschaften. Ahaus-Enscheder Eisenbahn-Gesellschaft in Ahaus. Gegründet: Am 23. Dez. 1898; handelsger. eingetragen am 14. Nov. 1899. Niederländ. Koncession vom 23. Juni 1899, Preuss. Koncession vom 2. Aug. 1899. Gründer: 54 Firmen, Gemeinden und Privatpersonen. Zweck: Bau und Betrieb einer vollspurigen Nebeneisenbahn von Ahaus über Wessum, Alstätte nach Enschede. Mit dem Bau der Bahn wurde im Herbst 1900 begonnen; Länge 20,6 km, wovon 13,35 km auf deutschem Gebiet. Kapital: M. 1 500 000 = holl. fl. 900 000 in 1500 Aktien (Nr. 1–1500) à M. 1000 = holl. fl. 600, welche zerfallen in 1000 St.-Aktien A und 500 St.-Aktien B. Die St.-Aktien A gewähren Anspruch auf eine vorzugsweise Befriedigung am Gewinn und V orbefriedigung bei etwaiger Auflösung der Ges. vor den St.-Aktien B. Die Ges. hat mit der Holländischen Eisenbahn-Gesellschaft (Amsterdam-Rotterdam) eine Übereinkunft behufs Übernahme des Betriebs gegen Gewährung eines festen Zinses von 4 % auf die Aktien A im Betrage von M. 1 000 000 und von 3 % auf die Aktien B im Betrage von M. 500 000 getroffen. Geschäftsjahr:; Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotation des Ern.-F., 5 % zum Bilanz-R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), Zu- weisung zum Spec.-R.-F. (bis M. 20 000), vertragsm. Tant. an Beamte, vom Ubrigen bis 4 % Div. an St.-Aktien A, alsdann bis 6 % an St.-Aktien B, Rest gleichmässig an Aktien Lit. A u. B. Die St.-Aktien A besitzen kein Nachforderungsrecht. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Debitoren für noch nicht eingezahlte 75 % der Aktien Lit. B 375 000, Gronauer Bankverein Ledeboer ter Horst & Co. 318 761, Twentsche Bank- vereeniging B. W. Blydenstein & Co. 4196, Van Loon & Co. 736 076, Staatskasse zu Berlin 39 691, Kosten der Bauleitung 2700, Grunderwerb 27, Insgemein 38 014. Passiva: A.-K. 1 500 000, Agiokto 4166, Zs. 9372, A. Pabbruwe 927. Sa. M. 1 514 467, Kurs: Die St.-Aktien werden in Amsterdam notiert. Dividende 1899: Die Bahn ist im Bau. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Vors. Rechtsanwalt Franz Driever, Ahaus; Sekretarius Abraham Pabbruwe, Winterswyk. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. G. J. van Heek, Engbert Jannink, Enschede; Jan van Delden, Isaak van Delden, Johs. Dues, Ahaus; Amtmann A. Fiscber, Wessum.? Altona-Kaltenkirchener Eisenbahn-Gesellschaft in Altona a. E., Holstenstrasse 223. Gegründet: Am 21. Juni 1883. Koncession für Altona-Kaltenkirchen vom 27. April 1883, für Kaltenkirchen-Bramstedt vom 10. Mai 1897. Letzte Statutänd. am 16. Sept. 1899. Zweck: Betrieb einer Sekundär-Eisenbahn zwischen Altona über Kaltenkirchen nach Bram- stedt zur Beförderung von Personen und Gütern aller Art. Die Strecke Altona-Kalten- kirchen ist am S. Sept. bezw. 24. Nov. 1884, die Strecke Kaltenkirchen-Bramstedt am 20. Aug. 1898 eröffnet. Bahnlänge 47,7 km, Spurweite 1,435 km. Koncession: Für die Linie Altona-Kaltenkirchen vom 27, April 1883, für die Fortsetzung nach Bramstedt vom 10. Mai 1897 unbeschränkt. Erwerbsberechtigt ist der Preuss. Staat nach 30 Jahren auf Grund der letzten fünfjährigen Durchschnitts-Div. bezw. nach den eventuellen Vereinbarungen. Kapital: M. 1 860 000 u. zwar M. 402 000 in 1340 St.-Prior.-Aktien (Lit. A) à M. 300, M. 438 000 in 146 St.-Prior.-Aktien (Lit. B) à M. 3000 (diese im Besitz der Stadt Altona), M. 360000 in 1200 St.-Aktien à M. 300 und M. 660 000 in 550 neuen St.-Aktien von 1897 à M. 1200. Die St.-Prior.-Aktien lauten auf Namen. Urspr. A.-K. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 25. Sept. 1897 um die erwähnten 550 St.-Aktien à M. 1200 zur Fortführung, der Bahn von Kaltenkirchen bis Bramstedt und für Umbau der alten Strecke behufs Über- ganges der Betriebsmittel der Vollbahnen auf dieselbe. Vorzugsrechte: Zuerst erhalten die St.-Prior.-Aktien Lit. A bis 4½ % Div., hierauf die St.- Prior.-Aktien Lit. B bis 5 % Div., dann die St.-Aktien 5 % Div., der Rest wird gleich- mässig verteilt. Die St.-Prior.-Aktien Lit. A haben Nachzahlungsrecht; ausserdem haben sie auch das Vorzugsrecht betreffend der Kapitalszurückzahlung. Die St.-Prior.-Aktien Lit. B besitzen keinen Nachzahlungsanspruch. Anleihen: Schwebende Schuld I: aufgenommen 1889 mit M. 120 000, II: aufgenommen 1893 mit M. 65 000, III: aufgenommen 1898 und 1899 mit M. 92 106.68. Diese Schulden werden mit 4½, 4½ bezw. 3/ % verzinst und wie folgt jährl. amortisiert: I mit 1 % = M. 120 II mit 0 = r. M. 2167, III mit 1 % = M. 1000. (Schuld III ist genehmigt bis zur Höhe von M. 100 000.) IV: M. 100 000, bewilligt von der G.-V. vom 8. Sept. 1900. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1900/1901, II. 93