Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 11 Zittau-Reichenberger Eisenbahn-Gesellschaft. in Zittau. Gegründet: Im Nov. 1859 eröffnet. Letzte Statutenänd. vom 25. Juni 1884. Zweck: Bau und Betrieb einer Eisenbahn zwischen Zittau und Reichenberg in Böhmen unter Betriebsleitung der sächs. Staatsbahnen; Bahnlänge 26,6 km. Personenbeförderung 1891–99: 545 353, 549 232, 581 917, 608 007, 650 634, 674 286, 701 872, 760 557, 809 918. Güterbeförderung 1891–99: kg 324 761 865, 324 764 888, 359 091 420, 366 147 435, 382 373 780, 375 697 450, 403 735 750, 406 733 845, 412 187 200. Kapital: M. 10 891 650 in 25 000 Aktien à M. 300 und 22 611 Aktien Serie II à M. 150. Begeben sind nur 914 Aktien der Serie I = M. 274 200. Die übrigen Aktien im Betrage von M. 10 617 450 sind im Besitze des Sächsischen Staates. Den Aktien war eine 4 %ige Dividende von der Kgl. Sächs. und der Österr. Staatsregierung garantiert bis 1899. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im Juni. Stimmrecht: Der Bevollmächtigte des Sächsischen Staates hat ein Fünftel aller Stimmen oder für je 1000 Stammaktien bezw. für je 2000 Aktien der Serie II 25 Stimmen. Da- gegen sind die über das vom Staate übernommene Vierteil des Aktienkapitals in seinem Besitze befindlichen Aktien den nachstehend hinsichtlich des Stimmrechts der übrigen Aktieninhaber getroffenen Vorschriften unterworfen. Von den übrigen Aktien gewähren 1–5 Stammaktien bezw. 2–10 Aktien Serie II = 1 St., 6–10 (11–20) = 2, 11–20 (21–40) = 3, 21–30 (41–60) = 4, 31–40 (61–80) = 5, 41–50 (81–100) = 6, 51–75 (101–150) = 7, 76–100 (151–200) = 8, 101–150 (201–300) = 9, 151 (301) und darüber = 10 St. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Bahn- u. Bahnhofsanlagen 10 146 507, Transportmittel 745 175. Passiva: Begebene 914 Aktien Serie I à M. 300 274 200, Staatsbeteiligung der königl. sächs. Regierung mit 24 086 Aktien Serie I à M. 300 7 225 800, do. mit 22 611 Aktien Serie II à M. 150 3 391 650, erstatteter Bauaufwand aus Betriebseinkünften 32. Sa. M. 10 891 682. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Div. für begebene Aktien 10 851, Zahlung an Sächs. Staatsregierung 13 056. Sa. M. 23 907. – Kredit: Betriebsüberschuss M. 23 907. Dividenden 1886–99: Je 4 %. Direktion: Vertreter der A.-G. als solche: W. Ströhmer, Zittau. Aufsichtsrat: Vors. Geheimrat Dr. Haberkorn, Zittau und acht Mitglieder. Zahlstellen: Zittau: Oberlausitzer Bank; Dresden: Dresdner Bank; Leipzig: C. H. Plaut. Zschipkau-Finsterwalder Eisenbahn-Gesellschaft in Finsterwalde. Gegründet: Am 10. Okt. 1884 bezw. 26. Okt 1885; handelsger. eingetragen am 31. Dez. 1885. Koncession vom 16. Dez. 1885 bezw. 28. Juli 1892 für Bahnen untergeordneter Bedeutung. Dauer. unbeschränkt. Betriebseröffnung am 20. Sept. 1887. Letzte Statutenänd. vom 25. Sept. 1899 u. 28. Aug. 1900. Zweck: Bau und Betrieb einer normalspurigen Nebenbahn zwischen Zschipkau und Finsterwalde zur Aufschliessung der Niederlausitzer Kohlenfelder und Thonlager. 1895 wurde anschliessend die Kleinbahn-Strecke Sallgast-Costebrau-Friedrichsthal erbaut und am 1. April 1896 eröffnet; Bahnlänge 28 km. Letztere Linie wurde 1897 bis Lauch- hammer fortgeführt und am 16. Dez. 1897 eröffnet, Bahnlänge 4 km; also inges. ca. 32 km. Die G.-V. vom 28. Aug. 1900 beschloss die Umwandlung der Kleinbahn Sallgast-Lauch- hammer in eine Nebenbahn. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 gleichberechtigten Aktien à M. 1000 (Lit. A Nr. 1–1000, Lit. B Nr. 1–500); früher 1000 St.-Aktien und 500 St.-Prior.-Aktien à M. 1000. (1895 erhöht um M. 500 000 in St.-Aktien.) Die Vorrechte der Prior.-Aktien wurden lt. G.-V.-B. vom 14. April 1898 aufgehoben. Die G.-V. vom 28. Aug. 1900 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 500 000. Prior.-Anleihe: M. 1 000 000 in 3½ % Obligationen von 1898, 2000 Stück à M. 500 zur Til- gung von schwebenden Anleihen und zu Anschaffung von Transportmitteln. Zinsen 1./4. und 1./10. Rückzahlbar ab 1. April 1903 mit 1 % und ersparten Zinsen; Auslosung im Juli-September (zuerst 1902) auf 1. April; ab 1907 verstärkte oder Totalkündigung mit sechsmonatiger Frist zulässig. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Begeben bis 31. März 1900: M. 619 500. Zahlst. wie für Div. Aufgelegt am 6. Okt. 1898. Erster Kurs: 99.50 %. Ende 1898–1900: 99.25, –, – %. Notiert in Berlin. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Juli-Sept. Stimmrecht: Jede Aktie s 1 St. Gewinn-Verteilung: Beiträge zum Ern.-F., zum Spec.-R.-F. (bis M. 100 000 erreicht), 5 % zum Bilanz-R.-F. (Grenze 10 %), event. Sonderrücklagen, sowie der vertragsm. Tantiemen an Beamte, dann 4½ % Div., vom Überschuss 10 % Tant. an A.-R. und 5 % Tant. an Dir., Rest Super-Div. „ Dividenden: St.-Prior.-Aktien 1887/88–1899/1900: 4½, 4½, 4½, 4½, 5, 5½, 6, 6, 8, 9, 8½, 10, 11½ %; St.-Aktien 1888/89–1899/1900: 2, 2½, 4½, 5, 5½, 6, 6, 8, 9, 8½, 10, 11½ %. Div.-Zahlung spät. 4 Wochen nach der G.-V. Coup.-Verj.: 4 (