Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. 881 Zuckerfabrik Kujavien in Amsee, Prov. Posen. Gegründet: Im Jahre 1875. Letzte Statutenänd. vom 30. Ökt. 1899. Zweck: Fabrikation von Rohzucker und gem. Raffinade. Beteiligung an anderen ähnlichen Unternehmungen. Die Ges. besitzt die Güter Kaisersfelde und Örlowo. Die Produktion betrug 1894/95 – 1899/1900: 258 400, 218 816, 207 547, 285 132, 253 122, 245 644 Ctr.; Kontingent: 268 742 Ctr.; Rübenverarbeitung 1898/99–1899/1900: 1 834 000, 1 628 000 Ctr. Kapital: M. 1 000 000 in 600 Stück Aktien I. Emission à M. 1000, 600 Stück II. Emission à M. 500 und 100 Stück III. Emission à M. 1000 nach Erhöhung um letztere im Jahre 1896, angeboten den Aktionären zu 120 %. Geschäftsjahr: 1. Aug. bis 31. Juli. Gen.-Vers.: Bis Ende Okt. Stimmrecht: Jede Aktie à M. 500 = 1 St., jede Aktie à M. 1000 – 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., sodann bis 5 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Juli 1900: Aktiva: Grundbesitz 70 000, Gebäude 256 290, Maschinen u. In- ventar 366377, Eisenbahnstrang 12 782, Eisenbahn Twierdzyn-Wilhelmsee 39 984, Schiff- fahrtkto u. Seilbahn 63 017, Rübenbahn Kunowo-Gembitz 90 476, Kassa 5813, Kautionen 20 540, Debitoren 847 402, Bestände 85 952, Dominium Kaisersfelde 125 603, Dominium Orlowo 445 874. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 174 707, Kreditoren 957 478, Arbeiter- unterstütz.-F. 10 000, alte Div. 70, Gewinn 287 857. Sa. M. 2 430 113. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Interessen 29 498, Gehälter 53 405, Unkosten 34 846, Abschreib. 96 034, Kursverlust 271, Gewinn 287 857. – Kredit: Vortrag a. 1898/99 1925, Fabr.-Ertrag 451 459, Dominium Kaisersfelde 4057, Dominium Orlowo 44 473. Sa. M. 501 914. Reservefonds: M. 124 707. Dividenden 1895/96–1899/1900: 9, 5, 5, 13, 20 %. Coup.-Verj.: Gesetzliche Frist. Vorstand: O. Roth, Dr. von Brodnicki, Fabrik-Dir. Dr. P. Mehne. Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Komm.-Rat Herz, Posen; Amtsrat B. Seer sen., Nischwitz; Dr. von Mieczkowski, Dobieszewice; H. Auerbach, R. Reimann, Berlin;: P. Stursberg, Jankowo. Zahlstellen: Eigene Kasse; Breslau: G. von Pachaly's Enkel; Posen u. Berlin: Selig Auerbach & Söhne. Pommersche Zuckerfabrik Anklam in Anklam. Gegründet: Am 31. Jan. 1883. Letzte Statutenänd. vom 17. Mai 1899 und 25. Mai 1900. Zweck: Fabrikation und Verkauf von Rohzucker und Nebenprodukten. Im Geschäftsjahre 1897/98 wurde eine zweite Fabrik mit einer Leistungsfähigkeit von 30 000 Centnern tä glicher Rübenverarbeitung errichtet. Die Produktion an Rohzucker betrug 1894/95–1900/1901; 160 952, 185 926, 198 182, 313 070, 290 684, 325 226, 412 000 Ötr.; Kontingent: 493 898 Ctr.; verarb. Rübendquantum 1891/92–1900/1901: 821 050, 760 750, 997 250, 1191 700, 1 416 400, 1 517 050, 2 469 500, 2 156 500, 2 324 700, 2 800 000. Kapital: M. 1 000 000 in 162 Aktien Lit. A (Nr. 1:–162) à M. 1000, 116 Aktien Lit. A (Nr. 1–116) à M. 500, 390 Aktien Lit. B (Nr. 1–390) à M. 1000 u. 780 Aktien Lit. B (Nr. I––780) à M. 500, Die Aktien Lit. A lauten auf Namen und deren Besitzer müssen Rübenbauer sein, die Aktien Lit. B sind Inh.-Aktien. Urspr. Kapital M. 440 000, erhöht 1885 um M. 60 000 und lt. G.-V.-B. vom 31. Aug. 1896 um M. 500 000, begeben zu 150 %%, auf jetzigen Stand. Hypothekar-Anleihe: M. 1 000 000 in 4 % Schuldverschreibungen von 1896, Stücke à M. 1000, lautend auf Namen der Dresdner Bank. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1902 in 18 Jahren durch jährl. Ausl. im Juli auf 2. Jan.; von 1901 ab Gesamttilg. zulässig. Sicherheit: Kautionshypothek von M. 1 100 000 zu gunsten der Dresdner Bank. Coup.-Verxj.: 4 J. n. F. Kurs Ende 1897–1900: 100, 100, 100, 97 %. Aufgelegt am 4. März 1897 bei der Dresdner Bank und Meyer Cohn in Berlin zu 100 %. Notiert in Berlin. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Bis Ende Juni. Stimmrecht: Dasselbe steht zwischen den A- und B-Aktionären im Verhältnis 2 4.. jeder A-Aktionär hat auf je M. 500 Aktienbesitz 26 St. (auf alle M. 220 000 A-Aktien entfallen demnach 11 440 St.), jeder B-Aktionär hat auf je M. 500 Aktienbesitz 11 St. (auf alle M. 780 000 B-Aktien entfallen demnach 17 160 St.). Gewinn-Verteilung: Nach Entnahme von M. 90 000 Abschreib. und 80 Pfg. Durchschnittsrüben- preis für A-Aktien und Kontraktsrüben verbleibt der Nettoüberschuss, von diesem: 4.― bezw. 15 % zum R.-F. bis zu M. 350 000 Höhe (ist erreicht), dann vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte (unter Berücksichtigung der $§ 237 u. 245 des H.-G.-B.), 5 % Div., 2 % Tant an den Vors. des A.-R., 1 % an Mitglieder des A.-R. (1 % Tant. soll M. 2000 nicht über- schreiten), vom Rest Verteilung in der Weise, dass auf je 2 Pfg. Rübenpreisnachzahlung 1 % Super-Div. entfällt. Zur Garantierung des Minimalrübenpreises von 80 Pfg. und einer 3 % Div. ist ein Ergänzungsfonds von M. 200 000 vorhanden. Dieser Fonds darf die Höhe von M. 200000 nicht überschreiten und ist alljährlich bis zum Betrage von M. 100 000 mit 15 % von M. 100 000–150 000 mit 10 % und von M. 150 000–200 000 mit 5 % des Nettoüberschusses zu dotieren. Hierbei ist vorausgesetzt, dass der R.-F. voll vorhanden ist. Ist dies nicht Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1900/1901, II. 56