498 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Actien-Gesellschaft für Fernsprech-Patente in Berlin. Gegründet: Im Jahre 1894. Zweck: Ankauf, Vervollkommnung und Verwertung elektro- technischer Erfindungen, speciell des Patentes Müller. Kapital: M. 1 250 000 in 1250 Aktien (Nr. 1–1250) à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Je M. 1000 = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zur Reserve, bis 6 % Tantieme an Aufsichtsrat, bis 4 % an Vor- stand und Beamte, Rest zur Verfügung der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Kassa 441, Patent Müller 1 200 000, do. Grabosch 14 773, do. Ziegenberg 2652, Patentunkosten Müller 15 328, Mobilien 474, Modelle 797, Anlagen 1978, Werkzeuge u. Maschinen 618, Verlust 38 081. – Passiva: A.-K. 1 250 000, Kredi- toren 25 147. Sa. M. 1 275 147. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag a. 1898 36 781, Abschreib. 967, Handlungs- unkosten 331. Sa. M. 38 081. – Kredit: Verlustvortrag M. 38 081. Dividenden 1894–99: 0 %. (Verlust Ende 1898–99: M. 36 781, 38 081.) Coup. . Direktion: A. Born, Arthur Wilke. Aufsichtsrat: Komm.-Rat Wilh. Röseler, Rechtsanwalt Paul Graul, Berlin; Major a. D. Hans Schröter, Charlottenburg. Zahlstelle: Eigene Kasse. Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin, NW. Schiffbauerdamm 22. Organisationen der A. E. G.: Aachen, Amsterdam, Augsburg, Baku, Barcelona, Basel, Berlin, Braunschweig, Bremen, Breslau, Brüssel, Budapest, Bukarest, Charkow, Chemnitz, Christiania, Coblenz, Cottbus, Danzig, Dortmund, Dresden, Elberfeld, Erfurt, Frankfurt a. M., Genua, Gothenburg, Halle a. S., Hamburg, Hannover, Helsingfors, Kassel, Kattowitz O.-S., Kiew, Köln a. Rh., Königs- berg i. Pr., Konstantinopel, Kopenhagen, Lausanne, Leipzig, Lodz, London, Madrid, Magdeburg, Mailand, Mainz, Malmö, Mannheim, Moskau, München, Münster i. W., Neapel, Nürnberg, Odessa, Oerebro, Paris, St. Petersburg, Plauen i. V., Posen, Prag, Riga, Rostock, Rostow a. Don, Siegen, Simferopol, St. Johann a. d. S., Stettin, Stockholm, Strassburg i. Els., Stuttgart, Sundsvall, DLürin, waldenburg, Warschau, Wien, Zürich, ZWiekani G. Gegründet: Am 19. April 1883 als „Deutsche Rdf Gesellschaft für angewandte Elektricität“. Letzte Statutenänd. vom 30. Nov. 1899. Bei Umwandlung in die jetzige Firma am 5. Mai 1887 löste die A. E. G. ihre Rechtsverhältnisse zu der Compagnie Continentale Edison in Paris und erwarb das Miteigentum an den Edisonpatenten zu gleichen Rechten u. Anteilen mit Siemens & Halske. Das gleichzeitig mit letzterer Firma behufs Sicherung eines geschäftl. Zusammenwirkens auf 10 Jahre getroffene Übereinkommen ist 1894 gelöst. Zweck: Jede Art gewerblicher Ausnutzung der Elektrotechnik, insbesondere Einrichtung, Betrieb und Verwertung elektrischer Anlagen, und Herstellung sowie Vertrieb der dazu dienenden Maschinen, Apparate und Utensilien. Zunächst errichtete die A. E. G. die Fabrik Schlegelstr. 26/27 (Grundfläche 5,676 qm), in welcher hauptsächlich Glühlampen hergestellt wurden. Diese Fabrik ist noch jetzt als Glühlampenfabrik in wesentlich erweitertem Massstabe in Betrieb. 1887 wurde mit dem Bau elektrischer Maschinen und Apparate begonnen und hierfür die Fabrik Ackerstr. 71/76 mit 12 665 qm Grunafläche errichtet. Infolge des fortdauernd anwachsenden Umfanges der Fabrikation musste von letzt- genannter Fabrik der Bau der elektrischen Maschinen sowie der Leitungsmaterialien abgezweigt werden, sodass in der Fabrik Ackerstrasse z. Zt. nur Apparate, als Zähler, Messinstrumente, Bogenlampen, Fassungen, Schalttafeln, sowie alle übrigen Zubehörteile für elektrische Starkstromanlagen hergestellt werden. Die Maschinenfabrik wurde 1896 verlegt nach einem in der Nähe der Apparatefabrik gelegenen Grundstück Brunnenstr. 107 a von 99 239 qm Grundfläche. Es werden hier jetzt hergestellt Dynamomaschinen und Elektromotoren für Gleichstrom, Wechselstrom und Drehstrom, sowie Transformatoren. Maschinenfabrik und Apparatefabrik sind durch eine elektrische Untergrundbahn direkt miteinander verbunden. Die Fabrik von Leitungsmaterialien wurde 1897 nach dem 104 219 qm umfassenden Kabelwerk Oberspree in Oberschöneweide verlegt; zugleich wurde die Fabrikation auf armierte Bleikabel erweitert und für den eigenen Bedarf an Leitungsdrähten ein W werk errichtet. Die Hauptthätigkeitsgebiete der A. E. G. sind: 1) Elektr. Beleuchtungs- und Krett- übertragungsanlagen, 2) elektr. Centralstationen, 3) elektr. Bahnen, 4) elektrochem. Anlagen. Die A. E. G. besitzt ca. 70 deutsche und 234 ausländische Patente, darunter die von Dobrowolsky (Drehstrom), Prof. Sengel (Gleichstrom), Schott und Gen. (Glühlampen), Prof. Nernst (elektrolytische Glühlampe). Die A. E. G. besitzt ferner 116 Gebrauchs- muster und mehrere Warenzeichen.