Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 343 Johannes Haag, Maschinen- und Röhrenfabrik Aktiengesellschaft in Augsburg mit Zweigniederlassungen in Berlin und Wien und Vertretung in München. Gegründet: Am 26. Sept. bezw. 28. Okt. 1898. Letzte Statutenänd. vom 30. Okt. 1900. Gründer siehe Jahrgang 1899/1900. Dr. Aug. Reimer und Rosette Reimer brachten die ihnen gehörige, unter „Zweck“ genannte Firma nebst allen Anwesen und sämtlichem Zubehör zum Gesamtwerte von M. 1 792 000 in die Gesellschaft ein; zum Ausgleich dafür erhielten sie 1195 als voll- bezahlt geltende Aktien der Ges. à M. 1000, und zwar Dr. Aug. Reimer 364, Rosette Reimer 831 Stück, der Rest von M. 597 000 war unter Anrechnung von 4 % Zinsen ab 1. Juli 1898 spätestens am 1. Juli 1899 mit M. 250 000 an Dr. Aug. Reimer und mit M. 347 000 an Rosette Reimer zu zahlen. Betrieb für Rechnung der Ges. ab 1. Juli 1898. Zweck: Fortführung des früher unter der Firma Johannes Haag, Maschinen- und Röhren- fabrik zu Augsburg betriebenen Unternehmens für Maschinenbau, speciell für Herstellung von Heiz- und Lüftungsanlagen, Röhren und Rohrschlangen. Gesamtverkauf 1898/99 bis 1899/1900: M. 2 174 003, 2 822 442. Beschäftigt waren 500, 535 Beamte, Meister u. Arbeiter. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien (Nr. 1–1200) à M. 1000. Anleihe: M. 600 000 in 4 % Oblig. von 1900, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000 u. 500. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. ab 1905 durch jährl. Ausl. lt. Tilg.-Plan auf 1./4. Als Sicherheit dient eine erststellige Hypothek auf das Fabrikanwesen der Ges. mit Zubehör von M. 660 000 zu gunsten der Bayerischen Filiale der Deutschen Bank in München. Die Anleihe diente zur Tilg. des Restguthabens der Vorbesitzer bezw. zur Verstärkung der Betriebsmittel der Ges. Sie wurde von einem Konsortium übernommen und freihändig zum Verkauf gebracht. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: In den ersten 5 Monaten des Geschäftsjahres. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zun R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V., welche auch Sonderrücklagen bilden und dotieren kann, woraus ev. Div. gezahlt oder erhöht wird. Bilanz am 30. Juni 1900: Aktiva: Immobilien 585 238, Einrichtung 351 912, Mobilien 13 401, Neubauten 70 650, Waren 558 934, Hilfsmaterial 6903, Kassa u. Wechsel 27 470, Effekten 239 298, Kautionen 6275, Bankguthaben 63 920, Debitoren 1 122 735, Oblig.-Amort. 24 000. Passiva: A.-K. 1 200 000, Oblig. 600 000, Amort. 111 478, Arbeitersparkasse 44 587, Pensionskasse 93 190, Delkrederekto 50 000, Oblig.-Zs. 10, R.-F. 7908, Spec.-R.-F. 30 000, Disp.-F. 5113, Kreditoren 746 883, Gewinn 181 069. Sa. M. 3 070 241. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Materialverbrauch 1 744 954, Betriebs- u. Verkaufsspesen, Löhne u. Gehälter etc. 848 502, Amort. 55 930, Gewinn 181 069 – Kredit: Vortrag a. 1898/99 8014, Fabrikationskto 2 822 442. Sa. M. 2 830 457. Dividenden 1898/99–1899/1900: 7½, 7½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Dir. Jos. Birlo, Augsburg; Dir. Leonhardt Sammüller, Berlin. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Dr. Aug. Reimer, Stellv. Franz Baptist Silbermann, Gust. Riedinger, Komm.-Rat Wilh. Reichel, Alph. Rosenbuch, Augsburg. Prokuristen: Josef Kraus, Ing. Jakob Gebhardt, Georg Linse, Augsburg; Ing. Johs. Lastin, Kaufm. Christian Zorn, Berlin. Zahlstellen: München: Bayerische Filiale der Deutschen Bank: Augsburg: S. Rosenbusch. L. A. Riedinger, Maschinen- und Broncewaaren-Fabrik in Augsburg mit Zweigniederlassung in Wien. Gegründet: Am 27. Okt. 1887; die Fabrik besteht seit 1854. Letzte Statutenänd. v. 8. Nov. 1899. Der Gesamtübernahmepreis der früheren Firma betrug M. 2 685 462.80, gewährt wurden dafür M. 370 000 bar, M. 730 000 in Aktien, der Rest wurde durch die mitübernommenen Passiven gedeckt. Die Zweigniederlassung in Wien wurde am I. Juli 1899 durch Ankauf eines brautechnischen Bureaus, welches bereits früher für die Ges. arbeitete, gegründet. Zweck: Fabrikation von Maschinen und Broncewaren, insbes. Erwerb und Betrieb der in Augsburg unter der Firma L. A. Riedinger betriebenen Maschinenfabrik, Beteiligung an anderen Maschinengeschäften und an Geschäften ähnlicher Branchen. Specialitäten: Bau von Eis- und Kühlmaschinen (System Windhausen), Dampfmaschinen, Turbinen, Maschinen für Pulverfabriken, von Brauerei- und Mälzereimaschinen, Aufzügen, Trans- missionsanlagen, Gasfabrikeinrichtungen, Kunstguss etc. Auch Beleuchtungskörper- fabrik. Der gegenwärtige Personalstand beträgt 107 Beamte und 1021 Arbeiter. Ge- samtverkauf 1897/98–1899/1900: M. 3 985 711, 4 888 633, 4 805 000. Kapital: M. 2 200 000 in 2200 Aktien (Nr. 1–2200) à M. 1000. Urspr. M. 1 100 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 27. Okt. 1890 um M. 1 100 000 (auf M. 2 200 000) in 1100 Aktien à M. 1000,