212 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 15. Febr. 1897 ohne Veränderung am Vermögensstande durch Abschreibungen an dem Buchwerte der Immob. u. Bergwerke auf M. 560 000 herabgesetzt u. in Aktien à M. 1000 zerlegt. Die alten Aktien à frs. 1000 wurden auf ¼ des Nominalwertes = frs. 250 = M. 200 (= M. 280 000) herabgesetzt u. es mussten je 5 alte Aktien gegen 1 neue Aktie à M. 1000 bis spätestens 13. Juni 1898 umgetauscht werden. Die übrigen 280 neuen Aktien wurden im Wege der Subskription begeben. Bezugsrecht der Aktionäre bis 10. April 1897, auf je 5 alte Aktien konnte eine neue Aktie verlangt werden. Die Vorz.-Aktien geniessen eine Vorz.-Div. von 5 % (und haben in erster Linie Anspruch auf Befriedigung im Falle Auflösung der Ges.), dann bekommen die St.-Aktien bis 5 %, bei beiden Aktienarten besteht ein Div.-Nachzahlungsanspruch, jedoch beschränkt auf 4 aufeinander folgende Jahre. Geschäftsjahr: 1. Mai bis 30. April. Gen.-Vers.: Bis Ende OÖkt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Koncessionen 144 487, auswärtige Gruben 2930, Grund- besitz 20 000, Gebäude 50 000, Maschinen, Apparate 15 249, Utensilien, Gerätschaften 1, Grubenbahn 10 056, Ahlerhütte, Hofgut, Wasserkraft 65 5 74, Thonwerk (Anteil 200 Aktien) 200 000, Thonwerk (übernommene Hypothek) 36 000, Debitoren 4812, Magazinbestände (Erze, Vorräte) 34 312, Kassa 216, Effekten 2600, Verlust 138 960. – Passiva: A.-K. 560 000, Hypoth. 60 000, Kreditoren 105 200. Sa. M. 725 200. Liquidations-Bilanz am 23. Mai 1900: Aktiva; Kaufpreis 450 000, Beteiligung am Thonwerke zu Friedrichssegen 200 000, Debitoren 40 066, Kassa 27, Bankguthaben 315 197, Effekten 2600, Magazinbestände 34 312. – Passiva: A.-K. 560 000, Hypoth. 60 000, verschiedene Kreditoren 46 678, Saldo 375 524. Sa. M. 1 042 203. Dividenden: 1890/91–1898/99: M. 40, 32, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 pro Aktie, 1899: M. 0 (Verlust- saldo Ende 1899: M. 138 960). Liquidator: Gen.-Dir. Karl Heberle sen., Stellv. Aug. Heberle. Aufsichtsrat: Vors. G. Delbrück, Baron Sabatié Garrat, de Vandeul, Paris; W. Thielmann, Diez; Herzog von Abrantes. Zahlstellen: Gesellschaftskasse, Friedrichssegen; Vernes & Cie., Paris; L. Seligmann, Coblenz. Geisweider Eisenwerke Actien-Gesellschaft, Vorbesitzer J. H. Dresler senior in Geisweid, Kreis Siegen. Gegründet: Am 30. Dez. 1879; eingetragen am 7. Jan. 1880. Letzte Statutenänd. vom 7. Okt. 1899 und 12. Mai 1900. Zweck: Betrieb von Bergwerken und Hütten, Verhüttung, Verarbeitung und Verwertung der von der Ges. auf eigenen Gruben gefundenen oder anderweitig angeschafften Eisenerze und sonstigen Mineralien, Metallen, Erden und Fossilien. Die Ges. übernahm mit Wirkung vom 1. Jan. 1880 ab und mit allem Zubehör das seit 50 Jahren von der Firma J. H. Dresler sen. betriebene Eisenhütten- und Walzwerk in Geisweid. Der Wert dieses Einbringens wurde auf M. 700 000 festgestellt und dem Vorbesitzer dagegen M. 700 000 als vollgezahlt geltende Aktien gewährt; die anderen M. 500 000 Aktien wurden bar gezeichnet und zur Ausgabe gebracht. 1898 wurde das Blechwalzwerk der Firma Schleifenbaum, Steffe & Neuser erworben. Die Ges. beschäftigt 1200 Beamte und Arbeiter. Der Grund und Boden in Clafeld-Geisweid und Niedersetzen (Eisenwerke), Brachbach (Eisenstein- gruben) und Heggen (Kalksteinbrüche) umfasst 16 ha. Die Ges. betreibt ein mit 4 Cowperapparaten, reichlicher Gebläsekraft und Dampfkesseln ausgerüstetes Hochofen- werk von 42 000 t Roheisen-Erzeugungsfähigkeit zur Darstellung von Puddeleisen, Stahl- eisen, Spiegeleisen, Ferromangan, Giessereieisen, Bessemereisen, Thomaseisen, in erster Linie für den eigenen Bedarf des Stahlwerkes und Walzwerkes, während der Rest durch den Siegerländer Roheisenverein zum Verkauf gelangt (ein zweiter Hochofen ist im Bau begriffen); eine im Jahre 1893 gebaute Koksofenanlage von 50 Öfen mit einer Jahreserzeugung von 45 000 t Koks, welche zum Betriebe der Hochofenanlage und der Dolomit-Steinfabrikation für das Stahlwerk Verwendung finden; ein im Jahre 1889 er- bautes, mehrmals vergrössertes Siemens-Martin-Stahlwerk mit 5 Martinöfen, wovon 4 im Betrieb stehen und ca. 60 000 t Flusseisenblöcke für das Platinenwalzwerk, für das Grobblechwalzwerk und zum Verkauf erzeugen; ein Block- und Platinenwalzwerk; ein Puddelwerk von 5500 t Puddel-Luppen-Jahreserzeugung; ein Grobblechwalzwerk, welches bis ca. 15 000 t jährlich erzeugt; ein Feinblechwalzwerk mit 25 000 t Jahreserzeugung. Die eigenen Kalksteinbrüche und Eisensteingruben werden nicht betrieben. Fakturierte Waren 1898/99 u. 1899/1900: M. 5 513 000, 7 086 000. Kapital: M. 2 500 000, und zwar in 2100 St.-Aktien (Nr. 1–2100) à M. 1000 und in 400 Prior.- Aktien (Nr. 1–400) à M. 1000, welch letztere 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahlungsanspruch, aber kein Vorbefriedigungsrecht im Liquidationsfalle geniessen. Das St.-A.-K. betrug urspr. M. 1 200 000; die G.-V. vom 22. April 1899 beschloss Erhöhung um M. 400 000 in 400, ab 1. Juli 1899 div.-ber. St.-Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären 4: 1 bis 1. Juni 1899 zu 230 %. Die Prior.-Aktien wurden it. G.-V.-B. vom 29. Juli 1893 aus-