4 54 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Justizrat Heinr. Hahn, Stellv. A. Ullmann, Nürnberg; Mor. Phil. Krailsheimer, Fürth; Ing. Osk. Schwab, Dresden; Bankier Ad. Moser, Berlin. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Georg Fromberg & Co.; Dresden: Günther & Rudolph, Dresdner Bank, sowie deren Niederlassungen in Berlin, Nürnberg und Fürth. Victoria-Werke, Aktien-Gesellschaft in Nürnberg. Gegründet: Am 15. Nov. 1895 unter der Firma Victoria-Fahrrad-Werke „vorm. Franken- burger & Ottenstein; Firma wie oben geändert lt. G.-V.-B. vom 29. Dez. 1899. Letzte Statutenänd. vom 29. Dez. 1899. Bei der Gründung der Ges. wurde die Firma Franken- burger & Ottenstein ab 1. Okt. 1895 für M. 1 487 319.83 abzügl. M. 241 319.83 Hypotheken- schuld und Kreditoren gegen Gewährung von 1246 Aktien der Ges. à M. 1000 übernommen. Zweck: Fabrikation und Handel von und mit Fahrrädern, Motoren, sonstigen Fuhrwerken, Maschinen, Apparaten und Werkzeugen aller Art, sowie Bestandteilen davon. Neuerdings ist die Aufnahme anderer Fabrikationsartikel erfolgt, wie Automobile, Artikel für graphische Industrie, besonders Herstellung einer Buchdruck-Schnellpresse neuen Systems etc. Die Ges. ist bei einer in Nürnberg gegründeten Kontrollkassen-Ges. m. P. H. be- teiligt, deren patentierte Kontrollkassen die Ges. herstellen wird. Gesamtumsatz 1895/96 bis 1899/1900: M. 1 542 242, 2 173 000, 1 943 000, 1 250 000, 854 000. Kapital: M. 1 600 000 in 1600 Aktien (Nr. 1–1600) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 250 000, Erhöhung lt. G.-V.-B. vom 31. Juli 1897 um M. 350 000 in 350 neuen Aktien à M. 1000, übernommen von der Dresdner Bank zu 185 %, angeboten den Aktionären bis 31. Aug. 1897 900% Hypothek: Noch mit M. 112 000 ausstehend, mit 4 % verzinslich; jährl. mind. mit M. 5000 zutilgen. Geschäftsjahr; 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Nov.-Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., alsdann bis 4 % Div., vom Rest 10 % Fant in (Minimalvergütung pro Mitglied M. 800), Überrest zur Verf. der G.-V., welche Sonder- rücklagen schaffen und darüber verfügen kann. Bilanz am 30. Sept. 1900: Aktiva: Immobilien 616 774, Maschinen 179 484, Werkzeuge 47 865, Stanz- u. Zieheinricht. 21 077, Fabrikeinrichtung 44 267, elektr. Beleuchtungsanlage 8065, Velodromkto 47 850, Waren 224 555, Motorkto 16 407, Materialien ete. 6736, Pferde, Wagen etc. 1, Bureaueinrichtung etc. 1, Patente u. Modelle 1624, Versich.-Prämien 2508, Kassa, Wechsel 384 617, Effekten 60 645, Debitoren 265 746, Verlust einschl. Abschreib. 133 989. – Passiva: A.-K. 1 600 000, Hypoth. 112 000, Arbeiterunterstütz.-Kto 8694, Kreditoren 51 025, R.-F. 290 500. Sa. M. 2 062 221. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handlungsunkosten 163 435, Fabrik- do. 56 661, Immob.- Reparaturen 4528, Arbeiterversich. 4523, Abschreib. 96 123. – Kredit: Betriebsüberschuss 183 026, Zs. 8256, Verlust inkl. Abschreib. 133 989. Sa. M. 325 271. Reservefonds: M. 156 511 nach Deckung des Verlustes aus 1899/1900. Kurs Ende 1895–1900: 161, 193, 219.10, 137, 85, 54.75 %. Aufgelegt 12. Dez. 1895 zu 160 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1895/96–1899/1900: 15, 17, 10, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 5 J. (F.) (Talons verjähren 3 Jahre vom Verfalltage der ersten Div.-Scheine an gerechnet, welche gegen dieselbe zu beziehen sind.) Direktion: Jakob Kohn, Aug. Retterspitz. Aufsichtsrat: (4–6) Vors. Max Ottenstein, Stellv. Max Frankenburger, Sigm. Wertheimer, N ürnberg; Strassenbahn-Dir. Paul Clauss. Konsul Paul Scheller, Dresden; Rechtsanwalt Dr. Hch. Frankenburger, München. Prokurist: Aug. Seitz. Zahlstellen: Nürnberg: Eigene Kasse, Ottensooser & Co.; Berlin: Dresdner Bank und deren Filialen. Wasserleitungsbau-Aktiengesellschaft vormals Armaturenfabrik und Installationsgeschaft Christ. Hilpert in Nürnberg-Mögeldorf. (In Liquidation.) Gegründet: Am 1. Juli 1897. Für die vom Vorbesitzer Christ. Hilpert geleistete Einlage im Werte von M. 420 500 wurden 250 Aktien à M. 1000 und der Rest bar gewährt. Die G.-V. vom 28. Juni 1900 beschloss die Auflösung der Ges. Mit den Süddeutschen Wasserwerken (s. unter Zweck), der Pfälzischen Bank etc. wurde gleichzeitig ein Ver- gleich abgeschlossen. Zweck: Erwerb und Fortführung des unter der Firma Armaturenfabrik und Installations- geschäft Christ. Hilpert betriebenen Geschäfts. Die Ges. war bei den Süddeutschen Wasser- werken A.-G. in Nürnberg beteiligt; bezügl. des mit dieser Ges. abgeschlossenen Ver- gleiches wird auf den betreffenden Artikel auf S. 1645 des ersten Bandes dieses Buches verwiesen. Anfang 1899 wurde die neuerbaute Fabrik in Mögeldorf, Tullnauerstrasse, bezogen. Dieselbe umfasst eine Grundfläche von ca. 200 000 dqF. und soll jetzt mit allem Zubehör verkauft werden. Das umfangreiche Warenlager ist grösstenteils bereits realisiert.