558 Marmor-, Basalt- und Schieferbrüche etc. Zweck: a) Betrieb von Granit- und anderen Steinbrüchen und Bearbeitung von Granit und sonstigem Gestein, b) Ausnutzung natürlicher Wasserkräfte, spec. derjenigen der Steinernen Renne, Holtemme, für elektrische Energie zu industriellen Anlagen, c) Errichtung, Be- trieb und Veräusserung sonstiger industrieller Anlagen jeder Art. Die Firma Max Meyerstein in Hannover brachte u. a. mit Wirkung ab 1. Juli 1899 in die Ges. ein: die Rechte und Pflichten, sowie das Grundeigentum in Grösse von 5 ha, das sie auf Grund des Vertrages mit der fürstlich Stolbergschen Kammer vom April bezw. Juni und Juli 1899 erworben hatte, ferner das gesamte, zu den Steinbrüchen und der Wasserkraftanlage gehörige Zubehör und Inventar, sowie die Vorräte an Steinen. Für ihre Einlage erhielt die Firma M. 500 000 in Aktien der Ges., ausserdem M. 100 932 bar. Oblig.-Anleihe aufgenommen werden. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Direktion: Architekt Ernst Niewerth, Wernigerode; Dir. Wilh. Klein, Elbingerode. Aufsichtsrat: (Bis 9) Vors. Kfm. Selly Meyerstein, Hannover; Stellv. Gen.-Dir. Carl Emil Buchholz, Rübeland a. H.; Kfm. Siegmund Meyerstein, Bau-Insp. Wilh. Hoyer, Hannover; Fürstl. Kammer-Präs. Rud. Grisebach, Wernigerode; Ing. Herm. Vering, Hamburg; Fürstl. Thurn- u. Taxischer Justiz- u. Domänenrat Herm Vogl, Regensburg. Aktien-Gesellschaft für Marmor-Industrie Kiefer in Kiefersfelden. Oberbayern. Filialen in Berlin und Oberalm, Österreich. Gegründet: Am 30. März 1883. Letzte Statutenänd. vom 27. Okt. 1899. Zweck: Erwerb und Ausbeutung von Marmorbrüchen zum Betrieb eines Marmorgeschäfts sowie anderer verwandter Erwerbszweige. Besonders Betrieb der Marmorbrüche, Marmor- sägerei, Marmormosaikfabrikation und eines Steinmetzgeschäfts in Kiefersfelden (Öber- bayern) und Oberalm (Österreich). Das Oberalmer Werk wird ab 1898 einer durch- greifenden Rekonstruktion unterzogen, welche sich auf 4 Jahre erstrecken soll und ca. M. 190 000 Baukosten erfordern wird. deren Deckung aus eigenen Mitteln erfolgt. Der Immobilienbesitz erhöhte sich 1898/99 durch Ankauf zweier Anwesen in Kiefer und eines solchen in Adnet (Österreich) um M. 16 218; ferner wurde bei Adnet der sog. Lienbach- Bruch für M. 3027 erstanden. 1899/1900 wurde in Kiefersfelden eine elektrische Anlage zur Erzeugung von Kraft u. Licht mit einem Kostenaufwande von M. 83 189 errichtet. Zur Herstellung von durch Hochwasser zerstörten Uferbauten sind von der Ges. M. 60–70 000 aufzuwenden; der Ges. ist zu diesem Zwecke von der Staatsregierung ein 2 %, in 10 Jahren rückzahlbares Darlehen von M. 45 000 gewährt (S. auch Bilanz: Ufer- baukto). Umsatz 1896/97–1899/1900: M. 1 093 195, 1 045 429, 1 109 495, 1 098 471. Kapital: M. 700 000 in 700 Aktien (Nr. 1–700) à M. 1000. Urspr. Kapital M. 175 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 27. Okt. 1887 auf jetzigen Stand. Die zur Erwerbung des Marmorwerkes Oberalm ausgegebenen neuen Aktien wurden den Aktionären zu 110 % angeboten, jedoch war gleichzeitig auch eine Oblig. à M. 1000 von der nachstehenden Anleihe zu beziehen. Anleihe: M. 300 000 in 4½ % Oblig., 3000 Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. durch jährl. Ausl. in der G.-V. auf 31. Okt. Noch in Umlauf am 1. Nov. 1900 M. 252 000. Zahlst. wie bei Div. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Bis Ende Nov. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 2500), das Übrige zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1900: Aktiva: Immobilien 516 308, Maschinen u. Mobilien, Kiefer, Oberalm u. Untersberg 63 407, eigene Brüche 135 833, Neubaukto Kiefer 83 189, Regiefuhrwerk 7106, Kassa, Wechsel, Kautionen 39 643, Debitoren 339 607, Warenvorräte 267 832.–Passiva: A.-R. 700 000, R.-F. 70 000, Schuldverschreib. 258 000, Oblig.-Coup. 2272, Ern.-F. 106 476, Personal- exigenz-F. 20 000, Kreditoren 224 214, Uferbaukto 38 965, Gewinn 33 000. Sa. M. 1 452 928. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 14 737, Ern.-F. 13 106, Uferbaukto 30 000, Dubiose 3226, Steuern, Zs., Unkosten, Gehälter 116 702, Div. 28 000, Personalexigenz-F. 5000. – Kredit: Warengewinn 209 626, Dubioseneingang 1147. Sa. M. 210 773. Reservefonds: M. 70 000, Ern.-F. M. 106 476. Dividenden 1888/89–1899/1900: 5, 0, 0, 0, 2, 0, 2, 3, 4, 4, 2, 4 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: W. Kröner, Stellv. C. Böhme; E. Sticksel, Vertreter der Filiale Berlin; V. Beuerlein, Direktor in Oberalm. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Fabrik-Dir. Komm.-Rat W. von Bippen, Kolbermoor; Komm.-Rat Gen.-Dir. C. A. Buz, Privatier M. Natterer, Augsburg; Komm.-Rat O. Steinbeis, Brannenburg. Zahlstellen: München: Bayerische Vereinsbank; Augsburg: Leyherr & Co.