Öl-, Seifen-, Wachs- und Leim-Fabriken. 705 Kurs Ende 1887–1900: 69, 90, 91, 101.50, 91.50, 86.50, 85.50, 83.75, 89.75, 103.40, 101.25, 90.80, 84, 77.50 %. Notiert in Berlin und Breslau. Lieferbar seit 15. Dez. 1897 nur um- getauschte Aktien. Dividenden 1886/87–1899/1900: 4, 5½, 5 , 4¾, 10, 3, 4½, 4, 3½, 6, 5½, 3½, 1, 5 %. Zahl- bar in der Regel im Aug., spät. am 1. Nov. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Hch. Urbach. Prokuristen: Rud. Sawitzky, Ludwig Rüdiger, Isidor Brann. Aufsichtsrat: (3–8) Vors. Jul. Schottländer, Stellv. Salo Schottländer, Stadtrat Gust. Kopisch, Konsul Dr. W. Sobernheim, Rechtsanwalt Dr. Max Korpulus, Ludwig Schle- singer, Breslau; Hugo Herzfelder, Wien. Zahlstellen: Für Div.: Eigene Kasse; Berlin: Nationalbank für Deutschland. ** = 8 ― 0 * 0 Danziger Oelmühle Kommandit-Ges. auf Aktien atzig & Co. in Danzig. Gegründet: Am 17. Juli 1875. Letzte Statutenänd. v. 26. Juli 1899. Firma früher Danziger Ölmühle Petschow & Co. und Danziger Ölmühle Petter, Patzig & Co. Zweck: Fabrikation von 01 und anderen Fettwaren, der Handel mit Saaten, OÖOlkuchen, ferner Fabrikation von Weizenmehl, Roggenmehl, Stärke etc. Die Ges. übernahm die Ölmühle der Internationalen Handels-Ges. auf dem Steindamm und der Schleusengasse in Danzig, und den Lagerplatz auf der Speicherinsel, Hopfengasse, für M. 509 200 in Aktien und errichtete seitdem auf den Grundstücken Steindamm eine Stärkefabrik und eine Getreide-Dampf-Walzen-Mahlmühle. 1888/89 wurde das Grundstück Hopfengasse durch Zukauf von 3000 qm vergrössert und auf demselben ein Lagerhaus errichtet, auch wurden die Speicher Hopfengasse 60/61 und 1891 eine an das Grundstück Hopfengasse 74 grenzende Landparzelle von 5000 qm Fläche für M. 120 000 erworben. 1899/1900 wurde eine Parzelle des Grundstücks Hopfengasse 74 für M. 20 800 verkauft. Am 28. Sept. 1899 wurden die Fabriken der Ges. von einem grossen Brande heimgesucht, der die Weizen- stärkefabrik bis auf die Keller vollständig, die Mahlmühle grösstenteils und die Olmühle teilweise zerstörte. Der Schaden war durch Versicherung gedeckt, sodass der Ges. ein direkter Verlust nicht entstanden ist. Der Abschluss 1899/1900 ergiebt durch die gänzliche Ausserbetriebsetzung der Mahl- mühle und Stärkefabrik, ferner durch den fast zweimonat. Stillstand der Olmühle nach dem Brande einen Verlust von M. 9326.62. – Die Ölmühle wird im Jahre 1901 mit einer vollständig neuen maschinellen Einrichtung versehen. Die vom Brande nur wenig berührte Roggen-Mahlmühle ist einem maschinellen Umbau für Weizen- und Roggen- Vermahlung mit automatischem Betrieb unterzogen worden und ist seit dem 1. Juni 1900 wieder in Betrieb; sie verarbeitet täglich 30––35 t Rohmaterial. Die neue, Ende Sept. 1900 in Betrieb gesetzte Weizenstärkefabrik verarbeitet voraus- sichtlich den grössten Teil der Produktion an Mehl. Der Neubau der vergrösserten Stärkefabrik ist ebenfalls 1900 fertig geworden; die maschinelle Einrichtung steht auch hier auf der Höhe der Zeit. Die Ges. verfügt dann über drei der Neuzeit entsprechend einge- richtete Fabriken und hofft damit die Sanierung des Unternehmens herbeiführen zu können. Produktion: Verarbeitet bezw. fertiggestellt wurden 1890/91–1899/1900: In der OÖOlmühle 20 000, 20 750, 16 700, 23 150, 24 100, 23 800, 27 200, 18 855, 22 585, 18 550 t Olsaaten; in der Mahlmühle 25 000, 28 300, 28 700, 31 500, 36 600, 31 800, 21 600, 23 535, 22 180, 8100 t Weizen und Roggen; in der Weizenstärkefabrik 1 500 000, 1 350 000, 1 850 000, 2 297 000, 2 189 400, 2 257 100, 1 425 000, 1 628 600, 1 999 900, 399 500 kg Weizenstärke; 246 000, 316 000, 225 000, 256 000, 316 700, 328 100, 233 600, 241 500, 319 800, 128 100 kg Weizenkleber. Kapital: M. 3 000 000 inkl. M. 100 000 Anteil der persönlich haftenden Gesellschafter in 4500 Nam.-St.-Aktien à M. 200, 500 Inh.-St.-Aktien à M. 1000, 1500 Prior.-Aktien à M. 1000, diese mit 5 % Vorz.-Div. mit event. Nachzahlung zunächst auf den ältesten Coupon und mit Vorrechten auf das Kapital im Falle der Liquidation der Ges. – Von den St.-Aktien (urspr. M. 1 000 000) wurden die Nam.-Aktien à M. 200 den Aktionären der Internatio- nalen Handels-Ges. mit 1 Aktie auf 3 Aktien der Internationalen Handels-Ges. als so viel Stimmen, als ihr Betrag durch 100 teilbar ist. (Wortlaut des Statuts.) Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 5 % Vorz.-Div. für Prior.-Aktien, bis 12½ % an pers. haft. an alle Aktien. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1900/1901. II. 45