Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 425 Süddeutsche Waggonfabrik Aktiengesellschaft in Kelsterbacn a. M., Grossh. Hessen. Gegründet: Am 18. Jan. 1899. Letzte Statutenänd. v. 18. Juni 1900. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Herstellung und Verwertung von Eisenbahnmaterialien, Eisenbahnwagen und Strassenbahnwagen und von Fahrzeugen aller Art. Die auf einem Areal von 90 000 qm errichtete Fabrik, wovon fast 20 000 qm bebaut sind, ist im Nov. 1899 in Betrieb ge- kommen. Arbeiterzahl ca. 750 Mann. Die Fabrik arbeitet mit 2 Dampfmaschinen von zus. 500 HP. Die Verteilung der Betriebskraft erfolgt durch elektrischen Gleichstrom von 220 Volt; die Beleuchtung umfasst 104 Bogen u. über 1000 Glühlampen. Es können jährlich 1000–1200 Waggons verschiedener Gattung hergestellt werden. Für event. Er- weiterung des Betriebes ist ein grösseres Grundstück hinzuerworben. Die Ges. ist bei einer Ges. zur Errichtung billiger Wohnungen in Kelsterbach beteiligt. Kapital: M. 2 400 000 in 2400 Aktien (Nr. 1–2400) à M. 1000. Urspr. M. 1 600 000 (vollgezahlt seit 25. Aug. 1899), erhöht lt. G.-V.-B. vom 18. Juni 1900 um M. 800 000 in 800 neuen. ab 1. Juli 1900 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären 2: 1 bis 7. Juli 1900 zu pari zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1. Juli 1900 u. M. 10 Aktienstempel. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1900: Aktiva: Kassa 14 796, Debitoren 78 587, Avale 53 578, Kautionen 23 600, Grundstück 47 799, Fabrikanlage, Verwaltungsgebäude u. Arbeiterwohnhäuser 1502 288, Bahnanschluss u. Geleise 164 477, elektrische Anlage 167 236, Betriebsmaschinen 127 010, Werkzeugmaschinen 310 089, Werkzeug u. Geräte 155 698, Werkstätteeinrichtung 245 201, Telephonanlage 1485, Mobiliar 9888, Modelle 590, Holz 403 794, Eisen u. sonstiges Material 642 168, halbfertige Fabrikate 239 924, Utensilien 2938, Einzahlung auf Stamm- einlage Arbeiterheim Kelsterbach 10 000, ausstehende Mieten 921, vorausbez. Feuerversich. 2460, Verlust 121 769. – Passiva: A.-K. 2 400 000, Kreditoren 1 629 369, Avale 53 578, Kautionen 23 600, Arbeiterheim 11 498, Arbeiter-Unterstütz.-Fonds 325, zu zahlende Mieten 1095, zu zahlende Löhne 6781. Sa. M. 4 126 247. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag 17 758, Material zur Fabrikation 242 987, Un- kosten 186 569, Zs. u. Provision 26 064, Abschreib. 30 539. – Kredit: Fabrikationskto 581 946, Miete 203, Verlustsaldo 127 769. Sa. M. 503 919. Dividende 1899/1900: 0 %. Die Fabrikation wurde erst ab Januar 1900 successive aufgenommen. Vorstand: Herm. Fromm, Ing. Bruno Limberg. Prokurist: Heinr. Hipp. Aufsichtsrat: Vors. Isaac Dreyfuss, Justizrat Dr. Heinr. Oswalt, Bankier Ernst Ladenburg, Ing. Alex. Askenasy, Dir. H. Massenbach, Frankfurt a. M. Eisenhüttenwerk Keula bei Muskau, Actien-Gesellschaft in Keula. Schlesien. Gegründet: Am 28./29. Aug. 1878. Letzte Statutenänd. vom 28. Sept. 1899 u. 3. Nov. 1900. Zweck: Gewinnung, Verarbeitung, Vertrieb und Betrieb aller Bergprodukte und Metalle und der damit zu verbindenden Fabrikationszweige, sowie der An- und Verkauf von Grundstücken, welche zum Geschäftsbetriebe erforderlich sind. Die Betriebszweige sind: Herstellung von aufrechtstehend gegossenen Muffen und Flanschrohren bis 1200 mm Durchmesser, ferner: Rohrfaconstücke, Maschinenguss, Bau- guss, Lehmguss, Hartguss, Handelsguss, Kanalisationsgegenstände, Feuerungsgarnituren, Heizungsanlagen, Ziegeleiarmaturen, Gasanstaltsausrüstungen, Wasserleitungsapparate etc. Die Maschinenbauanstalt fertigt Dampfmaschinen, Kräne und Hebezeuge, Sicherheits- aufzüge, Zerkleinerungsmaschinen, Transmissionen-Triebwerke etc. Die Handelsgiesserei ist 1897/98 erheblich vergrössert und neu ausgerüstet worden, sodass in derselben jetzt Gussstücke im Einzelgewicht von 25 000 kKg hergestellt werden können. Die Röhrengiesserei soll bedeutend erweitert werden, weshalb auch das A.-K. Ende 1900 um M. 602 000 erhöht wurde. An Terrain besitzt das Werk 129 Morgen. Produktion an Gusswaren 1897/98–1899/1900: kg 5 740 083, 6 663 567, 6 917 054; der Gesamtabsatz belief sich auf kg 5 722 419, 7 316 749, 6 895 686 im Netto-Fakturenwert von M. 946 103, 1 261 870, 1 374 620. Die Maschinenfabrik fakturierte ausserdem für M. 70 574, 105 470, 95 948 Fabrikate und fertigte für eigene Zwecke des Werkes und fremde Kommissionen für Rechnung der Giesserei für M. 68 150, 43 357, 36 217 Waren. An Löhnen u. Meistergehältern wurden M. 282 449, 316 833, 331 726 gezahlt. Kapital: M. 1 700 000 in 1700 Aktien (Nr. 1–1700) à M. 1000. Das urspr. Aktienkapital von M. 394 500 (789 Aktien à M. 500) wurde lt. G.-V.-B. vom 7. Dez. 1897 durch Rückkauf von 5 Aktien zum Preise von à M. 50 und durch Zusammenlegung der übrigen Aktien (4 zu 1) auf M. 98 000 in 98 Aktien à M. 1000 reduziert, dann gleichzeitig erhöht um M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Juli 1897, begeben an das Bank- haus S. Frenkel in Berlin zu 101.50 %. Ferner erhöht lt. G.-V.-B. vom 3. Nov. 1900 um M. 602 000 (auf M. 1 700 000) in 602 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Juli 1901; über-