430 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. J. Pohlig, Aktiengesellschaft in Köln-Zollstock, mit Filialen in Wien, Budapest und Brüssel. Gegründet: Am 13. Mai 1899 mit Wirkung ab 1. Juli 1898. Gründer siehe Jahrg. 1899/1900. Jul. Pohlig in Köln hat nach Bilanz vom 30. Juni 1898 in die Ges. die nachstehenden Aktiva und Passiva seiner in Köln unter der Firma „I. Pohlig“' und in Wien unter der Firma „Th. Obach“ geführten Fabrikunternehmen, sowie der Filialen in Brüssel und Pest eingeworfen, nämlich: 1) die Fabrik in Köln-Zollstock, einschl. Grundstück mit allen aufstehenden Gebäulichkeiten, und die in Wien mietweise benutzte Fabrik, beides nebst Fabrikeinrichtungen, Werkzeugen, Mobilien, Modellen, Zeichnungen etc., Patent- u. Licenz- rechten mit M. 667 700, 2) Vorräte, in Ausführung begriffene Anlagen, Kassa, Wechsel, Effekten u. Debitoren M. 1 277 842.58, zus. M. 1 945 542.58, ergebend nach Abzug der von der Ges. übernommenen Kreditoren in Höhe von M. 893 142.01 einen freien Wert von M. 1 052 400.57. Hierauf zahlte die Ges. an Jul. Pohlig bar zuzügl. 4 % Zs. ab 1. Juli 1898 M. 12 400.57, während Inferent für den Rest von M. 1040 000 1040 als vollbezahlt geltende Aktien der Ges. à M, 1000 erhielt. Zweck: 1) Erwerb und Übernahme des von dem Ing. Jul. Pohlig zu Köln unter der Firma „J. Pohlig' in Köln und Th. Obach in Wien betriebenen Unternehmens zum Zwecke der Ausführung von Drahtseilbahnen und anderen Transportanlagen; 2) Ausführung von Drahtseilbahnen, Hunt'schen Umladern u. anderen Transportvorrichtungen aller Art, Er- werbung u. Verwertung diesbezügl. Koncessionen, Finanzierung u. Betrieb solcher Anlagen in jeder zweckentsprechenden Weise, Fabrikation und Vertrieb aller zu solchen Anlagen gehörigen Gegenstände. Umsatz 1898/99 bezw. 1899/1900: M. 1 737 000 beaw. 2 551 724. Zwecks Anlage von Eisenkonstruktionswerkstätten wurde 1900 ein Grundstück von ca. 30 Morgen bei Berzdorf erworben. Der Fabrikneubau dürfte im April 1901 in Betrieb genommen werden. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien (Nr. 1––1500) à M. 1000. Geschäftsjahr: 1.Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % bis höchstens 20 % zum R.-F., 4 % Div., vom Rest vertragsm. Tant. an Vorst., 10 % Tant. an A.-R., Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1900: Aktiva: Grundstücke 134 262, Gebäude 140 652, Neubau 53 493, Maschinen 145 882, Werkzeuge u. Fabrikutensilien 34 311, Modelle 15 000, Instrumente 10 000, Mobilien 15 000, Licht- u. Wasseranlage 16 457, Patente 140 000,. Vorräte 633 163, Debitoren 1 547 779, Beteiligungen 37 225, Effekten 6950, Wechsel 13 144, Kassa 22 436. Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 7189, Tant. (zurückgestellt für ersten A.-R.) 7660, Kreditoren 1 208 353, Reingewinn 242 554. Sa. M. 2 965 758. Gewinn- u. Verlust- Konto: Debet: Generalunkosten 434 728, Abschreib. 88 576, do. auf Effekten 3717, Reingewinn 242 554. – Kredit: Vortrag 10 152, Bruttogewinn 759 425. Sa. M. 769 578. Gewinn-Verwendung: R.-F. 11 620, Disp.-F. 25 000, Tant. an A.-R. u. Vorst. 42 918 Di 150 000, Vortrag 13 415. Dividenden 1898/99–1899/1900: 7, 10 %. Div.-Zahl. spät. am 2. Jan. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Ing. Jul. Pohlig, Ing. Wilh. Ellingen, Kaufm. Georg Höltz, Köln. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Dr. Fritz Eltzbacher, Köln; Stellv. Bank-Dir. Carl Herzberg, Frankfurt a. M.; Fabrikbes. Rud. Schöller, Düren; Fabrikbes. Hugo von Gahlen, Düsseldorf; Ing. Th. Otto, Schkeuditz. Prokurist: Ing. Julius Pohlig jun. Zahlstellen: Köln: Gesellschaftskasse, J. L. Eltzbacher & Co.; Frankfurt a. M.: Deutsche Effecten- u. Wechsel-Bank. Waggonfabrik. Actien-Gesellschaft vorm. P. Herbrand & Co. in Köln-Ehrenfeld. Gegründet: Am 23. Jan. 1889. Letzte Statutenänderung vom 14. Dez. 1900. Zweck: Übernahme und Weiterbetrieb der Waggonfabrik der Kommanditgesellschaft P. Her- brand & Co. in Köln-Ehrenfeld ab 1. Okt. 1888 für M. 1 750 000 in Aktien. Fabrikation von Personen- und Güterwagen jeder Art für Staats-, Privat- und Kleinbahnen, sowie für Strassenbahnen mit Dampf-, elektrischem oder Pferdebetrieb, ferner Herstellung von Fahrzeugen für Militärbedarf. Die 1898/99 mit verschiedenen Verbesserungen und Neu- einrichtungen versehene Fabrik besitzt Betriebsmaschinen in Stärke von 550 HP. Seit Sommer 1898 ist eine am Maarweg errichtete Filialfabrik, hauptsächlich für Güterwagen- bau bestimmt, in Betrieb. Um für dieselbe Staatsbahnanschluss zu schaffen, wurde 1898/99 ein 6 Morgen grosses Grundstück mit Gebäuden für zus. M. 218493 hinzuerworben. Arbeiterzahl insgesamt ca. 1400. Produktion: 1893/94 1894/95 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899/1900 en.; 715 973 1 243 1 342 1598 1732 1553 Wert . . M. 2 163 540 2 624 967 3 463 578 3 963 391 3 5 884 002 5 657 146 Gesamtumsatz M. 2 3 524 938 4 051 283 5 067 706 5 992 428 5 890 462