Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 209 Finnentroper Hütte, Act.-Ges. in Finnentrop, Westt. Zweck: Hochofen-Betrieb. Die Ges. besitzt auf einem mit dem Bahnhof Finnentrop durch Anschlussbahn verbundenen Grundstück eine Hochofenanlage mit 2 Hochöfen und allem Zubehör, deren Jahresproduktion sich auf 12–14 000 t für einen Ofen beläuft, ferner ein in der Nähe liegendes, mit Arbeiterwohnungen bebautes Grundstück und diverse in den Oberbergamtsbezirken Bonn und Dortmund belegene Grubenfelder. Der Gesamt- grundbesitz der Ges. stellt sich auf ca. 2250 Q.-R. Kapital: M. 300 000 in 300 Aktien à M. 1000. Die sämtlichen Aktien befinden sich seit 1900 im Besitz der Westfälischen Stahlwerke in Bochum. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: August-September. Bilanz am 30. Juni 1900: Aktiva: Maschinen u. Kessel 55 542, Apparate 48 898, Gestelle u. Röstöfen 22 603, Hochofen 38 836, Gebäude 34 256, Wohnhäuser 4254, Geleise 18 792, Utensilien 3988, elektr. Beleuchtungsanlage 5030, Fuhrkto 915, Gruben 5000, Vorräte 41 605, Debitoren 173 457, Kassa 3032. – Passiva: A.-K. 300 000, Kreditoren 99 230, R.-F. 13 044, Gewinn 43 937. Sa. M. 456 212. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 17 285, R.-F. 1050, Tant. u. Remuneration 2602, do. (aus v. Jahre) 2000, Div. 21 000. Sa. M. 43 937. — Kredit: Gewinn M. 43 937. 8 Reservefonds: M. 14 094. Dividenden 1890/91–1899/1900: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 5, 0, 0, 7 %. Vorstand: Gust. Capito. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. H. Koehler, Bochum. 0 e 2 3 Blei- und Silberhütte Braubach, Actien-Gesellschaft in Frankfurt a. M. Gegründet: Am 28. Mai 1896. Letzte Statutenänd. v. 12. Aug. und 3. Nov. 1899. Gründer: Sal. Benedikt Goldschmidt, Ed. Goldschmidt, Emil Goldschmidt, Alfred Weinschenk, Frankfurt a. M., und Ernst Goldschmidt, London. Zweck: Ein- und Verkauf von Erzen und Metallabfällen, deren Verarbeitung und der Handel mit den gewonnenen Metallen, sowie in Metallen überhaupt, und zu diesem Behufe die Erwerbung und der Fortbetrieb der Werke und Handlung der offenen Handelsgesell- schaft in Firma: „Blei- u. Silberwerk S. B. Goldschmidt & Söhne“ zu Braubach. Die Ges. produzierte 1895/97 (zwei Jahre): 25 196 514 kg Blei u. 48 723 kg Silber; 1897/98: 16 237 217 kg Blei u. 23 864 kg Silber; 1898/99: 18 560 010 kg Blei u. 32 295 kg Silber; 1899/1900: 17 586 656 kg Blei u. 30 547 kg Silber. Belegschaft ca. 250 Mann. Geschichtliches: Die Ges. übernahm als Einlage der offenen Handelsgesellschaft „hlei- und Silberwerk S. B. Goldschmidt & Söhne“' zu Braubach deren Werke und Handlung mit allen am 31. Mai 1895 vorhanden gewesenen Aktiven (M. 2 358 890.94) und Passiven (M. 558 890.94) und gewährte dagegen M. 1 800 000 in 1800 Aktien à M. 1000. Betrieb ab 31. Mai 1895 für Rechnung der Ges. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien (Nr. 1–, 2000) à M. 1000. Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Partial-Oblig. lt. G.-V.-B. v. 20. Febr. 1899, rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 1000, auf den Namen Bass & Herz und durch Indossament über- tragbar. Zs. 1./6. u. 1./12. Tilg. mit 1 % und ersparten Zs. ab 1900 innerhalb 38 Jahren durch jährl. Ausl. im Febr. auf 1. Juni; verstärkte oder Totalkünd. ab 1900 zulässig. Keine hypothek. Sicherstellung, doch verpflichtet sich die Ges., auf die Dauer des Schuld- verhältnisses die ihr gehörigen Liegenschaften weder zu veräussern noch zu verpfänden, auch weitere Anleihen nicht aufzunehmen. Falls die Ges. einzelne ihrer Liegenschaften oder Teile derselben zu verkaufen beabsichtigt, so soll die Zustimmung hierzu im Namen der Obligationäre von dem Bankhause Bass & Herz erteilt werden, sofern der die Taxe eines von diesem Bankhause zu ernennenden Sachverständigen erreichende Kaufpreis zur Verstärkung der nächsten Tilg.-Rate verwendet wird. Der Erlös der Anleihe diente zur Abtragung der bestehenden Hypoth.-Schuld von M. 125 825 und zur Verstärkung der Betriebsmittel. Coup.-Verj.: 4 J. (K), der ausgel. Öblig. 10 J. n. F. Kurs Ende 1899–1900: 101.50, 100 %. Zugelassen M. 1 000 000, wovon zur Subskription aufgelegt M. 500 000 am 6. Mai 1899 zu 102 %. In Umlauf am 31. Mai 1900: M. 496 000. Zahlstellen: Frankfurt a. M.: Gesellschaftskasse, Bass & Herz. Notiert in Frankfurt a. M. Geschäftsjahr: 1. Juni bis 31. Mai. Gen.-Vers.: Spätestens im Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen und Abschreib., vom Rest 4 % Div., vom Übrigen vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, 15 % Tant. an A.-R., Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Mai 1900: Aktiva: Grundeigentum 104 200, Hüttengebäude 350 000, Wohn- u. Ökonomiegebäude 53 700, Gemeindemühle 28 300, Wasserläufe 19 300, Bahnanlagen 100 200, Drahtseil- u. Bremsbahn 20 300, ÖOfen 206 500, Maschinen u. Kessel 98 500, Rauch- kanal u. Kammern 234 000, Gezähe u. Utensilien 19 000, Beleuchtung u. Löschwesen 9000, Fuhrwesen 27 000, Mobilien 5000, Assekuranzkto 2008, Kautionskto 475, Arbeiter-Vor- schusskto 4, Kassa 168, Bestände: versandtfertiges Gold u. Silber 64 259, do. Blei 237 200, Erze, Aschen etc. 1 597 166, Kohlen, Koks etc. 65 021; Debitoren inkl. Bankguthaben Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1900/1901 II. 14