. Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 241 trieb von Hochöfen, Stahlwerken, IIüttenwerken, Walzwerken, Giessereien, Maschinen- fabriken und anderer Eisenwerke, welche geeignet sind, den Handels- und Geschäfts- betrieb der Ges. zu erleichtern und zu fördern. Im Betrieb sind 3 Hochöfen mit 10 000 t monatlicher Produktionsfähigkeit. ferner 185 Koksöfen in Dechen (Rheinl.). Die Minen lieferten 1899/1900 an 327 182 t Erz, die Hochöfen produzierten 110 130 t Roheisen, die Koksöfen 60 485 t Koks. Geschichtliches: Die Montan-Ges. Lothringen-Saar in Metz hat in die Ges. eingebracht: 1) Die Hüttenwerke und Hochofenanlage in Maizieres bei Metz. 2) Die Eisenerzkon- cessionen Maringen, Germania, Jaumont u. Jaumont-Erweiterung (Zus. 1135 ha). 3) Die Koksofenanlage zu Dechen in der Rheinprovinz. Die Akt.-Ges. Forges de Montigny-sur-Sambre hat in die Ges. eingebracht die Hütten- werke von Montigny-sur-Sambre mit ca. 10 ha Grundbesitz und Minenkoncessionen von 69 ha Grösse. Als Gegenwert wurden der Montan-Ges. Lothringen-Saar 22000 Aktien und der Akt.-Ges. Forges de Montigny-sur-Sambre 5000 Aktien der Ges. à frs. 500 zugeteilt. Auf den Lothringer Anlagen kamen 1899/1900 frs. 904 529 durch Neueinrichtungen, An- käufe etc. in Zugang. Kapital: frs. 16 000 600 in 32 000 Aktien à frs. 500; kann auf frs. 20 000 000 erhöht, auch können den Aktionären bei Erhöhungen Bezugsvorrechte eingeräumt werden. Anleihe: frs. 6 000 000 in 4½ % Oblig. von 1899, 12 000 Stücke à frs. 500. Tilg. ab 1903 innerhalb 30 Tahren. Die Anleihe diente zur Errichtung von Neubauten, überhaupt Ver- grösserungen der Gesamtanlagen der Ges. Begeben waren am 30. Juni 1900 frs. 4 000 000. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 9 % an V.-R. u. A.-R., 86 % als Div. an die Aktionäre. Bilanz am 30. Juni 1900: Aktiva: Etablissement 14 488 061, Materialien u. Vorräte 1 158 819, Fabrikate 544 325, Kassa 215 118, Bankguthaben 4 314 028, Debitoren 2 045 030. Passiva: A.-K. 16 000 000, Oblig. 4 000 000, R.-F. 27 906, rückst. Löhne 143 715, alte Div. 3480, Oblig.-Zs. 112 500, Hilfskasse 55 088., Kreditoren 906 132, Gewinn 1 516 561. Sa. frs. 22 765 385. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 500 000, Tant. an Gen.-Dir. u. Delegierten des V.-R. 45 088, Zuweisung zur Hilfskasse 10 000, Oblig.-Zs. 112 500, R.-F. 65 116, Tant. an V.-R. u. A.-R. 117 209, Div. 1 120 000, Vortrag 214 236. – Kredit: Vortrag a. 1898/99 1015, Produktionsgewinn 2 183 134. Sa. frs. 2 184 150. Reservefonds: frs. 93 023. Kurs Ende 1899 1900: frs. 590, 400. Aufgelegt frs. 5 000 000 am 21. u. 22. Febr. 1899 zu frs. 610 pro Aktie. Notiert in Brüssel. Dividenden 1899–1899/1900: 6 % (für 6 Monate), 7 %. General-Direktor: Jean Demoulin. Verwaltungsrat: Emil Delloye-Orban, Brüssel: Gen.-Dir. Theodor Müller, Metz; Delegierter des V.-R. Adolph Krol, Luxemburg; Prosper Poswick, Huy; Karl Willmotte, Karl Dietrich, Brüssel. Für Deutschland: Hütten-Dir. Camillo Schulze, Maizieres. Aufsichtsrat: Dir. Georg Dodemont-Lamarche, Huy; Karl Vanderlinden, Antwerpen; Moritz Pirlot-Lamarche, Lüttich; Dir. Eduard Mesureur, Brüssel; Emil Delloye-Ponselet, Brüssel. Zahlstellen: Charleroi: Banque Centrale de la Sambre; Huy: Delloye-Dodemont & Cie.; Metz u. St. Johann: Internationale Bank von Luxemburg; Metz: Filiale der Bank von Elsass u. Lothringen. 0 0 0 3 770 Act.-Ges. Bergwerksverein Friedrich Wilhelms-Hütte in Mülheim a. d. Ruhr. Gegründet: Am 6. Sept. 1853. Letzte Statutenänd. vom 29. Nov. 1899. Zweck: Bergwerks- und Hüttenbetrieb einschliesslich aller Nebenbetriebe, die Verarbeitung der Produkte solcher Betriebe in jeder Form, namentlich auch die Herstellung von Guss- waren und Maschinen aller Art, ferner der Handel in allen einschlägigen Erzeugnissen. Die Ges. besitzt drei Hochöfen, davon zwei von je 400 und einen neuerbauten von 500 chm Rauminhalt (Gesamterzeugungsfähigkeit von etwa 105 000 t im Jahre) nebst Gasreinigungsanlagen, 4 Gichtaufzügen und 12 Cowper-Winderhitzern grösster Ab- messungen; 3 Schlackenkörnungen mit Becherwerken und Dampfaufzügen; 72 Koksöfen mit Kohlenaufzügen und Ausdruckmaschinen; 25 Dampfkessel von 3500 qm Gesamtheiz- fläche, davon 10 Kessel von zusammen 1300 am Heizfläche für 10 Atm. Dampfspannung; zwei stehende Drillingsgebläse, eine liegende Verbundgebläsemaschine von zusammen 1800 HP., eine neue grosse Gebläsemaschine im Bau begriffen; 2 Centralkondensationen; 11 Kalt- und Warmwasserpumpen von 9 cbm minutlicher Leistung; elektrische Licht- und Kraftanlagen mit 2 Licht- und 3 Kraftmaschinen nebst Dynamos, Accumulatoren und sonstigem Zubehör; eine Reparaturwerkstätte mit den erforderlichen Werkzeug- maschinen; eiserne Möller- und Vorratsluftbahnen; 8 km normalspuriges Eisenbahn- geleis, bedient von 4 bezw. 5 Lokomotiven und 80 eigenen Eisenbahnwagen. Gegen- wärtig befinden sich drei Hochöfen in gutem Gang auf Giesserei- und Hämatit-Roheisen. Der neuerbaute dritte Hochofen wurde 1900 angeblasen. Die Ges. besitzt ferner drei Giessereien, deren Haupterzeugnisse Muffen- u. Flanschen- röhren bis zu den grössten Abmessungen, ferner Sand-, Lehm- und Herdgussstücke aller Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1900/1901. II. 16