Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 389 Zweck: Fabrikation von Maschinen und Apparaten aller Art; Bau von kompletten Mühlen, Silos, Speichern u. dergl. und Beteiligungen an industriellen Unternehmungen aller Art. Der Grundbesitz in Dresden hat einen Umfang von ca. 6990 qm. Die Ges. erwarb Ende 1889 das „Eisenwerk Schmiedeberg“ in Schmiedeberg i. Erzg., welches ca. 42 750 qm umfasst, einschliesslich aller Einrichtungen und Vorräte für M. 203 000. um daselbst eine Giesserei einzurichten. Die erforderlichen Mittel sind durch Aufnahme einer Hypothek auf dem Dresdner Etablissement be schafft worden. Die G.-V. vom 26. Sept. 1899 beschloss wegen der räumlichen Trennung der Schmiedeberger Anlagen vom Dresdener Werke jene an eine besondere selbständige A.-G. abzutreten, deren AZKkK mit ca. M. 500 000 bemessen werden soll. Die Leitung der neuen Ges. soll zunächst bei der Dresdner Dir. und ebenso sollen die Aktien derselben im Besitz des Stamm- unternehmens verbleiben. Die Ges. betreibt als Specialitäten den Neu- und Umbau von Getreidemühlen aller Art, die Einrichtung von Silos und Speicher, sowie Malz- und Gersteputzereien, wie überhaupt die Fabrikation aller für diese Anlagen erforderlichen Maschinen u. Apparate. Von diesen sind besonders zu erwähnen die weltbekannte Griesputzmaschine „Reform“, sowie die in mehr als 11 000 Exemplaren verbreitete Centrifugal-Sichtmaschine zum Absichten der verschiedenartigsten Produkte in Mühlen, Zucker-, Kakao-, Cement-, Farben- und anderen Fabriken. Auf der Weltausstellung in Paris 1900 wurde der Ges. der einzige Grand Prix für deutsche Müllereimaschinen zuerkannt. Das „Eisenwerk Schmiedeberg“ fabriziert ausser dem von der Dresdner Fabrik be- nötigten Guss auch schmiedbaren und feuerbeständigen Guss, Retorten und Koch- gefässe für chemische Fabriken; die daselbst eingerichtete Maschinenwerkstatt liefert Wasserräder und Triebwerksanlagen und allgemeinen Maschinenbau. Der Umsatz betrug in 1887/88–1899/1900: M. 902 030, 1 045 880, 1 740 470, 1 514 460, 1451 070, 1 986 260, 1 756 070, 1 879 890, 2 247 890, 2 561 150, 2 841 000, 3 156 000, 3 458 900. Diüe Zahl der Beamten und Arbeiter stieg von 216 in 1886 auf 960 in 1899/1900. Kapital: M. 1 750 000 in 1750 Aktien (Nr. 1––1750) à M. 1000. Urspr. M. 1 100 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 9. Juni 1896 um M. 300 000, emittiert zu M. 135 % und lt. G.-V.-B. v. 21. März 1899 um M. 350 000 in 350 neuen, ab 1. Juli 1899 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von der Dresdner Bank und Günther & Rudolph 150 Stück zu 120 %, 200 Stück zu 140 %, letztere den Aktionären angeboten 7: 1 vom 10.–24. Mai 1899 zu 145 %. Die letzte Er- höhung geschah zur Abstossung der Bankschuld und Vermehrung der Betriebsmittel. Hypotheken: M. 346 000, davon M. 200 000 in Dresden (verzinslich zu 4 %), M. 100 000 in Schmiedeberg (verzinslich zu 4 %) und M. 46 000 Amortisationshypothek auf Schmiede- berger Arbeiterhäuser (verzinslich zu 41/9 resp. 416 % einschl. Amort.-Quote). Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Bis Ende Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erreicht), 4 % Div., bis zu 15 % an Dir. u. Beamte, 5 % Tant. an A.-R. (ausser einem Fixum von M. 5000), Rest Super-Div. bezw. zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 30. Juni 1900: Aktiva: Dresden: Grundstücke 154 000, Gebäude 300 000, Maschinen 154 000, Inventar 19 000, Werkzeuge 5000, Modelle u. Patente 2, Fuhrwerk 2500, Breslauer Riffelei 12 000, Güterschuppen 20 000, Feilen 832; Schmiedeberg: Immobilien 282 300, Arbeiterwohnhäuser 57 000, Maschinen 120 000, Inventar 25 000, Werkzeuge 6000, Eisen- bahngeleis 8200, elektr. Beleuchtung 13 500, Modelle, Mobilien 2, Fuhrwerk 450, Wasser- kraft 10 000, Hypoth.-Tilg.-Kto 1489, Debitoren 1 005 254, Wechsel 270 013, Effekten 21 309, Kassa 4962, Fabrikationskto 1 055 231. Passiva: A.-K. 1 750 000, Hypoth. I 300 000, do. II 46 000, R.-F. 260 000, Spec.-R.-F. 140 000, Delkrederekto 140 000, Arbeiter-Unterst.-F. 55 000, Beamten-Unterst.-F. 27 985, Unfallprämien 3500, Kautionskto 2000, alte Div. 600, Accepte 63 301, Kreditoren 447 473, Gewinn 312 187. Sa. M. 3 548 047. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäftsspesen 368 936, Abschreib. Dresden 59 972, do. Schmiedeberg 46 003, Gewinn 312 187. – Kredit: Vortrag a. 1898/99 14 080, Brutto- gewinn 773 019. Sa. M. 787 099. Gewinn-Verwendung: Spec.-R.-F. 10 000, Delkrederekto 20 000, Div. 175 000, Tant. an A.-R. 9905, do. an Vorst. u. Beamte 40 216, Beamten- u. Arbeiter-Unterst.-F. 30 000, Vortrag 27 065. Reservefonds: M. 260 000, Spec.-F. M. 150 000, Delkrederekto M. 160 000. Kurs: In Berlin Ende 1899–1900: 151, 139.60 %. Eingeführt durch die Dresdner Bank im Juli 1899; erster Kurs am 21. Juli 1899: 152 %. – In Dresden Ende 1890–1900: 144.50, 111, –, 116, 124.50, 138.50, 153.50, 164.25, 160.50, 151, 140 %. Dividenden 1886/87–1899/1900: 7, 9, 11, 12, 7, 7, 8, 5, 7, 9, 10, 10, 10, 10 %. Zahlbar spät. einen Monat nach der G.-V. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: O. Derschow, O. Koritzki. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Dr. E. Wolf, F. Günther, H. Hache, H. Seck, Dresden; Emil Fränkel, Landsberg a. W. Prokuristen: F. C. Dörfel, H. Krusemark, C. Feyerabend, H. W. Reinhard, Dresden; W. Hahn, Schmiedeberg; C. Nöding, Brüssel. Zahlstellen: Eig. Kasse; Berlin: Dresdner Bank; Dresden: Dresdner Bank, Günther & Rudolph.