Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 451 Armaturen- u. Maschinenfabrik, Aktiengesellschaft vormals J. A. Hilpert in Nürnberg. mit Zweigniederlassungen in Pegnitz, Wien (hier 3 Betriebe), Karlsbad, Donitz, Budapest, Prag und Zürich. Gegründet: Am 1. Mai 1889. Letzte Statutenänderung vom 4. Aug. 1899. Zweck: Übernahme und Fortbetrieb der der Firma J. A. Hilpert in Nürnberg gehörigen Metallgusswaren-, Armaturen- und Maschinenfabrik. Betrieb der bis 1917 koncessionierten Gasanstalt in Karlsbad (einschl. Fischern) und des bis 1903 von der Gemeinde Karlsbad gegen 4½ % Verzinsung und 1½ % Amortisation des Anlagekapitals von öfl. 398 907 erpachteten Elektricitätswerkes in Donitz bei Karlsbad; der Betrieb der Gasanstalt in Karlsbad wird 1903 von der Stadt übernommen, welche der Ges. bis 1917 jährl. 40 % vom Reingewinn vergütet. 1891 errichtete die Ges. in Pegnitz eine Eisengiesserei mit Maschinenfabrik (Pegnitzhütte), 1894 Errichtung der Zweigniederlassung Zürich, 1898 der in Prag. Im Jahre 1896 kaufte die Ges. die Kelsenschen Armaturenfabriken in Wien und Pest, sowie die Eisengiesserei der Firma C. Collmann's Nachf. M. Köpf in Wien an. Grundbesitz der Ges. in Nürnberg 92 a, in Pegnitz 3 ha 68,3 a, in Wien 88,5 a, zus. 5 ha 48,8 a. Gesamtumsatz in sämtlichen 10 Betrieben in Nürnberg, Pegnitz, Karlsbad, Donitz, Zürich, Wien Getreidemarkt, Wien Erlachgasse, Wien Laxenburgerstr., Budapest und Prag 1896/97–1899/1900: M. 5 101 087, 6 038 092, 8 070 990, 9 452 521. Zahl der An- gestellten und Arbeiter ca. 1700. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien (Nr. 1–5000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 100 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 17. Okt. 1894 um M. 400 000, lt. G.-V.-B. vom 24. Sept. 1895 um M. 500 000, ferner durch G.-V.-B. vom 14. Okt. 1896 um 1500 Aktien auf M. 3 500 000, angeboten den Aktionären 3: 1 zu 117 %, ab 1. Nov. 1896 div.-ber.; endlich erhöht durch G.-V.-B. vom 7. Sept. 1898 auf den jetzigen Stand durch Ausgabe von 1500 neuen, ab 1. Mai 1898 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsortium zu 112 %, angeboten 3: 1 vom 30. Sept. bis 10. Okt. 1898 zu 118 %. Anleihe: M. 1 200 000 in 4 % Teilschuldverschreibungen von 1898, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000. Zinsterm. 1./5. u. 1./11. Tilgung ab 1903–32 durch jährliche Aus- losung im Januar auf 1. Mai; Kündigung ganz oder teilweise vor 1. Mai 1903 aus- geschlossen. Verjährung der Coupons 4, der Stücke 10 J. n. F. Zur Sicherheit der Anleihe ist eine Hypothek an erster Stelle auf die Immobilien der Ges. in Nürnberg und Pegnitz zu gunsten des Bankhauses Anton Kohn, Nürnberg, bestellt. Aufgelegt im Okt. 1898 zu 101 %. Kurs Ende 1898–1900: 101.40, 98.50, 96 %. Notiert in Frankfurt a. M. Geschäftsjahr: 1. Mai bis 30. April. Gen.-Vers.: Juli-Sept. in Nürnberg oder Frankfurt a. M. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 7½ % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. April 1900: Aktiva: Immobilien 683 045, Hochbauten 1 200 482, Maschinen 1 383 387, Werkzeuge 99 410, elektr. Beleuchtungsanlagen 16 515, Geräte u. Utensilien 27 636, Bureaueinrichtungen 15 504, Modelle 109 011, Kataloge 25 769, Pferde u. Geschirr 1, Patentkto 1, Warenvorräte 3 067 992, Rohmaterialien u. Halbfabrikate 1 054 267, Kassa 81 861, Debitoren 2 589 285, Betriebsvorräte 44 232, Vorschüsse an Arbeiter 3094. Passiva: A.-K. 5 000 000, Oblig. 1 200 000, R.-F. 359 006, Arbeiter-Unterstütz.-Kto (Dotierungsrest) 1679, Kreditoren 2 279 656, alte Div. 1760, Hypoth. 345 822, Tratten 796 365, Gebührenäquivalent 10 000, Oblig.-Zs. 18 040, Reingewinn 389 172. Sa. M. 10 401 501. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Pferde u. Geschirre 21 301, Handlungsunkosten 673 346, Fabrikunkosten 427 266, Arbeitslöhne 1 149 060, Hochbaureparaturen 3307, Provisionen 39 197, Steuern u. Umlagen 70 885, Pachtschilling 113 183, Hypoth. u. Bank-Zs. 151 200, Delkrederekto 81 159, Kanalisation 34, Skonto, Eskompte etc. 63 737, Abschreib. 275 580, Gewinn 389 172. Sa. M. 3 448 849. – Kredit: Gewinn a. Waren u. Betrieb M. 3 448 849. Gewinn-Verwendung: R.-F. 18 979, Tant. 36 137, Div. 325 000, Vortrag 9056. Reservefonds: M. 377 985. Kurs: In Berlin Ende 1899–1900: 124.50, – %. Eingeführt durch C. Schlesinger-Trier & Cie., Voranmeldekurs bis 3. Aug. 1899: 129 %: erster Kurs am 3. Aug. 1899: 130 %. –— In Frankfurt a. M. 1894–1900: 116.50, 120, 128.50, 133.20, 126.60, 123.50, 93 %. Eingeführt 28. Sept. 1894 durch von Erlanger & Söhne, Voranmeldekurs: 115 %, erster Kurs: 116 %. Dividenden 1889/90–1899/1900: 10, 8, 6, 6, 7, 7, 7, 8, 8, 8, 6½ %. Div.-Zahlung spät. am 1. Okt. Coup-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Gen.-Dir. R. Kuhlo. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat O. Vollhardt, Nürnberg; Stellv. Geh. Finanz-Rat C. Siebold, Gen.-Konsul M. Baer, Frankfurt a. M.; Bank-Dir. J. Ulmer, Nürnberg; Ing. Otto Philipp, Berlin. Prokuristen: Karl Hundt, Philipp Birkmann, Heinr. Walther, Wilh. Kefer. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: C. Schlesinger-Trier & Cie.; Frankfurt a. M.: von Erlanger & Söhne; Nürnberg: Anton Kohn, Nürnberger Bank. 29*