Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 521 Zweck: Fortführung des unter der Firma Sächsische Korkstein- und Isolirmittelfabrik, G. m. b. H. in Einsiedel bestandenen Geschäfts, Betrieb von Handelsgeschäften aller Art, sowie Erwerb und Veräusserung von Grundstücken. Kapital: M. 360 000 in 360 Aktien (Nr. 1–3360) à M. 1000. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Direktion: Max Dittmann. Aufsichtsrat: Eduard Scheidel, Gross-Lichterfelde; Karl Wilh. Küchenmeister, Schlachtensee; Dir. Rob. Bork, Charlottenburg; Johs. Vogt, Berlin; Dr. Wilh. Wendland. Friedenau; Rechtsanw. Dr. Werthauer, Leipzig; Dir. A. Kleeberg, Berlin. Rheinisch-Westfälisches Elektricitätswerk, Aktien-Gesellschaft in Essen a. d. Ruhr, Viehofer Chaussee 93. Gegründet: Am 25. April bezw. 22. Juni 1898. Letzte Statutenänd. vom 3. Febr. bezw. 23. Juni 1900. Gründer siehe Jahrgang 1899/1900. Zweck: Übernahme des Vertrages der Elektrizitäts-Actien-Gesellschaft vorm. W. Lahmeyer Co. in Frankfurt a. M. mit der Stadt Essen a. d. R., datiert v. 23. Dez. 1897 bezw. 5. Jan. 1898, betreffs Errichtung und Betriebes eines Elektricitätswerkes in Essen a. d. R. Die Centrale wurde am I1. April 1900 dem Betriebe übergeben. Ursprünglich war beabsichtigt, das Werk für 15 000 installierte oder 7500 gleichzeitig brennende Lampen von 16 Normalkerzen oder deren Gleichwert einzurichten. Nach den später angestellten Vorerhebungen entschloss sich die Erbauerin, das Werk gleich von vornherein für den Anschluss von 60 000 Lampen auszubauen und dementsprechend Dampfdynamos für zus. 4500 PS. aufzustellen. Die Anlage wurde sodann von vornherein derartig dimensioniert, dass ein Ausbau der Centrale bis zu 10 000–15 000 PS. möglich ist. Bis 1. April 1900 erfolgte die Stromlieferung für Rechnung der Elektricitäts-Gesellschaft vorm. W. Lah- meyer & Co., mit der vereinbart wurde, dass sie vom 1. April 1900 bis 30. Juni 1905 den Betrieb für die Rheinisch-Westfälische Ges. führt; letztere kann jedoch den Betriebs- vertrag jeweils zum 1. Juli mit einjähriger Frist kündigen. Ferner übernahmen Lah- meyer & Co. eine 6 % Div.-Garantie nach durchschnittlich 2 % Abschreib., wogegen ihnen die Lieferungen für Vergrösserungen und Erweiterungen zu festgesetzten Preisen zu über- tragen sind. Diese Vereinbarungen gelten bis 31. März 1905. Einen Betriebsüberschuss weisen die ersten 3 Monate (Aprilf bis Juni 1900) nicht auf, doch ist die Stromabgabe bis 1. Nov. 1900 auf 2000 Kilowatt gestiegen. Vertrag mit der Stadt Essen: Auszug: Die Ges. ist verpflichtet, der Stadtgemeinde Essen 5 % der Brutto-Einnahme. welche aus der Lieferung elektrischer Ströme und aus der Vermietung elektrischer Einrichtungen durch das Elektricitätswerk innerhalb des Stadt- gebietes erzielt wird, zu entrichten, solange diese Brutto-Einnahme weniger als M. 100 000 beträgt. Die Abgabe soll, sobald die Brutto-Einnahme M. 100 000 erreicht hat, bezw. übersteigt, für je M. 50 000 Mehreinnahme um je ½ % erhöht werden, bis zu einem Höchstbetrage von 8 %. Die Dauer des Vertrages wurde auf 40 Jahre festgesetzt. Die Stadtgemeinde Essen ist berechtigt, auch während der Vertragsdauer, und zwar zum erstenmal nach Ablauf des zehnten Betriebsjahres, das Elektricitätswerk für eigene Rechnung zu übernehmen. wWill sie von diesem Rechte Gebrauch machen, so muss sie dies der Ges. ein Jahr vorher anzeigen. Der Kaufpreis wird in diesem Falle nach Wahl der Ges. entweder nach dem Ertrage ermittelt oder nach demjenigen Werte festgestellt. welcher sich aus den Büchern der Gesellschaft ergiebt. Im ersteren Falle soll als Kaufpreis gelten der mit 25 kapitalisierfe durchschnitt- liche bilanzmässige Reingewinn der letzten drei Betriebsjahre vor der Übernahme. Im letzteren Falle wird der Kaufpreis um 10 % höher gestellt, als der Wert beträgt. welcher aus den Büchern derart ermittelt wird, dass von den Gesamtanschaffungskosten des Werkes die vorgenommenen ordnungsmässigen Abschreibungen in Abzug kommen, Der nach obigem ermittelte Kaufswert soll jedoch, falls die Erwerbung mit Ablauf des 10. Betriebsjahres erfolgt, 120 % des ursprünglichen Anlagewertes nicht übersteigen, und wird letztere Zahl in den folgenden 10 Jahren, also bis zum 20. Betriebsjahre, jährlich um 3 %. in den weiteren 10 Jahren (vom 20. bis 30.) jährlich um 3½ % und in den letzten 10 Betriebsjahren (vom 30. bis 40.) und event. in den weiter folgenden jährlich um 4 %. jedoch nicht unter 0, vermindert Kapital: M. 3 750 000 in 3750 Aktien (Nr. 1–3750) à M. 1000, voll eingezahlt. Urspr. M. 2 500 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 23. Juni 1900 um M. 1 250 000 in 1250 neuen, ab 1. Juli 1900 div.-ber. Aktien à M. 1000. Das Angebot der Deutschen Ges. für elektrische Unternehmungen in Frankfurt a. M., die M. 1 250 000 neuer Aktien zu 105 % zu übernehmen und alle Kosten zu tragen, die Einführung des ganzen Aktienbetrages von M. 3 750 000 an den Börsen in Berlin und Frankfurt a. M. kostenlos für die Ges. zu bewirken, wurde an- genommen. Der Zeitpunkt, wann diese Einführung geschehen soll, wird mit dem A.-R. und Vorstand noch zu vereinbaren sein. Geschäftsjahr: 1.Julibis30.Juni. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.