Baumwoll-Spinnereien und -Webereien. 645 schnittlich 1000 Personen. Die finanziellen Resultate der Firma unterliegen nur in geringem Masse den Bewegungen in den Baumwollepreisen, da (seit Erwerb der Firma Ferd. Mommer & Co.) die Stückfärberei, welche von der Konjunktur unabhängig ist, einen Hauptgeschäftszweig der Ges. bildet. Die Ges. besitzt ein Repräsentationsbureau in Berlin, Die Übernahme der Firma J. P. Bemberg zu Oehde und der Mechanischen Bunt- weberei Max Triepcke zu Pfersee erfolgte für M. 4 032 448, wovon M. 2 397 000 in Aktien der Ges. à M. 1000, von welchen Gustav Platzhoff 1897 Aktien und Paul Rösch 500 Stück erhielten, und M. 3000 bar, während M. 1 632 448 der Ges. gestundet und später nach Aufnahme der ersten Oblig.-Anleihe von ihr beglichen wurden. Bewertet waren bei der Übernahme Grund, Boden und Maschinen in Oehde, mit M. 1 900 000, in Pfersee mit M. 500 000. Lt. G.-V.-B. vom 13. Dez. 1897 fand die Übernahme der Firma Thomas c& Prevost in Krefeld Couleuren-Färberei, Halbseiden-Stückfärberei, Mercerisierung (d. i. Erzeugung von Seidenglanz auf Baumwolle)) samt deren Patenten und Fabrikanlagen mit einem Terrain von ca. 4500 qm statt. Die Übernahme erfolgte für M. 760 000, wo- von bis Ende Sept. 1900 M. 240 000 noch unbeglichen waren; dieser Rest ist in unver- zinslichen Jahresraten à M. 30 000 zu zahlen. Die ausserordentliche G.-V. vom 31. Okt. 1898 beschloss den Ankauf des Baumwoll- Textilwerkes Ferd. Mommer & Co. (Stückfärberei und Maschinenfabrik) zu Barmen- Rittershausen mit Wirkung ab l. April. 1898 samt Debitoren und Kreditoren für M. 2 950 000, wovon M. 2 300 000 in neuen Aktien der Ges. à M. 1000 und M. 650 000 bar beglichen wurden. Die Grundstücke der Ges. verteilen sich auf: Oehde ca. 32 750 qm, Pfersee ca. 14 590 qm, Crefeld ca. 4500 qm, Barmen ca. 8850 qm, Sa. ca. 60 690 qm Ge- samtfläche im Werte von M. 2 180 025; die Gebäude auf: Oehde ca. 6800 qm, Pfersee ca. 4800 qm, Crefeld ca. 2700 qm, Barmen ca. 6000 qm. Sa. ca. 20 300 qm bebaute Fläche im Werte von M. 1 706 051. Der Buchwert des Patentkontos ist durch etwa 70 Patente bedingt. Wegen Giltigkeit des Patents betr. Mercerisierung (s. oben) schwebt augenblicklich ein Prozess, der in erster Instanz in Jan. 1901 zu Ungunsten der Ges. entschieden wurde. 1898/99 haben die Bareinnahmen aus Licenzen und Ratenzahlungen für verkaufte Auslandspatente M. 272 580 betragen; die in den nächsten 5 Jahren für Licenzen u. aus Patentverkäufen vertragsmässig fällig werdenden Beträge übersteigen den heutigen Buchwert des Patentkontos. Auf sämtlichen 4 Abteilungen wurden in 1899/1900 bedeutende Neuanlagen er- richtet, auch Grundstücke erworben; so erfuhr das Grundstückskto eine Vermehrung um M. 167 269, Gebäudekto um M. 507 270, Maschinenkto um M. 692 634. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien (Nr. 1–5000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 2 400 000, erhöht laut G.-V.-B. vom 31. Okt. 1898 um M. 2 600 000, wovon M. 2 300 000 zum Ankauf der Firma Ferd. Mommer & Co., Barmen, dienten und der Rest von einem Konsortium zu pari übernommen wurde. Anleihen: I. M. 1 400 000 in 4½ % Obligationen von 1898, rückzahlbar zu 103 %, 1400 Stücke à M. 1000; unkündbar bis 1902, von da ab Tilg. durch jährl. Ausl. in spät. 40 Jahren; ab 1903 auch verstärkte oder Totalkündigung mit 3 Monate Frist zulässig. Sicherheit: Hypothek zur ersten Stelle auf Oehde in Höhe von M. 1 442 000 und Pfersee in Höhe von M. 300 000. Die Anleihe, welche zur Zahlung des der Ges. bei ihrer Gründung ge- stundeten Teilbetrages der Kaufsumme diente, wurde von der Niedersächsischen Bank (jetzt Filiale der Dresdner Bank) in Bremen u. Hannover, der Deutschen Nationalbank in Bremen und dem Bankhaus Schwarzschild, Fischer & Co. (jetzt Barmer Handels- bank) in Barmen übernommen. Zahlst.: Dieselben Banken. Verj. der Coup: Die ge- setzliche Frist. Kurs Ende 1900: 100.50 %. Notiert in Bremen. II. M. 1 500 000 in 4½ % Obligationen von 1899, rückzahlbar zu 103 %, 1500 Stücke (Nr. 1–1500) à M. 1000, Ankünäba bis 1904, von da ab Tilg. durch jährl. Ausl. in ca. 40 Jahren; ab 1904 auch verstärkte oder Totalkündigung mit 3 Monate Frist zulässig. Sicherheit: Kautionshypothek zur ersten Stelle auf Mommer & Co. in Höhe von 3 M. 1 650.000. Die Anleihe, welche zur Stärkung der Betriebsmittel diente, wurde von der Deutschen Nationalbank und dem Bankhause E. C. Weyhausen in Bremen übernommen. Coup.-Verj.: 3 J. (K.) Zahlst.: Oehde: Gesellschaftskasse; Bremen: Deutsche National- bank, E. C. Weyhausen; Berlin: Breslauer Disconto-Bank; Barmen: Barmer Handelsbank; Elberfeld: von der Heydt-Kersten & Söhne. Kurs Ende 1900: 100.50 %. Eingeführt im April 1900 an der Bremer Börse. Hypotheken: M. 90 500 (nach Bilanz vom 30. Sept. 1900 noch M. 71 000) in 4 Raten, von denen 1 (M. 30 000) ab 15. Mai 1900 zu 4 %, die übrigen zu 4 % verzinslich sind, künd- bar zu verschiedenen Terminen. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., dann bis 4 % Div., vom Rest 7½ % Tant. an A.-R., Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30, Sept. 1900: Aktiva: Grundstücke 2 347 294, Gebäude 2 187 731, Maschinen 2 154 509, Fuhrpark 12 734, Kassa u. Reichsbank-Guthaben 47 371, Wechsel 143 510,