594 Steingut- und Ofen-Fabriken, Töpfereien etc. 8 — 0 Thonwerk Offstein Aktiengesellschaft vorm. Dr. H. Lossen in Worms. Gegründet: Am 26. Febr. 1898. Letzte Statutenänd. vom 23. Sept. 1899 bezw. 8. Sept. 1900, wodurch der Sitz von Offstein nach Worms verlegt worden ist. Gründer siehe Jahr- gang 1899/1900. Dr. H. Lossen, Inhaber der Firma „Thonwerk Offstein Dr. H. Lossen- hat als Ein- lage in die Ges. eingebracht seine in der Gemeinde Offstein gelegene Fabrik samt allem Zubehör im Werte von M. 500 000. Zur Ausgleichung dieses Gesamtwertes gewährte die Ges. Dr. Lossen 496 Aktien der Ges. à M. 1000 und bar M. 4000. Zweck: Anfertigung von Wandplatten und anderen verwandten Artikeln und Handel mit denselben, insbesondere Erwerb, Fortbetrieb und Erweiterung der der Firma „Thonwerk Offstein Dr. H. Lossen“ in Offstein gehörigen Wandplattenfabrik. Im Industriegebiet Worms errichtete die Ges. 1899/1900 eine Filialfabrik; dieselbe ist im Okt. 1900 in Betrieb genommen. Kapital: M. 750 000 in 750 Aktien (Nr. 1–750) à M. 1000. Urspr. M. 500 000, erhöht zwecks Errichtung einer Filialfabrik (s. oben) lt. G.-V.-B. vom 23. Sept. 1899 um M. 250 000 in 250 neuen Aktien à M. 1000, begeben zu 112.50 %, angeboten den Aktionären zu 113 % Die neuen Aktien erhielten v. 1. Nov. 1899 an für 1899/1900 4 % Bau-Zs. Geschäftsjahr: 1. Nov. bis 31. Okt. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftsquartal. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., Maximum 100 Stimmen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vom Rest 4 % Div., vom Überschuss 10 % Tant. an A.-R., mind. M. 2000, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, das Ubrige zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 31. Okt. 1900: Aktiva: Grundstücke u. Wasserkraft 98 000, Fabrikgebäude 211 473, Wohnhäuser 29 556, Brennöfen 9808, Bahngeleise 5236, Maschinen 57 179, Geräte 2161, Kantineneinrichtung 881, Kontoreinrichtung 611, Formen 981, Druckplatten 3097, Roh- u. Betriebsmaterialien, Waren 41 729, Kassa u. Depositen 3073, Aussenstände 47 394, Bankguthaben 4450, Filialfabrik Worms 412 755. – Passiva: A.-K. 750 000, Hypothek 20 000, R.-F. 34 194, Kreditoren 38 188, Gewinn 86 009. Sa. M. 928 392. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unkosten 145 539, Abschreib. 15 334, Gewinn 86 009. — Kredit: Vortrag a. 1898/99 8598, Fabrikationsertrag 238 286. Sa. M. 246 884. Gewinn-Verwendung: R.-F. 3870, Tant. 11 779, Div. 50 000, Vortrag 20 360. Reservefonds: M. 38 064. Dividenden 1897/98–1899/1900: 8, 10, 10 %. Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Direktion: Dr. Heinr. Lossen, Offstein; Albr. Hildebrandt, Worms. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Chr. Lott, Stellv. Komm.-Rat Karl Werger, Aug. Eller, Eugen Kranzbühler. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Ludwigshafen: Pfälzische Bank u. deren Zweigniederlassungen. Steingut- und Ofen-Fabriken, Töpfereien ete. Annaburger Steingutfabrik, Actien-Gesellschaft in Annaburg. Prov. Sachsen, mit Filiale in Kolmar, Prov. Posen. Gegründet: Am 1. Juli 1895. Letzte Statutenänd. vom 10. OÖkt. 1899. zweck: Übernahme der Steingutfabrik von Adolph Heckmann in Annaburg ab 1. Juli 1895 für M. 300 000 in Hypoth., M. 25 392 bar und M. 996 000 in Aktien; Buchforderungen und Buchschulden ausgeschlossen. Die G.-V. vom 16. Dez. 1895 beschloss Ankauf der Ost- deutschen Steingutfabrik Hermann Heim & Co. in Kolmar (Posen) für M. 625 000 bar und M. 400 000 Hypoth. ab 15. Nov. 1895. Der Verkäufer verpflichtete sich gegen eine Kon- ventionalstrafe von M. 100 000, innerhalb 5 Jahren in Deutschland kein gleiches Unter- nehmen anzulegen oder sich an einem solchen zu beteiligen. In Annaburg wurden 1900 zwei neue Öfen erbaut. Das sehr ungünstige Resultat des Geschäftsjahres 1899/1900 wird mit den erhöhten Kohlen- und Materialpreisen begründet. Die in der vorigen Bilanz mit M. 300 000 aufgeführten Hypoth. wurden 1899/1900 heimgezahlt und erklären sich daraus die Bankschulden in der Bilanz vom 30. Juni 1900. Kapital: M. 1 750 000 in 1750 Aktien (Nr. 1––1750) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, be- schloss die G.-V. vom 8. Sept. 1896 Erhöhung um M. 750 000, angeboten den Aktionären bis 5. Okt. 1896 zu 160 %. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Juli-Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom verbleib. Überschuss event. Dotierung von Sonderrücklagen, 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung von mind. M. 8000 Fixum), bis 12 % Tant. an Vorst., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B.