Kohlenbergbau. 27 ― Westf. Kohlen-Syndikat einschl. Courl am 30. Juni 1900: 5 322 910 t, beim Koks-Syndikat: 1 166 500 t, beim Brikett-Syndikat 36 000 t. Courl: Die G.-V. v. 18. Juli 1899 beschloss Angliederung der Bergwerks-A.-G. Courl ab 1. Juli 1899. Die Ges. Harpen gab für jede Courl-Aktie eine ihrer Aktien mit Div.-Ber. ab 1. Juli 1899 und ausserdem 5 % Barentschädigung für die den Courl-Aktionären für die erste Hälfte von 1899 entgehende Div.; diese Barentschädigung sowie alle Kosten und Stempel der Fusion wurden durch einen vorhandenen Disp.-F. der Ges. Courl ge- deckt. Die Ges. Courl hatte M. 6 000 000 A.-K. und zahlte an Div. 1890–98: 12, 6, 0, 0, 2½, 5, 8, 8, 8½ %. Der Grundbesitz der Ges. Courl bestand aus ca. 92½ ha mit ca. 35 000 000 qm Grubenfeldern, ferner gehörten dazu 152 Häuser und 700 Wohnungen. In Betrieb auf Courl ist eine Doppelschachtanlage, der Bau einer weiteren ist be- absichtigt. Betrieb einer Kokerei mit 130 Öfen. Die Produktion betrug 1891–98: 233 672, 211 392, 260 881, 285 350, 301 784, 319 551, 316 422, 314 117 t. Kapital: M. 52 000 000 in 12 500 Aktien (Nr. 1–12 500) à Thlr. 200 = M. 600 u. 27 750 Aktien (Nr. 12 501–40 250) à M. 1200 und 11 200 Aktien (Nr. 40 251–51 450) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 3 300 000, erhöht 1872 um M. 1 650 000, 1874 um M. 2 550 000, 1889 um M. 4 500 000, 1889 um M. 14 400 000, 1891 um M. 3 600 000, 1893/94 um M. 3 000 000, lt. G.-V.-B. vom 26. Okt. 1895 um M. 3 000 000 und vom 4. Juli 1896 um M. 4 800 000. Die Em. von 1889 und 1891 wurden von Konsortien zu 130, 166¾, 175 und resp. 175 % übernommen und teilweise den Aktionären zu 140 % und resp. zu 220 % zum Bezuge offeriert Die Em. von 1893 und M. 1 500 000 der Em. von 1895 wurden im Austausch gegen Hugo-Aktien, die weiteren M. 1 500 000 von 1895 an ein Konsortium zu 178 % begeben und die Em. von 1896 den Aktionären zu 145 % angestellt. Die G.-V. vom 18. Juli 1899 beschloss Erhöhung um weitere M. 6 000 000 (auf M. 46 800 000) in 6000 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Juli 1899, behufs Angliederung der Bergwerks-A.-G. Courl (siehe oben), ferner erhöht lt. G.-V.-B. vom 30. Okt. 1899 um M. 5 200 000 (auf M. 52 000 000) in 5200 neuen Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Juli 1900, bis dahin erhalten sie bis 4 % Div. auf die geleistete Einzahlung vergütet; diese neuen Aktien wurden den Aktionären 16.–29. Nov. 1899 mit 150 % angeboten, einzuzahlen 25 % nebst 4 % Stück-Zs. ab 1. Juli 1899 und das Aufgeld sofort, restl. 75 % waren bis 1. April 1900 einzuzahlen. Auf nom. M. 9000 alte Aktien entfiel 1 neue Aktie à M. 1000. Diese letzte Emission erfolgte zur Bestreitung von Neuanlagen, besonders zum Bau von neuen Schächten. Das Garantie-Konsortium erhielt eine Provision von M. 208 000. Anleihe: M. 12 000 000 in 4 % (bis 1. Jan. 1899: 4½ %) Teilschuldverschreibungen von 1892, Stücke à M. 1000. Abstempelung der Stücke von 4½ % auf 4 % am 14.–28. März 1898, nicht konv. Stücke wurden auf 2. Jan. 1899 gekündigt. Zinsen 2./1. u. 1./7. Rück- zahlung ab 1898 in 26 Jahren durch Auslosung von jährlich 2 % u. ersparten Zinsen am 1. Juli auf 2. Jan. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Sicherheit: Kautionshypothek auf den Namen der Berliner Handels-Gesellschaft auf den gesamten Grund- und Bergwerks- besitz mit Ausnahme der Zechen Hugo I, II u. III (M. 48 449 708) in Höhe von M. 13 200 000 eingetragen. Noch im Umlauf am 30. Juni 1900 M. 11 233 000. Zahlstellen: Gesellschafts- kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges., Bank für Handel u. Ind., Dresdner Bank, Deutsche Bank, A. Schaaffhausen'scher Bankverein, C. Schlesinger-Trier & Co.; Frankfurt a. M.: Filiale der Bank für Handel u. Ind.: Köln: Sal. Oppenheim jr. & Co.; A. Schaaffhausen- scher Bankverein; Elberfeld: von der Heydt-Kersten & Söhne; Dortmund: Essener Credit- Anstalt. Kurs Ende 1893–1900 in Berlin: 102.20, 104.90, 104, 103.40. 102.30, 100, 98.50, 98.25 %. Eingeführt am 3. Jan. 1893 zu 101.50. – Auch notiert in Köln, Essen. Die G.-V. v. 30. Okt. 1897 beschloss Aufnahme einer neuen Anleihe von M. 6 000 000 gegen Verpfändung des Bergwerks Hugo. Über die Zeit der Begebung dieser Anleihe steht noch nichts fest. Die früheren Anleihen von 1884 u. 1888, sowie die Gneisenau- Anleihe sind sämtlich zurückgezahlt. Anleihe Courl: M. 500 000 in 5 % Teilschuldverschreibungen von 1885, rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 1000. Tilg. durch jährl. Ausl. von 2 % und ersparten Zs.; gänzliche Künd. mit 6 Monaten Frist zulässig. Sicherheit: Hypothek auf das ganze Bergwerkseigentum Courl, ausgenommen die Arbeiterkolonie. Noch in Umlauf im Sept. 1900 M. 356 000. Zahlstellen: Berlin u. Köln: A. Schaaffhausen'scher Bankverein. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im Oktober. Stimmrecht: Jede Aktie à M. 600 = 3 St., jede Aktie à M. 1000 = 5 St., jede Aktie à M. 1200 = 6 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zur Reserve A (ist voll), Dotierung weiterer Reserven lt. Antrag des A.-R., vom weiteren Überschuss 4 % Div., vom verbleib. Betrage 6 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach Verf. der G.-V. Kurs: In Berlin: Ende 1886–1900: 66.25, 75.20, 127.50, 326.90. 199.50, 142.50, 129.20, 136.50, 146.50, 167.80, 176.30, 194.30, 178.60, 202.30, 168.40 %. – In Frankfurt a. M.: En le 1891–1900: 142.80, 121.40, 137.10, 146, 166.90, 176.20, 195.50, 179.30, 202.60, 167.50 %. – In Leipzig: Ende 1894–1900: 146.50, 168, 175, 194.25, 178, 202, 168.50 %. – In Hamburg: Eingeführt am 1. März 1895 zu 136.75 %; daselbst Ende 1895–1900: –, 176, –, 178.50, 203, 169.50 %. – Auch notiert Köln, Essen, Düsseldorf und seit März 1900 in Paris. Erster Kurs daselbst am Comptantmarkt am 26. März 1900: frs. 1775–1 780 pro Stück von M. 600 nom. 18*