424 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Dividenden 1887/58–1899/1900; 6, 6, 8, 8, 10, 10, 10, 12, 12, 12, 11, 11, 11 %. Coup.-Verj. 5 J. (F.) Direktion: W. Wagener, W. Barth. Prokuristen: A. Neuesüss, A. Bökemann. Aufsichtsrat: (Mind. 5) Vors. Geh. Komm.-Rat Karl Aug. Schneider, Stellv. Aug. Hoyer, Louis Hofmann, W. Berblinger, M. A. Straus, Oberstleutnant a. D. Karl Friedr. Sachs- Zahlstellen: Karlsruhe: Gesellschaftskasse; Karl Aug. Schneider, Straus & Co. 9 — 0 0 == 3 *― * Maschinenfabrik Kappel in Kappel bei Chemnitz. Gegründet: Im März 1872 als Sächsische Stickmaschinenfabrik. Firmenänd. am 15. Nov. 1888. Errichtet 1860 in Kändler, 1867 nach Kappel verlegt. Letzte Statutenänd. vom 26. Okt. 1899. Zweck: Übernahme und Fortbetrieb der Maschinenfabrik von Albert Voigt in Kappel bei Chemnitz. Die Fabrik fertigt als Specialitäten: Stickmaschinen für Handbetrieb, Schiffchen-Stickmaschinen für Motorbetrieb: Fädelmaschinen, Musterstechmaschinen, Spulmaschinen; Tüll- u. Gardinen-Webstühle: Werkzeugmaschinen für Holz- u. Metall- Bearbeitung. (Specialität: Holzbearbeitungsmaschinen.) Gas-, Benzin- und Petroleum- motore. Maschinenanlagen für städtische Wasserwerke. Das Fabrikterrain umfasst jetzt 26 780 qm. 1899 ist eine neue Eisengiesserei erbaut. Die mit der Fabrik verbunden gewesene Tüllweberei ist am 2. Jan. 1899 in eine selbständige A.-G. mit M. 1 500000 Kapital umgewandelt; die Ges. erhielt für die Über- lassung M. 448 000, zeichnete hierauf M. 675 000 Aktien, eingez. mit 50 % = 337 500, und bekam den Rest von M. 110 500 bar ausgezahlt. Von den Aktien der Sächsischen Tüll- fabrik-A.-G. sind vertragsmässig M. 500 000 den Aktionären der Maschinenfabrik Kappel 9:1 v. 20. Febr. bis 5. März 1899 zu 107.50 % nebst 4 % Stück-Zs. ab 1. Jan. 1899 angeboten. Der Umsatz betrug 1890/91–1899/1900: M. 780 251, 1 139 489, 1 037913, 1 703 297, 2 503 414, 1 172 258, 1 006 438, 1 446 576, 2 120 128/2 263394. Geschichtliches: Die Aktiengesellschaft wurde im März 1872 unter der Firma „Sächs. Stickmaschinenfabrik“ gegründet durch käufliche Übernahme der Albert Voigt'schen Maschinenfabrik samt kompletter Einrichtung in Kappel, einer Stickereifabrik in Plauen i. V., sowie M. 200 000 Betriebsfonds zum Preise von M. 1 111 000. Die Stickerei- fabrik in Plauen ist im Juli 1882 für M. 46 608 wieder verkauft und die Firma Sächs. Stickmaschinenfabrik 1888 in „Maschinenfabrik Kappel“ umgeändert worden. Die Ges. besitzt ausser dem Fabrik-Etablissement in Kappel, welches einen ge- schlossenen Komplex bildet, noch ein Hausgrundstück in Plauen i. V., welches sie im Geschäftsj. 1884/85 um den Preis von M. 38 450 erwarb, um in demselben eine Reparatur- werkstätte zu errichten. 1898 wurde die Giesserei von Eduard Anke erworben. Kapital: M. 1 350 000 in 4500 Aktien (Nr. 1–4500) à Thlr. 100 = M. 300. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Bis Ende Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. Reserve, mind. 4 % zum Div.-Erg.-F., event. weitere Rücklagen, 10 % Tant. an Dir., 4 % Div., vom Rest 5 % an A.-R. (ausserdem M. 5000 feste Ver- gütung), Überrest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.V. Der Div.-Erg.-F. hat den Zweck, die in einem Jahre auf das A.-K. zu verteilenden Zs., wenn diese 4 % nicht erreichen, bis zu diesem Zinsfusse zu ergänzen, doch darf der in einem Jahre zu leistende Beitrag nicht 1 % des A.-K. übersteigen, solange nicht der Fonds die Höhe von M. 100 000 erreicht hat, bezw. auf solche Höhe wieder ergänzt ist. Der Spec.-R.-F. und der Div.-Erg.-F. können gleich dem A.-K. zu statutengemässen Geschäften, event. Erweiterungen des Fabrikbetriebes verwendet werden. Bilanz am 30. Juni 1900: Aktiva: Grundstück u. Gebäude 560 187, Hausgrundstück (Plauen) 25 972, Betriebsmaschinen u. Transmissionen 48 549, Hilfsmaschinen 176 500, Werkzeuge 27 812, Inventar 23 922, Modelle u. Zeichnungen 5000, Pferde u. Wagen 836, Eisengiesserei 24 786, Waren 429 154, Wechsel 105 176, Kassa 6635, Effekten 484 187, Debitoren 552 977, vermietete Maschinen 20 459. – Passiva: A.-K. 1 550 000, Kautionen 82 175, Beamten- u. Arbeiter-Unterst.-F. 80 317, R.-F. 135 000, Spec.-R.-F. 270 000, Div.-Erg.-F. 170 000, Kreditoren 84 337, Gewinn 320 328. Sa. M. 2 492 159. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikations- u. Geschäftsspesen 1 111 497, Kursverlust 10 580, Agio, Skonto 22 046, Abschreib. 74 528, Gewinn 320 328. – Kredit: Vortrag a. 1898/99 2063, Fabrikationsertrag 1503 966, Zs. 30 492, Mieten 2459. Sa. M. 1 538 981. Gewinn-Verwendung: Div. 229 500, Tant. an Dir. 29 126, do. an A.-R. 10 406, Div.-Erg.-F. 13 500, Spec.-R.-F. 13 500, Grat. an Beamte 17 000, Unterstütz.-F. 5000, Vortrag 2295. Reservefonds: M. 135 000, Spec.-R.-F. M. 283 500, Div.-Ergänzungs-F. M. 183 500. Dividenden 1885/86–1899/1900: 7, 3¼ 10, 4 7, 6, 12 90, 1 11,14 20, 17 % Zahlb sbät. am 2. Jan. Coup.-Verj.: 3 J. n. F. Kurs Ende 1886–1900: In Berlin: 107, 93, 94. 125.50. 121.10, 91, 105, 109.10, 185.25, 190.10, 198.80, 189, 216.50, 230, 190.50 %. – In Dresden: 101, 96.50, 94, 126.50, 124.25, 90, 105, 109, 185, 194, 196, 187.50, 220, 230, =– 0%. Direktion: Paul Schiersand, Osc. Hammer. Prokurist: Arth. Gast. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat von Stern, Stellv. Geh. Komm.-Rat H. Vogel, Stadtrat Robert Hösel, Chemnitz; Justizrat Dr. Staub, Berlin; Bernh. Lorenz, Kappel. Zahlstellen: Eigene Kasse; Dresden: Günther & Rudolph; Chemnitz: Chemnitzer Bankverein. ―― ?=――