Flachs- und Leinen-Industrie. 625 Elbinger Actien-Gesellschaft für Leinen-Industrie in Elbing. Gegründet: Im Jahre 1872. Letzte Statutenänd. vom 16. Dez. 1899. Zweck: Fabrikation u. Verwert. von Leinengeweben, sowie Betrieb einer Färberei u. Bleiche. 1898/99 wurde eine neue Dampfmaschine aufgestellt und ein neuer Shedsaal aufgeführt, letzterer zur Aufnahme einer neuen Mangelanlage. Die Neuanlagen sind im Dez. 1899 betriebsfähig geworden. Das Geschäftsresultat 1899/1900 wurde besonders durch die ab- norm hohen Rohmaterialpreise und die dadurch bedingten schlechten Absatzverhältnisse ungünstig beeinflusst. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien (Nr. 1– à M. 1000. Urspr. M. 570 000 in 1900 Aktien à M. 300, reduziert 1889 auf M. 190 000 in 90 Aktien à M. 1000, erhöht 1889 auf M. 570 000, 1891 auf M. 644 000, 1892 auf M. 672 000 0, 1893 auf M. 707 000, 1894 auf M. 750 000 1895 auf M. 1 000 000. Die Erhöhungen in den Jahren 1891–94 dienten zur Stärkung der Betriebsmittel um etwa den gleichen Betrag, um welchen dieselben durch Div.- Zahlung geschmälert waren. Anleihe: M. 450 000 in 4½ % Oblig. von 1889. zückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 1000 u. 300. Zs. 2./1., 1./4., 1./7. u. 1./10. Tilg. ab 1891 durch jährl. Ausl. von mind. 1 % am 1./7. auf 2./1. Am 30. Juni 1900 noch in Umlauf M. 405 000. Zahlst.: Königsberg: Ostdeutsche Bank und deren Filialen: Norddeutsche Credit-Anstalt. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Nov.-Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. ausserord. Zuwendungen zum R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., Tant. an A.-R., Überrest Super- Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1900: Aktiva: Grundbesitz 234 673, Gebäude 246 991, Mobilien 346 653, Fuhrwerke 4020, Kassa 588, Wechsel 2437, Effekten 1808, Reichsbankgirokto 4000, Debi- toren 185 856, Warenvorräte 434 778, Garn 116 243, Fabrikationsbestände 64 847, Assekuranz 5164. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Prior. -Oblig. 405 000, Spec.-R.-F. 12 225, Kreditoren 228 474, Diverse 2363. Sa. M. 1 648 064. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikations- u. Handlungsunkosten 121 144, Zs. 28 037, Abschreib. 17 970. – Kredit: R.-F. (Abschreib.) 68 600, Spec.-R.-F. 2774, Delkrederekto (Abschreib.) 15 000, Fabrikationsertrag 80 777. Sa. M. 167 152. Kurs Ende 1896–1900: 85.50, 67.75, 65.10, 51.50, 40.50 %. Aufgelegt am 15. Okt. 1895 zu 108 % durch Hugo Mankiewicz & Co., Berlin. Notiert in Berlin. Dividenden 1886/87— 1898/99 % 0 %%% %%%%% ....... Direktion: Reinhold Schubert, Albert Prokurist: E. Münsterberg. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Rechtsanwalt Conrad Schulze. Zahlstellen: Für Div.: Eigene Kasse: Königsberg: Ostdeutsche Bank vorm. J. Simon Ww. Söhne; Berlin: Hugo Mankiewicz & Co. Insterburger Actien-Spinnerei in Insterburg. Gegründet: Am 1. Mai 1870. Letzte Statutenänd. v. 15. Dez. 1899. Zweck: Betrieb von Spinnereien für Flachs, Hanf und ähnlichen Gespinstfasern, sowie der Verkauf der erzielten Fabrikate. Ende 1900 wurde eine neue mit rund M. 31.000 Kosten- aufwand errichtete Kesselanlage in Betrieb genommen. Das Geschäftsjahr 1899/1900 litt erheblich unter dem hohen Preise des Flachses. Die Fabrik arbeitet mit 4980 Spindeln. Kapital: M. 477 000 in 457 Inh.-Aktien à M. 1000 und 100 Nam.-Aktien à M. 200. Die Über- tragung der Nam.-Aktien ist an die Einwilligung der Ges. gebunden. Je 5 Nam.-Aktien können gegen Erstattung der Kosten in eine Inh.-Aktie à M. 1000 umgetauscht werden. Das A.-K. betrug urspr. bis 1889 M. 715 500. Die 1889 ausgegebenen Vorz.-Aktien sind bereits amortisiert. Bis zu ihrer vollständigen Tilg. (1898)erhielten die St.-Aktien aus dem Gewinn 2 % Div. Die Gründerrechte sind nach dem neuen Statut v. 15. Dez. 1899 erloschen. Anleihe: M. 200 000 in 200 Partial-Oblig. à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. durch jährl. Ausl. im Juni auf 1. Okt. Zahlst. wie bei Div. Ende 1900 noch in Umlauf M. 170 000. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Spät. Jan. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 200 = 1 St., 1 Aktie à M. 1000 = 5 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 6 % zum R.-F. bis des A.-K., event. Dotierung von Sonder- rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, alsdann 4 %, Div., vom verbleib. Betrage 8 % Tant. an A.-R. (neben M. 3500 fester Jahresvergütung), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1900: Aktiva: Immobilien 280 491, Mobilien 137 136, Pferde u. Wagen, Futtervorräte 1347, elektr. Beleuchtung 4761, Kassa 373, Debitoren u. Vorschusskto 158 193, Flachs- u. Wergbestände 170 604, Garne, Abfälle u. Emballagen 70 386, Materialien 12 553, Assekuranz 4290, Erweiterungsbau des Kesselhauses 387. – Passiva: A.-K. 477 000, Oblig. 170 000, alte Div. 1794, R.-F. 29 403, Extra-R.-F. 25 887, Spec.-R.-F. für Reparatur von Feinspinnmaschinen 1543, Kreditoren 85 947, noch zu zahlende Löhne, Zs. etc. 8515, Tant. an Dir. 5909, do. an A.-R. 4455, Div. 28 620, Vortrag 1449. Sa. M. 840 526. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1900/1901. II. 40