298 Metall-Industrie. Netall-Inqustrie. Gold- und Silberverarbeitung, Erzgiessereien, Fabriken für Kupfer, Neusilber, Blech- und Emaillewaren, ferner für Messer, Nadeln, Draht etc. Aachener Stahlwaarenfabrik vorm. Carl Schwanemeyer, Actien-Gesellschaft in Aachen. Gegründet: Am 23. März 1898 mit Wirkung ab 24. Dez. 1897. Letzte Statutenänd. vom 6. Nov. 1899 bezw. 8. Juni 1900. Gründer siehe Jahrgang 1899/1900. Wilh. Post und Herm. Schaper brachten in die Ges. ein das gesamte Vermögen der zu Aachen unter der Firma Carl Schwanemeyer bestehenden offenen Handelsgesellschaft (Zweigniederlassung der zu Iserlohn bestehenden gleichen Firma), und zwar mit allen Aktiven und Passiven samt dem Rechte, die Firma in der angegebenen Weise fortzu- führen auf Grund der Bilanz vom 24. Dez. 1897. Der Gesamtwert der eingebrachten Ver- mögensstücke betrug M. 978 844.49. In Anrechnung desselben übernahm die Ges. M. 53 844.49 Schulden der Firma Schwanemeyer und gewährte für den Rest von M. 925 000 925 Aktien der Ges. à M. 1000. Zweck: Herstellung von Metallwaren aller Art, insbesondere Stahl- und Messingwaren für die Nähmaschinen- und Fahrrad-Industrie, sowie deren Vertrieb. In 1898/99 wurden der Ges. je ein Patent auf eine Schraubenschneidkuppe und auf ein Verfahren zur Herstellung von Schneidbacken erteilt. Neuerdings wurde die Fabrikation von Motoren für Automobile aufgenommen; für diese und andere Erweiterungen wurde durch Erwerbung eines Nachbargrundstückes der Grundbesitz verdoppelt. Zur Beschaffung der erforderlichen Mittel zu diesen Ausdehnungen des Geschäftsbetriebes sowie zur Ver- Stärkung der Betriebsmittel wurde am 6. Nov. 1899 das A.-K. um M. 600 000 erhöht. Kapital: M. 1 600 000 in 1600 Aktien (Nr. 1–1600) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V.- B. vom 6. Nov. 1899 um M. 600 000, angeboten den Aktionären zu pari. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept.; bis 1899: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Spät. Ende Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., dann 4 % erste Div., vertragsm. Tant. an Vorst., event. Sonderrücklagen, vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung eines Fixums von M. 5000), Rest Super-Div. Bilanz am 30. Sept. 1900: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 280 780, Maschinen, Geräte, Werkzeuge 753 201, Patente 101 073, Kassa u. Wechsel 23 317, Rohmaterialien, halbfertige u. fertige Fabrikate 591 025, Debitoren 144 186, Verlust 327 122. – Passiva: A.-K. 1 600 000, Accepte 10 250, Kreditoren 563 940, Delkrederekto 46 516. Sa. M. 2 220 707. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Generalunkosten u. Motorenbauversuchskto 265 232, Ab- schreib. auf Gebäude, Maschinen etc. u. Patente 117 625, Verluste auf Forderungen u. diverse Fabrikate 32 543, Rückstellung auf Delkrederekto 46 516. – Kredit: Vortrag 6120, Gewinn auf Nadeln, Speichen u. Nippel 119 831, Übertragung des R.-F. 8843, Verlust 327 122. Sa. M. 461 918. Dividenden: 1898: 8 % p. r. t. (1. Jan. bis 30. Juni); 1898/99–1899/1900: 9, 0 %. (Verlust per 30. Sept. 1900 M. 327 122.) Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Franz Küpper, Max Gaedke. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Carl Springsfeld, Düsseldorf; Stellv. Arthur Pastor, Rich. Brock- hoff, Aachen; Alb. Fusban, Krefeld; Komm.-Rat G. Victor Lynen, Stolberg. Zahlstellen: Aachen: Gesellschaftskasse, Aachener Disconto-Ges.; Berlin: Bank f. Bergbau u. Industrie. Rheinische Nadelfabriken, vorm. H. F. Neuss in Aachen. Gegründet: Im April 1898 mit Wirkung ab 1. Juli 1897. Letzte Statutenänd. vom 27. OÖkt. 1900. Gründer siehe Jahrgang 1899/1900. Fr. Neuss und Ernst Neuss haben in die Ges. eingebracht das gesamte Vermögen der Firma H. F. Neuss in Aachen mit allen Aktiven und Passiven und dem Rechte, die Firma in der angegebenen Weise fortzuführen, bezw. in der Gesellschaftsfirma zu be- nutzen. Der Gesamtpreis hierfür wurde auf M. 430 000 festgesetzt, woran Friedr. Neuss mit M. 375 000 und Ernst Neuss mit M. 52 000 beteiligt waren. Für diesen Betrag erhielt ersterer 375 und letzterer 52 als vollbezahlt geltende Aktien der Ges. Fritz Neuss, Schleicher und Driessen haben in die Ges. eingebracht ihr Guthaben gegen die Firma H. F. Neuss von M. 3000, wofür sie 3 als vollbezahlt geltende Aktien erhalten haben. Zweck: Übernahme und Betrieb der bisher unter der Firma H. F. Neuss betriebenen Nadel- fabriken, Anfertigung und Vertrieb von Maschinen, Maschinenteilen, Konstruktionen und Stahlwaren aller Art, Herstellung von zur Nadelfabrikation dienenden Glasstäben.