Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 535 werben, zu betreiben, zu verwerten, solche Unternehmungen zu finanzieren, sich an solchen oder verwandten Unternehmungen in jeder Form zu beteiligen, Aktien, Obli- gationen und sonstige Titel und Forderungen solcher Unternehmungen zu erwerben, zu beleihen und zu verwerten, Koncessionen, die den vorerwähnten Zwecken dienen und einschlägige Patente und Licenzen zu erwerben und zu verwerten, geeignetenfalls auch Immobilien zu erwerben und zu verwerten, kurz alle Geschäfte zu machen, welche dem Vorstande in Gemeinschaft mit dem Aufsichtsrat zur Erreichung und Förderung der Zwecke der Ges. angemessen erscheinen. Die Ges. ist befugt, auf Be- schluss des A.-R. Oblig. bis zur Höhe des jeweiligen A.-K. auszugeben. Die Ges. betreibt ihre Geschäfte in engster Fühlung und auf Grund vertragl. Fest- setzung mit der Helios, Elektricitäts-A.-G. in Köln; insbesondere ist jede der beiden Ges. verpflichtet, Geschäfte, welche im Bereiche ihrer Wirksamkeit vorkommen, die sich für den Betrieb der anderen eignen, dieser anzubieten. Der in der Bilanz aufgeführte Effektenbesitz (M. 10 019 651) bestand am 30. Juni 1900 aus nom. M. 1 500 000 Aktien der Ges. Helios zu Köln, welche in den fünf letzten Jahren 8, 12, 11, 11, 7 % Div. verteilt hat; aus nom. fl. 624 000 Aktien der Elektra, Maatschappij voor elektrische Stations in Amsterdam, welche in den letzten fünf Jahren 4½, 6, 6, 6½, 7 % Div. verteilt hat; aus 496 Vorz.-Scheinen, welche zum Bezuge neuer Aktien der vorerwähnten Ges. Elektra zu statutarisch festgesetzten Bedingungen berechtigen; nom. M. 2 000 000 Aktien der Bayer. Elektricitäts-Werke München, Div. 1899: 4* 2 % (für 18 Mon.); nom. Rbl. 2 000 000 Aktien der St. Petersburger Ges. f. elektr. Anlagen; ferner aus hom. M. 53 000 3 % Deutsche Reichsanleihe und 3½ % Konsols, welche Kautionszwecken dienen. Die Ges. ist weiter beteiligt bei den Elektricitätswerken mit Strassenbahnen in Thorn und in Landsberg a. W., bei der Elektrischen Bahn Altona-Blankenese, für welche Unternehmungen 1900 eigene Aktiengesellschaften gebildet wurden; ausserdem ist auf Konsortialkto gebucht die Beteiligung an der Geldbeschaffung für das Peters- burger Elektricitätswerk sowie an der Herausgabe von Oblig. und Aktien der Helios- Ges. Das Guthaben an die St. Petersburger Ges. für elektr. Anlagen betrifft denjenigen Anteil an dem Petersburger Geschäft, der nicht in Form von Aktien bereits übernommen und für welchen die Deckung durch Oblig. beabsichtigt ist. In eigener Verwaltung besitzt die Ges. die Elektricitätswerke in Kandern, Zoppot, Ballenstedt, Bergen, Ottweiler (inzwischen veräussert) und Zell i. W. (jetzt eigene A.-G.). Die betreffenden Koncessionen wurden von der Ges. Helios in Köln erworben und zwar: In Kandern die 1895 auf 35 Jahre erteilte, für die ersten 15 Jahre ausschliessliche Koncession zu einem elektrischen Licht- und Kraftwerk (130 PS.); — in Zoppot die 1896 auf 30 Jahre erteilte ausschliessliche Koncession zu einer Licht- und Kraftcentrale (200 PS.); – in Zell im Wiesenthal die 1895 auf 45 Jahre erteilte, für die ersten 15 Jahre ausschliessliche Koncession für elektrische Stromlieferung zur Beleuchtung und Kraft- übertragung (1200 PS.); – in Bergen a. Rügen die 1898 auf 40 Jahre erteilte ausschliess- liche Koncession für elektrische Stromlieferung und Wasserversorgung (200 PS.); – in Ballenstedt die 1897 auf 40 Jahre erteilte ausschliessliche Koncession für elektr. Strom- lieferung und Wasserversorgung (270 PS.). Die Ges. Helios hat für den Zeitraum von 5 Jahren, von der Übernahme jedes einzelnen Koncessionsgeschäfts an gerechnet, eine jährl. 6 % ige Verzinsung des für die Anlagen in Kandern, Zoppot, Zell, Bergen und Ballenstedt aufgewandten Kapitals nach Abzug der Betriebsausgaben und der vertraglichen Amortisationsquoten, gewähr- leistet, mit der Massgabe, dass diese Garantie für die betr. Unternehmungen vor Ablauf von 5 Jahren erlischt, wenn und sobald die A.-G. für Elektricitäts-Anlagen aufhört, im Besitz der betr. Unternehmungen zu sein. Bis jetzt musste die Garantie in Anspruch genommen werden. Kapital: M. 16 000 000 in 16 000 Aktien (Nr. 1–16 000) à M. 1000, eingeteilt in 4 Ser. A bis D, jede zu 4000 Aktien. Die Aktien Ser. A sind seit 4. Sept. 1897, die Aktien Ser. B seit I. Juli 1898, Serie C seit 1. Juli 1899, Ser. D seit 1. Jan. 1900 voll eingezahlt. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30.Juni. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1St. Gewinn-Verteilung: 5 %, höchstens 20 % zum R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst., sonstige Rücklagen u. Abschreib., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., Überrest zur Verf. d. G.-V.. Bilanz am 30. Juni 1900: Aktiva: Effekten 10 019 651, Konsortialkto 6 259 174, Unte? nehmungen in eigener Rechnung 3 765 500, Mobilien 1, Kassa 25 409, Debitoren 2 788 683. Passiva: A.-K. 16 000 000, R.-F. 63 430, Amort.-F. 127 774, Ern.-F. 126 640, alte Div. 2580, Kreditoren 5 806 535, Vortrag a. 1898/99 132 667, Reingewinn pro 1899/1900 598 790. Sa. M. 22 858 419. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Generalunkosten 76 473, Effektenkursverluste bis 30. Juni 1900 1623, Amort.-F. 92 430, Ern.-F. 103 719, Reingewinn 731 457. – Kredit: Vortrag a. 1898/99 132 667, Geschäftsgewinn 873 037. Sa. M. 1 005 704. Gewinn-Verwendung: Der Reingewinn pro 1899/1900 im Betrage von M. 701 518 wurde verwendet zur Rückstellung behufs Ausgleich von Effekten-Kursverlusten im Geschäfts- jahre 1900/1901. Reservefonds: M. 93 370, Ern.-F. M. 126 640.