――――――――――――― Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 245 Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Reichsrat Hugo Ritter von Maffei, Stellv. Komm.-Rat Louis Wein- mann, Bank-Dir. Dr. Kasimir Keller, Kgl. Kämmerer Max von Klenze, München; Rentier Heinr. Peltzer, Spaa; Alfons Neef-Orban, Lüttich; Rentner Emil Kremer, Augsburg. Zahlstellen: Rosenberg: Gesellschaftskasse; München: Bayer. Vereinsbank, Merck, Finck & Comp. ― = Ö 2 Bergbau- u. Hütten-Actien-Gesellschaft „Friedrichshütte“, Sitz in Neunkirchen, Reg.-Bez. Arnsberg, Zweigniederlassung in Wehbach bei Kirchen a. d. Sieg. Gegründet: Am 9. Sept. 1896; handelger. eingetragen am 22. Sept. 1900. Letzte Statutenänd. v. 3, März 1900. Gründer: Frau Wwe. Mathilde Jung, Kirchen; Kaufmann H. Th. Fr. Schnei- der, Frau Wwe. Lina Schramm, Neunkirchen; Fabrikbesitzer L. Röhr u. Frau. Hohen- limburg; Kaufmann A. Schneider, Fabrikbesitzer Fr. Lohmann u. Frau, Witten; Hütten- direktor Ferd. Schneider, Herdorf; Gerbereibesitzer J. Krämer u. Frau, Freudenberg. Die Erben des 1895 verstorbenen Komm.-Rats H. D. F. Schneider haben die ihnen gehörige Hochofenanlage Friedrichshütte bei Herdorf mit Gebäulichkeiten und allem Zubehör, insbesondere Maschinen, Kessel, Gas-, Wind-, Wasser- und Dampfleitungen, der Platzanlage, Eisenbahnanschluss und Drahtseilbahn, Vorräte und Utensilien, den Aktiven und Passiven nach dem Stande vom 1. Juli 1896, ferner eine Reihe ihnen ge- meinschaftlich gehöriger Gruben und Grubenanteile mit den auf den Gruben lagernden Vorräten in die Aktien-Gesellschaft zum Preise von M. 2 480 000 eingebracht und dafür 2480 vollgezahlte Aktien der Ges. à M. 1000 erhalten. Zweck: Erwerb und Veräusserung von Bergwerksanteilen, Ankauf, Betrieb und Verkauf von Bergwerken, Ankauf, Erbauung und Betrieb von Eisenwerken zum Zwecke der Darstellung von Eisen aus eigenen oder anderweit angeschafften Erzen, Verarbeitung des dargestellten oder anderweit angeschafften Eisens und Veräusserung der hergestellten Erzeugnisse. Im Betriebe sind 2 Hochöfen mit Cowper-Apparaten. Produktionsfähigkeit 5000–6000 t pro Monat. Produziert wurden an Roh- und Spiegeleisen 1897 98–1899/1900: 31 210, 48 673, 55 314 t. Die G.-V. vom 3. März 1900 beschloss den Ankauf (mit Wirkung ab 1. Mai 1900) des Siemens-Martin-Stahlwerkes und Blechwalzwerkes Cayl Stein G. m. b. H. in Wehbach bei Kirchen a. d. Sieg für M. 1 654 783.12 (siehe unten die Übergangsbilanz), wofür 1030 Aktien von 1900 à M. 1000 der Friedrichshütte mit Div.-Ber. ab 1. juli 1900 und M. 624 783.12 bar gewährt wurden. Das hinzugekaufte Werk hat eine Produktion von 22 000 t Blechen auf Grund der jetzt vorhandenen Einrichtungen, die 4 Blech- und Platinenstrassen, darunter eine ganz neue Grobstrasse, und 2 Martinöfen umfassen; ein dritter Martinofen zu 20 t Produktion ist im Bau. Grundbesitz 733,2 a, wovon 124 a Fabrikterrain und 380 a noch unbebaut. Die Übergangsbilanz der Eirma Carl Stein G. m. b. H. in Wehbach ber 1. Mai 1900 stellte sich wie folgt: Grundbesitz 86 700, Gebäude 280 500, Maschinen u. Kessel 366 600, Feuerungsanlagen 248 200, Eisenbahnanschluss- u. Platzanlage 35 100, Utensilien 12 900, Vorräte 395 408, Reservestücke 48 717, Inventurstücke 6525, Effekten (Kaution) 12 812, Wechsel 9410, Kassa 1783, Debit. abz. Kredit. 150 125. Sa. M. 1 654 783. Am 30. Juni 1900 besass die Ges. die Kuxe der Gruben: San Fernando (128), Mal- scheid (128), Einigkeit (50), Stahlert (514), Pfannenberger Einigkeit (146), Bollnbach (71), Hollertszug (113), Brüderbund (46), Arbacher Einigkeit (50), Dax (567/), Roemel (36 %), Ende und Adelaide (117), Gruben der Bataven (128), Unterster Osemund (115), welche in der Bilanz vom 30. Juni 1900 mit zus. M. 1 130 030 zu Buch standen. – Ausserdem besitzt die Ges. die sämtlichen Anteile von 48 Gruben à 128 Kuxe und eine grosse Anzahl von Anteilen von 30 Gruben, welche am 30. Juni 1900 mit zus. 550 zu Buche standen. Auf diesen 78 Gruben, sowie auf 5 der oben namentlich aufgeführten Gruben findet eine Förderung nicht statt. Kapital: M. 4 000 000, zerlegt in 4000 Aktien (Nr. 1–4000) à M. 1000. Urspr. M. 2 480 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 3. März 1900 um M. 1 520 000 (auf M. 4 000 000) in 1520 Aktien zu M. 1000, div.-ber. ab 1. Juli 1900, hiervon übernommen M. 490 000 von der Pfälz. Bank zu 135 %, wovon angeboten 310 Stück den Aktionären 25. März bis 9. April 1900 zu 140 % abz. 4 % Zs. bis 1. Juli 1900. Auf s alte Aktien entfiel eine neue. Die weiteren 1030 Stück Aktien dienten zur Erwerbung des Walzwerkes Karl Stein (siehe oben). Geschäftsjahr: 1.Julibis30.Juni. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftsquartal. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., sodann bis 4 % auf die Aktien, vom Rest 8 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst., Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1900: Aktiva: Bergwerksbesitz: Gruben 1 130 580; Hüttenbesitz: Grund- besitz 54 461, Gebäude 110 303, Hochöfen, Apparate u. Rohrleitung 408 349, Maschinen u. Kessel 108 693, Platz- u. Geleiseanlage 122 161, Drahtseilbahn 57 783, Utensilien 37 262; Stahl- u. Walzwerkbesitz: Grundbesitz 87 149, Gebäude 278 500, Maschinen- u. Kesselkto 361 038, Feuerungsanlagen 288 543, Platz- u. Geleiseanlage 36 456, Utensilien 18 982; Vorräte: a) Rohmaterialien 602 348, b) Fabrikate 35 057, Effekten 75 970, Kassa 5420,