358 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. „Panzer“ Actiengesellschaft für Geldschrank-, Tresorbau und Eisen-Industrie in Berlin N. 20, Fabrik u. Hauptkontor: Badstrasse 59. Verkaufslokal: Friedrichstrasse 143/149 im Centralhotel. Zweigfabrik in Wolgast: Facon-Gussstahlwerk. Gegründet: Am 6. März 1898. Letzte Statutenänd. vom 31. Okt. 1898. Gründer siehe Jahr- gang 1899/1900. Max Mothes in Berlin brachte sein unter der Firma M. Fabian zu Berlin betriebenes Fabrik- und Handelsgeschäft mit allen unbeweglichen und beweglichen Ver- mögensobjekten, Aktivis und Passivis und allem Zubehör in die Ges. ein. Der Preis wurde auf M. 744 933.33 festgesetzt, darauf die Hypothek von M. 285 000, übernommene Schulden und Wechsel von M. 117 222.80, eine streitige Bauschuld zum Nennbetrage von M. 82 710.53, in Sa. mit M. 484 933.33 verrechnet und für den Rest von M. 260 000 dem Inferenten 260 vollgezahlte Aktien der Ges. à M. 1000 al pari gewährt. Die rest- lichen M. 40 000 des A.-K. wurden von den übrigen Gründern al pari gezeichnet und bar nebst 4 % Stück-Zs. ab 1. Juli 1897 eingezahlt. Zweck: Fabrikation von Geldschränken, Stahlkammern und ähnlichen Einrichtungen, ferner Herstellung von Eisen- und Metallfabrikaten jeder Art, sowie Handel mit allen Erzeug- nissen der Eisen- und Metallindustrie. Die Etablissements sind und werden noch be- deutend erweitert. Specialfabrik für Tresor-, Safes-, Bank- u. Kassenanlagen, Stahlpanzer-Geldschränke Tresorthüren, sowie für alle anderen feuer- und einbruchssicheren Einrichtungen, Ein- richtung ganzer Banken, Sparkassen etc. nach neuem patentierten System; hergestellt werden ferner auch Centesimalwagen und Eisenkonstruktionen wie dergl. Die G.-V. vom 31. Okt. 1898 beschloss die Erwerbung des Gussstahlwerkes Wolgast mit Wirkung ab 1. Jan. 1898. Dieses Werk, welches Siemens-Martin-Stahl herstellt, ist inzwischen bedeutend erweitert worden; 1900 kam daselbst ein dritter Martinstahlofen in Betrieb. Arbeiterzahl ca. 450–500. Das Grundstück Badstr. 59 in Berlin umfasst ca. 6474 qm, von denen ca. 3500 qm mit 3 Wohnhäusern und diversen Fabrikgebäuden bebaut sind. Das Fabrikgrundstück in Wolgast umfasst 5638 qm. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien (Nr. 1–1200) à M. 1000. Urspr. M. 300 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 31. Okt. 1898 um M. 900 000 (auf M. 1 200 000) in 900 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Juli 1898. Diese Kapitalserhöhung erfolgte teils zur Bezahlung von Ver- bindlichkeiten (ca. M. 175 000), teils zur Anschaffung von Maschinen und Vorröten (ca. M. 250 000), sowie zur Verstärkung der Betriebsmittel um ca. M. 250 000 und zur Be- zahlung des erworbenen Gussstahlwerkes Wolgast mit M. 215 308. Hypothek: Für die auf dem Grundstück in Berlin lastende Hypothek von M. 285 000 (am 30. Juni 1900 noch M. 281 437) sind jährl., in halbj. Raten, 4¼ % Zs. zu zahlen, von denen seit 1. Jan. 1898 3¾ % als Zins und ½ % als Amortisationsrate gerechnet werden, sodass das Kapital von da ab in 58½ Jahren getilgt ist; ausserdem steht der Ges. vom 1. Jan. 1905 die Kündigung mit einjähriger Frist zum 30. Juni zu. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., dann 4 % Div. und event. besondere Abschreib. und Rücklagen, vom Rest vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, 8 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. Bilanz am 30. Juni 1900: Aktiva: Grundstücke 219 990, Gebäude 484 622, Maschinen 79 512, Werkzeuge 25 517, Utensilien 1, Modelle 1, Ladeneinrichtung 5738, Pferde u. Wagen 4922, Rohmaterialien 153 987, Ganz- u. Halbfabrikate 437 365, Kassa 21 907, Wechsel 32 209, Kautionen 4211, Debitoren 628 193. – Passiva: A.-K. 1 200 000, Hypoth. 281 437, Kredi- toren 403 156, R.-F. 20 000, Gewinn 193 585. Sa. M. 2 098 179. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handlungsunkosten 199 323, Zs. 9840, ordentl. Abschreib. 28 975, ausserord. Abschreib. 15 049, Gewinn 193 585. – Kredit: Vortrag a. 1898/99 7896, Mieten 12 193, Fabrikationsertrag 426 684. Sa. M. 446 774. Gewinn-Verwendung: R.-F. 10 000, Div. 144 000, Tant. an Vorst. u. Beamte 18 257, do. an A.-R. 8348, Vortrag 12 980. Reservefonds: M. 30 000. Kurs Ende 1899–1900: 183.50, 121 %. Aufgelegt im Sept. 1899 durch Braun & Co. Erster Kurs am 29. Sept. 1899 zu 185 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1897/98–1899/1900: 10, 15, 12 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Vors. Max Mothes, Berlin; Max Vantler, Charlottenburg; Wilh. Pake, Wolgast; Stellv. Hugo Rosenthal, Berlin. Prokuristen: Carl Kirks, Bernh. Heyer. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Komm.-Rat Leop. Koppel, Stellv. Dir. Paul Barnewitz, Geh. Reg.- Rat Alfred Hausding, Rechtsanwalt Felix Kallmann, Arthur Koppel, Dir. Johs. Krüger, Bankier Jul. Landau, Berlin; Reg.-Baumeister Wilh. Walther, Grunewald. Zahlstellen: Berlin: Gesellschaftskasse, Braun & Co., Koppel & Co. ................