= Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 177 Kapital: M. 6 000 000 in 3000 Aktien (Nr. 1–3000) à M. 600 und 4200 Aktien (Nr. 3001–7200) à M. 1000. Das urspr. A.-K. von M. 1 800 000 wur 1889 um M. 600 000, 1890 um M. 600 000, 1894 um M. 1 000 000 und lt. G.-V.-B. Nov. 1897 um M. 2 000 000 (div.- ber. ab 1. Juli 1898), angeboten den Aktionären vom 26. Nov. bis 28. Dez. 1897 zu 140 %. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr. Stimmrecht: Je M. 600 Aktienbesitz – 1 Stimme. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div., bezw. nach Verf. der G.-V. zu Sonderrücklagen etc. Die Tant. an Vorst. und Beamte wird als Geschäftsunkosten gebucht. Bilanz am 30. Juni 1900: Aktiva: Grundstücke 362 810, Etablissements 5 977 385, Wohn- gebäude 878 257, Inventar 507 649, Materialien 1 128 321, halbfertige u. fertige Produkte 1 870 621, Werkstattbestände 873, Debitoren 1 182 784, Wechsel 77 497, Kassa 52 691, Effekten 23 236, R 248 147, Kautionseffekten 102 510, Avale 56 984, Assekuranz 2345. Passiva: A.-K. 6 000 000, R.-F. 1 500 0 00, Spec F. 740 000, Kautionskto 102 510, Kautionsaccepte 56 984, Kreditoren 1353 880, alte Div. 772, Gewinn 2718 020. Sa. M. 12 472 116. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Ausfälle 2500, Gewinn 2 718 020. – Kredit: Vortrag a. 1898/99 12 325, Produktionsertrag 2 708 195. Sa. M. 2 720 520. Gewinn- Very vendung: Abschreib. 700 000, Spec.-R.-F. 300 000, Grat. an Beamte u. Arbeiter 25 000, Tant. an A.-R. 150 930, Div. 1 440 000, Arbeiter-Unterst.-Kasse 30 000, Beamten- Pens.-Kasse 30 000, für gemeinnützige Zwecke 30 00 00, Übertrag 12 089. Reservefonds: A M. 1 500 000, Spec.-R. F. M. 940 000. Kurs Ende 1885–1900: 108, 125, 176, 221, 172.50, 123, 128.25, 152, 155.75, 182.50, 223, 224, 210.80, 212.25, 316.50, 230 %. Notiert in Berlin, Dividenden 1885/86–1899/1900: 6, 6, 10, 14, 18, 8, 8, 8, 8, 9, 15, 15, 15, 19, 24 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Wilh. Kollmann, Emil Marx. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. S. Born; Stellv. E. Sachs, Komm.-Rat I. Loewe, A. Philipsthal, Berlin; von Noot, Wien. Prokuristen: Wilh. Fröhlich, Alfons Sparagnapane, Ignatz Maase, Reinhold Becker. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Born & Busse; Breslau; Breslauer Wechsler-Bank. Hanzer Werke zu Bubeland und Zorge in Blankenburg a. H. Gegründet: Am 1. Okt. 1870. Letzte Statutenänderung vom 25. 1899. Zweck: Übernahme der braunschweigischen Berg- und Hüttenwerke am Harz: 4 Holzkohlen- Hochöfen nebst Eisengiessereien, Masc hinenfabrik und Kesselschmiede, sowie Anstalten zur Holzverkohlung und Holzessiggewinnung und Verarbeitung zu Rübeland und Zorge; Eisensteingerechtsame in der Grafschaft Hohnstein und Eisensteingruben bei Zorge und Rübeland. Im Jahre 1872 erwarb die Ges. die Eisensteingerechtsame im Hüttenreödef Revier bei Blankenburg und etablierte behufs Verhüttung der Erze zu Giesserei-Eisen in Blankenburg 2 Kokshochöfen- 1892/93 wurden in Rübeland eine Vernickelungsanstalt und in Zorge eine Teerölanstalt angelegt. Die Ges. hat ferner die bekannte Baumanns- höhle und die neuentdeckte Hermannshöhle (Tropfsteinhöhlen) bis 1910 gepachtet und mit elektrischem Licht versehen. Nachdem die Verkohlungsanstalt und der Hochofen in Zorge bereits 1894 eingestellt worden, beschloss die G.- vom 22. Juni 1895 mit Rücksicht auf die hohen verlust- br ingenden Produktionskosten auch die Betriebseinstellung des Hochofenwerks in Blanken- burg, doch ist die Giesserei daselbst noch in Thätigkeit und bedeutend vergrössert, auch mit Vernickelungsanstalt und Emaillieranstalt versehen worden. Seitdem war nur 1 Holzkohlen-Hochofen in Rübeland in Betrieb, bis 1898/99 auch der zweite wieder an- geblasen wurde, die aus selbstgewonnenen Erzen Ofenguss, Kunstguss etc. dar- sgtellen, auch Holzverkohlungsanstalt und Destillation daselbst. Die G.-V. vom 17. Jan. 1898 beschloss die Anlage einer zweiten Giesserei in Zorge aus vorhandenen Mitteln, die am 23. Nov. 1898 in Betrieb kam. Im ganzen 1898/99–1899/1900 für Ver- grösserungen und Verbesserungen der Werke und Anlagen der Ges. über M. 800 000 ohne Erhöhung des A.-K. ausgegeben. 1898/99 nahm die Maschinenfab ik als solche in Zorge wiederum die Fabrikation auf. Specialitäten: Dampfmaschinen, Einrichtungf. Gypsfabriken, Mühlenanlagen, Drehbänkeetc. 1898 wurde das Kalkwerk Garkenholz nebst dazu gehörenden Ländereien an die neu errichtete A.-G. Vereinigte Harzer Kalkindustrie in Elbingerode für M. 1 200 000 verkauft und waren als Preis M. 700 000 bar, M. 250 000 in Aktien und M. 250 000 in Oblig. der neuen Ges. an die Harzer Werke zu entrichten. Von diesem Erlos wurden M. 568 148 zu Abschreib. an Buchwerten und aus dem wirklichen Buchgewinn von M. 631 851 ca. M. 325 000 = ca. 15 % zur Erhöhung der Div. verwendet. Es ist zu be- achten, dass dieser Sondergewinn fr 1899/1900 fehlt. Produktion: Gusswaren 1897/98.1899/1900; 4011 938. 4 892 075, 4 911 828 kg. – Holzkohlen- Roheisen (geblasen aus den in den Hüttenröder Gruben gewonnenen Erzen) 1898/99 bis 1899/1900: 1 484 464, 2 591 488 kg. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1900/1901. 1I. 12 „