Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 171 Kurs: Prior.-Aktien Ende 1886–1900: 91, 108, 141, 160.50, 138.50, 103, 101.80, 87.50, 70.10, 68.75, 91.50, 126.50, 127.50, 127.50, 94 %. –— Vorz.-Aktien Ende 1895–1900: 97.75, 102.75, 130.50, 134.50, 134, 108.50 %. Eingeführt am 19. Jan. 1889 zu 102 %. Notiert in Berlin. Sämtliche Aktien sind zugelassen. Direktion: Komm.-Rat Hubert Claus. Prokuristen: Arthur Hantke, Wilh. Cramer, Wilh. Marx, Ing. Heinr. Dietrich, Betriebschef E. Brennecke, Aug. Bueck, Ernst Rost. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Hartmann, Charlottenburg; Stellv. Bankdirektor S. Weill, Berlin; Ingenieur R. Pink, Hannover; Gustav Ziersch, Berlin. Zahlstellen: Für Div.: Gesellschaftskasse; Berlin: Deutsche Genoss.-Bank von Soergel, Parrisius & Co., Disconto-Ges. Hessisch-Rheinischer Bergbau-Verein in Berlin. Wilhelmstrasse 46/47, mit Zweigniederlassung in Hungen-Trais-Horloff, Grossh. Hessen. Gegründet: Am 26. März 1874. Rekonstruiert 1880. Letzte Statutenänd. v. 2. Juni, 4. Dez. 1897 u. 20. Dez. 1898, an welchem Tage auch beschlossen wurde, den Sitz der Ges. von Giessen nach Berlin zu verlegen. Zweck: Erwerbung. Ausbeutung. Verwertung und Verkauf von Bergwerken und Stein- brüchen, sowie Errichtung und Betrieb von Fabriken zur Verwertung gewonnener Berg- produkte. Die Ges. besitzt Basalt- u. Trachitsteinbrüche, Braunkohlengruben: Himmelsberg bei Fulda, Buchenau, sowie Braunkohlen-Koncessionen in den Gemarkungen Alt-Busek, Bothges, Lauter, Queckborn, Ulfa und Rockenberg; Eisen-, Blei- und Zinkerzgruben und seit 1883 eine Brikettfabrik. Im Betrieb befindet sich nur die Braunkohlengrube und Brikettfabrik Friedrich bei Hungen (Kohlenförderung 1898/99– 1899/1900: 1 194 055, 1.297 160 hl., Brikett-Produktion 1896/97–1899/1900: 326 800, 222 400, 377 850, 408 900 Ctr. Briketts): eine Teerschwelerei kam 1899 in Betrieb (Produktion 1898/99––1899/1900: 10 367, 33 140 Ctr. Grudekoks, 1292, 5085 Ctr. Teer); die Basaltbrüche waren bis 1. Febr. 1901 an holländische Unternehmer verpachtet; dieselben sollen anderweitig verpachtet oder verkauft werden. Die Ges. ist damit beschäftigt, diverse Erzgruben. die ihr gehören, in Betrieb zu setzen, darunter die Eisensteingruben Lück, Anton und Junger Anton im Kreise Alten- kirchen (bei diesen drei ist 1899 die Förderung aufgenommen worden). Die Ges. besitzt Anteile an verschiedenen Eisen-, Zink- und Bleierzgruben, so an Engelzuversicht bei Truppbach (hier Betrieb 1900 eingestellt). Die G.-V. v. 21. Nov. 1899 beschloss den Verkauf der Blei- und Zinkerzgrube Freudenzeche an eine Gewerkschaft falls ein Preis von M. 750 000 zu erzielen ist. Dieser Verkaufspreis (gegenüber einem auf rund M. 525 000 bezifferten Buchwert) ermöglicht neben Beseitigung des Fehlbetrages pro 30. Juni 1899 von M. 177 510 die Tilg. der M. 500 000 betragenden Buchschulden; weitere M. 200 000 sollen als Anzahlung auf die zum Preise von rund M. 620 000 A. Sternberg zu erwerbende Brikettfabrik Hörlitz bei Senftenberg mit Kies- gruben dienen, während M. 50 000 als Betriebsmittel verbleiben. Der Restkaufpreis für die Brikettfabrik Hörlitz soll mit 4 % verzinst, innerhalb 10 Jahren mit jährl. M. 40 000 gezahlt werden. Das Hörlitzer Unternehmen arbeitet mit 3 Brikettpressen und ist auf eine Leistungsfähigkeit von 12 Waggons pro Tag eingerichtet. (Bis Dez. 1900 konnte der Verkauf der Freudenzeche nicht stattfinden.) Kapital: M. 2 953 000 in 2953 neuen St.-Aktien Lit. A (Nr. 1–2953) à M. 1000. Urspr. M. 540 000, wurde das Kapital 1880 und 1881 auf M. 1 950 000 erhöht, 1883 fand Umwandlung von 1487 St.-Aktien durch Zuzahlung von 40 % = M. 120 in 6 % Prior.-Aktien statt, und bestand danach das A.-K. aus M. 1 593 900 in 5313 St.-Aktien à M. 300 und M. 356 100 in 1187 Prior.-Aktien à M. 300. Die G.-V. v. 2./6. 1897 beschloss, dass das einheitlich zu gestaltende Aktienkapital durch Ausgabe neuer Aktien Lit. A à M. 1000 bis zu M. 3 000 000 erhöht werde. Den Inhabern der Stammaktien und der Vorzugsaktien wurde bis 26. Juli 1897 auf die Aktien Lit. A ein Bezugsrecht derart eingeräumt, dass die Stammaktionäre eine neue Aktie über M. 1000 gegen Abgabe von 7 alten Stammaktien à M. 300 franko Zinsen zu 28 % gerechnet und Barzuzahlung von M. 412, die Vorzugsaktionäre gegen Abgabe von 4 Prioritätsaktien à M. 300 franko Zinsen, berechnet zum Kurse von 65 % und Bar- zuzahlung von M. 220 zu erwerben berechtigt waren. Die Ausgabe der neuen Aktien Lit. A erfolgte zum Parikurse. Sie beziehen die Div. vom 1. Juli 1897 ab, und waren auf die Zuzahlungen 4 % Zs. vom 1. Juli 1897 ab zu vergüten. Die nicht zuzahlenden St.- u. Vorz.-Aktien wurden in der Art zusammengelegt, dass je 25 Stück, das ist M. 7500 St.-Aktien oder je 15 Stück, das ist M. 4500 Prior.-Aktien, ohne Zinsberechnung und ohne Zuzahlung in eine neue Aktie Lit. A umgewandelt wurden. Diejenigen neuen Aktien Lit. A. welche die alten Aktionäre nicht bezogen, wurden von anderer Seite fest zu pari übernommen, teils in Kompensation gegen die bisherigen ca. M. 1 900 000 be- Y ―――