714 Dünger-Fabriken. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handlungsunkosten 6043, Pferde u. Geschirre 588, Pro- vision u. Dekortage 598, Abschreib. 2254. – Kredit: Fabrikationskto 527, Abfuhrkto 372, Leihgebühren 4693, Reparaturen 466, Grundstückbetriebskto 3029, Zs. 396. Sa. M. 9485. Dividenden 1893/94–1899/1900: 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Georg Lehmann. Aufsichtsrat: Vors. Privatus F. J. Steinwald, Stellv. Privatus W. Loeber, Bank-Dir. L. Brückner, Dresden. Zahlstelle: Gesellschaftskasse. Breslauer Chemische Fabrik Actiengesellschaft vorm. Oscar Heymann in Breslau. Gegründet: Am 17. Okt. 1899, Nachtrag vom 4. Nov. 1899; Wirkung ab 1. Nov. 1898. Letzte Statutenänd. vom 28. Dez. 1899. Gründer siehe Jahrgang 1899/1900. Zweck: Erwerb und Betrieb des bisher unter der Firma Oscar Heymann in Breslau be- triebenen Handels- und Fabrikationsgeschäftes, sowie Erzeugung und Gewinnung von Produkten aller Art aus Knochen, Herstellung chem. Produkte u. Düngemittel aller Art. Geschichtliches: Die Übernahme der Firma Oscar Heymann erfolgte samt Grundstücken, mit allen vorhandenen maschinellen Einrichtungen, Apparaten, Werkzeugen, Utensilien, lebendem und totem Inventar, Vorräten und Rohmaterialien, fertigen und unfertigen Waren, dem Fuhrwesen, den Beleuchtungsanlagen, den zum Geschäfte gehörigen Kassen-, Wechsel- und Effekten-Beständen und mit den geschäftlichen Aussenständen, aber auch mit den vorhandenen Passiven lt. Bilanz vom 31. Okt. 1898 für den Überlassungspreis von M. 1 000 000. Es betrug der Wert der Immobilien mit allem Zubehör M. 717 173.77, Warenvorräte, Betriebsmaterialien, Inventar etc. M. 168 615.95, Forderungen u. Wechsel M. 548 897.92, Kassa M. 1792.17, in Sa. M. 1 436 479.81, abz. Passiven M. 436 479.81, sodass verblieben M. 1 000 000, wofür 996 als vollbezahlt geltende Aktien der Ges. à M. 1000 und M. 4000 bar gewährt wurden. Kapital: M. 1 000 000 in Aktien (Nr. 1–1000) à M. 1000. Hypotheken: M. 36 000, verzinslich zu „„. Geschäftsjahr: 1. Nov. bis 31. Okt. Gen.-Vers.: Im Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Okt. 1900: Aktiva: Kassa 4530, Debitoren 64 294, Wechsel 16 232, Fabrikationskto 347 066. Effekten 14 250, Maschinen 175 501, Gebäude 182 444, Grundbesitz 320 000, Utensil.3. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 6216, Hypoth. 36 000, Gewinn 82 104. Sa. M. 1 124 321. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Dubiose 1329, Kursverlust 493, Handlungsunkosten 21 872, Zs. u. Skonti 10 457, Abschreib. 22 935, Gewinn 82 104. – Kredit: Vortrag a. 1898/99 11 407, Fabrikationsertrag 127 786. Sa. M. 139 193. Reservefonds: M. 6216. Dividenden 1898/99–1899/1900: 10, 7 Direktion: Dr. phil. Rud. Schreiber. Aufsichtsrat: Vors. Oscar Heymann, Stellv. Rechtsanwalt Dr. jur. Ernst Riemann, Konsul Dr. jur. Walter Sobernheim, Breslau; Kaufm. Leo Henschel, Steglitz. Prokuristen: Georg Horn, Leop. Thon, Georg Elsner, Aug. Nitsch. Wilhelmsburger Chemische Fabrik Hamburg, Sitz der Direktion und Fabrik in Reiherstieg bei Hamburg. Gegründet: Am 27. Nov. 1872 unter der Firma „Chemische Fabrik auf Wilhelmsburg bei Hamburg', abgeändert wie obenstehend am 30. Okt. 1877. Besteht seit 1861. Letzte Statutenänd. vom 13. Juni 1899. Zweck: Herstellung von Leim, Dünger u. anderen chemischen Produkten, ferner Erwerbung und Errichtung neuer gewerblicher oder technischer Anlagen aller Art, sowie der etwa erforderliche Erwerb von Grundeigentum und Beteiligung an anderen Unternehmungen. Die Ges. ist seit 1. Jan. 1897 alleinige Eigentümerin der Wilhelmsburger Sulfatfabrik. Kapital: M. 412 000 in 390 Vorz.-Aktien Lit. A (Nr. 1–390) u. 22 St.-Aktien à M. 1000. Das urspr. Kapital betrug M. 600 000, wurde dann auf M. 750 000 erhöht. Lt. G.-V.-B. vom 17. Okt. 1891 sollten 500 Vorz.-Aktien à M. 1000 gegen Rückgabe einer alten Aktie und Zuzahlung von M. 300 ausgegeben werden. Erstere haben Vorrechte auf 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahlungsanspruch und bei einer event. Auflösung auf vorzugsweise Befriedigung. Von den 110 Stück nicht in Vorz.-Aktien umgewandelten St.-Aktien sind je 5 Stück zu- sammengelegt worden, die gegen eine neue St.-Aktie umgetauscht wurden. Lt. fernerem Beschluss der G.-V. vom 30. OÖkt. 1896 konnten die Inhaber der Vorz.-Aktien eine Einzahlung von M. 200 per Aktie gegen 5 % Schuldscheine leisten; diejenigen Vorz.-Aktien, auf welche diese Einzahlung nicht geleistet wurde, sollten in St.-Aktien umgewandelt werden. Von diesem Rechte haben bis zum 1. Dez. 1898 sämtl. 390 Vorz.-Aktien Gebrauch gemacht. Hypothekar- Anleihe: M. 250 000 in 4½ % Partialobligationen von 1886, rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 1000. Tilgung ab 1897 durch jährl. Ausl. von 2 % und ersparten Zinsen im März auf 1. Juli. Sicherheit: Immobilienbesitz der Ges. auf Wilhelmsburg. Pfandhalter: Vereinsbank in Hamburg. Noch in Umlauf am 30. Juni 1900 M. 146 000.