546 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. a. D. Dr. Friedr. Volz, München; I. Stellv. Komm.-Rat Alex. Wacker, Nürnberg; II. Stellv. Geh. Komm.-Rat Carl Ladenburg, Mannheim; Bank-Dir. Georg Wellge, Hamburg; Bankier Gustav Hueck, Elberfeld; Bankier Emil Kohn, kgl. Baurat Anton Rieppel, Oberst z. D. Ludwig Wittmer, Nürnberg; Komm.-Rat Otto Steinbeis, Brannenburg; Dir. Eduard Despret, Brüssel; Reichsrat Hugo Ritter von Maffei, Reichsrat Adolf von Auer, München; Fabrikbes. Gottlieb Langen, Köln; Reichsrat Dr. Aug. von Clemm, Haardt. Zahlstellen: Nürnberg: Eigene Kasse; Berlin, Hamburg u. Frankfurt a. M.: Commerz- u. Disconto-Bank; Berlin u. Köln: A. Schaaffhausen'scher Bankverein; Frankfurt a. M.: E. Ladenburg; München: Bayer. Vereinsbank, Bayer. Hyp.- u. Wechsel-Bank; Mannheim: W. H. Ladenburg & Söhne; Nürnberg: Anton Kohn; Elberfeld: von der Heydt-Kersten & Söhne. .% „ * = 3 *0 Elektrizitäts-Aktiengesellschaft vorm. Schuckert & Co. in Nürnberg. Fabriken in Nürnberg, Berlin. Filialen in Augsburg, Berlin, Bremen, Breslau, Bukarest, Danzig, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Essen a. G. R. Frankfurt a. M., Hamburg. Hamm, Hannover, Kattowitz, Köln a. Rh., Königs- berg i. Pr., Leipzig, Magdeburg, Mailand, München, Neapel, Nürnberg, Nord- hausen, Regensburg, Stuttgart, Treptow b. Berlin, Würzburg, Zürich, Zwickau. Gegründet: Im Jahre 1873 unter der Firma S. Schuckert, am 1. April 1889 in die Kom- manditgesellschaft Schuckert & Co. umgewandelt und seit 3./29. Juni 1893 mit Wirkung ab 1. April 1893 unter obiger Firma als Aktiengesellschaft, handelsger. eingetragen am 22. Aug. Der Übernahmepreis stellte sich auf M. 8 000 000 und wurden dafür 8000 Aktien gewährt; die wertvollen Patente wurden der A.-G. unentgeltlich übereignet. Letzte Statutenänd. vom 22. Jan. 1900. Zweck: Nutzbarmachung der Elektricität, namentlich Herstellung, An- und Verkauf aller zur Ausnutzung der Elektricität dienenden Anlagen, speciell von Elektricitätswerken und Strassenbahnen; ferner Bau von Maschinen, Apparaten und Gegenständen für elektrische Zwecke jeder Art, Betrieb elektrischer Anlagen für eigene oder fremde Rechnung, sowie für gemeinschaftliche Rechnung mit Dritten, Beteiligung bei gleichen oder verwandten Unternehmungen in jeder Form, Erwerbung und Veräusserung solcher Anlagen und Verwertung einschlägiger Patente und Licenzen. Die Ges. betreibt ihre Geschäfte in engster Fühlung mit der Continentalen Gesell- schaft für elektrische Unternehmungen in Nürnberg, von welcher sie Ende März 1900 nom. M. 28 820 000 Aktien besass. (Siehe auch Kapital.) Die Beziehungen beider Ges. sind durch das Interesse, welches sie an ihrer gegen- seitigen Entwickelung haben, sowie durch vertragliche Festsetzungen gewährleistet; insbesondere ist jede der beiden Ges. verpflichtet, falls im Bereiche ihrer geschäftlichen Wirksamkeit Unternehmungen vorkommen, welche sich für den Betrieb der anderen eignen, sie dieser anzubieten. Mit der unter Kapital erwähnten Umtauschoperation sind nun die Beziehungen beider Ges. noch intimer gestaltet, und insbesondere auch für die Zeit nach Ablauf des ab 1900 nur noch 5 Jahre gültigen Vertragsverhältnisses sichergestellt worden, wobei gleichzeitig eine wesentliche Vereinfachung der Verwaltung erreicht wird. Bis Ende 1899 hatte die Ges. ausgeführt bezw. befanden sich noch im Bau: ca. 50 elektrische Bahnen mit 900 km Geleislänge und 1200 Motorwagen, sowie 20 Loko- motivbahnen, ferner 170 Elektricitätswerke und Centralen. Die Fabrikanlagen in Nürn- berg umfassen drei Werke mit einem Flächeninhalt von ca. 98 600 qm sowie reichliches Gelände für weitere Vergrösserungen. Seit 1899 ist das Werk durch ein Anschluss- geleise mit dem Rangierbahnhof der Staatsbahn im Reichswalde verbunden. Die Ges. erwarb 1897 die Fabrik der Gebr. Naglo, Berlin-Treptow, für M. 2 9025 079 wofür 560 Aktien zu 265 % nebst Bezugsrecht auf 112 neue Aktien gewährt wurden; Emil Naglo erhielt weiter M. 250 000 bar und M. 291 079 per Gutschrift. Die Ges. Schuckert erwarb 1896 das Etablissement der Firma Kremenezky & Mayer in Wien und errichtete 1897 im Verein mit der Continentalen Ges. die Oesterreichischen Schuckert-Werke in Wien, A.-K. 5. W. K. 4 000 000, und ist hierbei mit M. 2 224 667 Aktienbesitz beteiligt; Div. 1899/1900: 6 %. Ferner war die Ges. Schuckert am 31. März 1900 bei folgenden, meistens unter ihrer Mitwirkung entstandenen Unternehmungen beteiligt: der Rhein. Schuckert-Ges. in Mannheim (M. 157 500), der Compagnie Genérale d'Electricité de Creil, Daydé & Pillé (M. 964 556), der British Schuckert Electric Co. Ltd. London (M. 304 144), sowie ferner bei der 1899 errichteten Russischen Gesellschaft Schuckert & Co. (vorm. B. Zeitschel) in St. Petersburg (M. 2 888 523), der Société Industrielle d'Energie Electrique in Paris (M. 204 643), der Soc. Ind. Elettrochimica di Pont St. Martin (M. 113 250), Societa Bergamasca p. distrib. di Energia Elettr. (M. 2 861 437) und seit Anfang 1900 bei der A.-G. Glommens Holzschleiferei bei Kykkelsrud in Norwegen, welche Ges. ein grosses Elektricitätswerk bezw. eine elektrische Überlandcentrale unter Benutzung einer be- deutenden Wasserkraft erbauen wird.