180 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. = Ferner besitzt die Ges. 6 Arbeiterkolonien nahe der Gussstahlfabrik und den Stein- kohlenzechen mit 1100 gesunden und billigen Familienwohnungen für verheiratete Arbeiter und Meister; ein grosses für 1200 Personen berechnetes Kost- und Logierhaus für die unverheirateten Arbeiter, 2 Häuserkomplexe mit 51 Einzelwohnungen und ausser- dem noch 11 Wohnhäuser für 79 Beamten- und Meisterfamilien: 8 Verkaufsstellen (Kon- sumanstalten) zum billigen Bezug von guten Lebensmitteln für Beamte, Meister und Arbeiter. 1868 wurde die Steinkohlenzeche Ver. Maria Anna und Steinbank bei Bochum mit 3 Tiefbauanlagen, 1872 ein Eisensteingrubenkomplex im Siegerlande, 1880 die Eisenstein- grube Fentsch in Lothringen für M. 240 000 erworben und 1894 die Zeche Maria Anna durch Ankauf von zwei Nachbarfeldern, Schwarzer Junge I und II für M. 150 000, ergänzt. In 1895 wurde der Bau von Eisenbahnwaggons aufgenommen. Die Leistungsfähig- keit der Waggonfabrik beträgt pro Jahr 1500 Waggons für Güter; Personenwagen werden noch nicht angefertigt. Die G.-V. vom 28. Febr. 1889 genehmigte den Ankauf sämtlicher (M. 1 000 000) Aktien der Ges. für Stahlindustrie in Bochum, wodurch das Werk nebst 81 Kuxen der Stein- kohlenzeche Ver. Engelsburg bei Bochum ab 1. Juli 1888 auf die Ges. für M. 3 117 550 überging; das Unternehmen wurde zunächst als selbständige A.-G. fortgeführt und im Aug. 1895 mit Rücksicht auf die Besteuerung in eine selbständige Ges. mit beschränkter Haftung bei M. 2 000 000 Kapital umgewandelt. Die Produktionsmittel der Stahlindustrie sind folgende: eine .. mit 2 Konvyertern; eine Martinschmelze mit 2 Öfen, ein Hammerwerk mit 5 Eraftigen Hämmern, sowie die dazu gehörige Dreherei für die Fabrikation aller von Maschinenteilen; ein Schienenwalzwerk; ein Mittelwalzwerk und eine Feinstahlstrasse. Die Jahresproduktion ist infolge einiger Umbauten und Neu- konstruktionen noch sehr bedeutender Erweiterung fähig. Gussstahlfabrik und Stahl- industrie wurden in 1889/90 mittels einer Zahnradbahn miteinander verbunden. Die G.-V. vom 30. Okt. 1889 genehmigte den Ankauf der Steinkohlenzeche Ver. Engelsburg mit einem Grubenfelde von 4 950 000 qm und einem Schachte zu durch- schnittlich M. 660 pro Kux ab 1. Juli 1889 (erworben sind bisher 998 von 1000 Kuxen), sowie den weiteren Ausbau der Zeche Ver. Maria Anna und Steinbank; die G.-V. vom 18. Jan. 1890 den Ankauf der Steinkohlenzeche Hasenwinkel bei Dahlhausen a. d. Ruhr mit einem Grubenfelde von 4 500 000 qm ab 1. Jan. 1890 für M. 8 500 000 und M. 300 000 Grundschuld, die Anlage einer Verbindungsbahn zwischen Zeche und Gussstahlfabrik und die Erwerbung der mit der Zeche verbundenen Kokerei von 130 Ofen von Gustav Schulz ab 1891 für M. 600 000. – 1889/90 erwarb die Ges. in der Rheinprovinz umfang- reiche Grundstücke, welche vorzügliche Quarzitbrüche und andere feuerfeste Materialien enthalten, für M. 275 110 und Kalksteinfelder bei Wülfrath für M. 50 000. Die G.-V. vom 9. Mai 1900 genehmigte die Erwerbung (ab 1. Juli 1900) der Zeche Ver. Carolinenglück bei Bochum gegen Gewährung von M. 4 200 000 Aktien der Em. 1900, div.-ber. 1. Juli 1900. Kohlenförderung dieser Zeche 1896–99: 236 686, 262 856, 241 787, 249 839 t; Ausbeute 1896–99: M. 150 000, 350 000, 400 000, 500 000; die Beteiligungsziffer am Kohlen-Syndikat beträgt 300 000 t und am Koks-Syndikat 96 000 t. Die Grösse der Grubenfelder von Carolinenglück beträgt 2 627 104 qm. Nach einem im Febr. 1900 er- statteten sachverständigen Gutachten stellte sich damals der Gesamtkohleninhalt von Carolinenglück auf 18 471 000 t, und zwar Fettkohlen 14 656 800 t und Magerkohlen 3 814 200 t. Nach anderen sachverständigen Gutachten ist die anstehende Kohlenmenge noch erheblich grösser. An Koksöfen sind auf Carolinenglück vorhanden: 70 Coppeéöfen und 40 Öfen zur Gewinnung der Nebenprodukte. Kapital: M. 25 200 000 in 50 000 Aktien à M. 300 (Thlr. 100) u. 6800 Aktien à M. 1500, sämtlich auf Namen. Das A.-K. bestand bis 1865/66 aus M. 3 000 000, bis aus M. 4 500 000, bis 1871/72 aus M. 6 000 000 und erreichte 1872/73 die Höhe von M. 9 000 000. Weitere Er- höhungen fanden statt 1873 um M. 6 000 000, 1889 zur Erwerbung der Aktien der Ges. für Stahlindustrie um M. 1 999 5 00 in 1333 Aktien à M. 1500 (begeben zu 200 %), 1890 um M. 4 000 500 in 2667 Aktien à M. 1500. Der Erlös der letzteren diente zum Ankauf der Zeche Hasenwinkel, Bau einer Verbindungsbahn, Erwerbung von Koksofen- anlagen etc. Die G.-V. v. 9. Mai 1900 beschloss behufs Erwerbung der Zeche Ver. Carolinen- glück Erhöhung des A.-K. um M. 4 200 000 (auf M. 25 200 000 in 2800 Aktien à M. 1500 div.-ber. ab 1. Juli 1900 unter Einrechnung der nach dem G.-V.-B. v. 18. Jan. 1890 noch, auszugebenden M. 499 500 (333 Aktien à M. 1500) und unter Aufhebung des die Erhöhung des Grundkapitals betr. Beschlusses vom 31. ÖOkt. 1890. Anleihe: M. 4 500 000 in 4 % Oblig. von 1881, rückzahlbar mit 103 %, 3000 Stücke à M. 1500, Zs. 2. Jan. u. 1. Juli: Tilg. ab 1882 durch Ausl. von 2 % und ersparten Zs. im Aug. per 2. Jan. Sicherheit: Eintrag einer Hypothek zur ersten Stelle auf den Namen des A. Schaaffhausen'schen Bankvereins auf die Gussstahlfabrik nebst Hochofenanlage in Bochum und auf Zeche Ver. Maria Anna und Steinbank. Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Am 30. Juni 1900 noch in Umlauf M. 2 083 500. Zahlst.: Eigene Kasse; Berlin u. Köln: A. Schaaffhausen'scher Bankverein. Kurs Ende 1886–1900: 103.20, 103.25, 104, –, 103, 101.75, 103.40, 103.20, –, –, 103.60, 96.25, 95.40, –, – %. Notiert in Berlin, Koln, Essen-