Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. 899 Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Nov.-Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1900: Aktiva: Liegenschaften 100 000, Maschinen u. Geräte 324 928, Baukto 250 000, Beamten- u. Arbeiterwohnungen 578 900, Mobilien 500, Eisenbahn 5000, Lagerhaus 14 000, Mühle 19 000, Eisenbahn-Kesselwagen 380, Fabrik Friedensau Anlage 479 248, do. Betriebskto 237 422, Landwirtschaft 12 056. Vorräte 1 413 634, Kassa 18 843, Wechsel 673 577, Effekten 3 866 415, Debitoren 9 771 190. – Passiva: A.-K. 6 000 000, R.-F. 600 000, Spec.-R.-F. 1 000 000, Delkrederekto 120 000, Karcher Stiftungs-F.-Kto 200 000, R.-F. für Arbeiter-Unterstützung 350 000, Pensionskasse 750 000, R.-F. für Gebühren- äquivalente 16 320. Kreditoren 7 358 795, Div. 1 300 000, Vortrag 69 981. Sa. M. 17 765 097. Reservefonds: M. 600 000, Spec.-R.-F. M. 1 000 000, Delkrederekto M. 120 000. Dividenden 1889/90–1899/1900: 16%, 16 , 16 %, 16 %%, 17, 16 , 16%,, 16 %, 20, 16 ¾, 213 %. Coup.- Verj. 4 J. n. F. Direktion: Karl Karcher, Friedr. Fanck. Prokuristen: C. A. Mahla, W. Klumpp, C. Neickert. Aufsichtsrat: Vors. Ferd. Scipio, Mannheim. Norddeutsche Zucker-Raffinerie in Frellstedt, Braunschweig. Domizil Hamburg, Sitz der Direktion in Frellstedt. Gegründet: Am 19. OÖOkt. 1883. Letzte Statutenänd. vom 30. April 1900. Zweck: Fabrikation von Würfel- und Melassezucker (Melasse-Entzuckerungsanstalt mittels des Strontianitverfahrens). Verarbeitet wurden 1895–98: 516 800, 537 900, 566 000, 615 550 Ctr. Die Fabrik wurde im Nov. 1898 von einem grossen Brande heimgesucht, welcher das Zuckerlager und die Raffinerieabteilung zerstörte; letztere wurde bis Ende 1899 voll- ständig feuersicher wieder aufgebaut und in Betrieb gesetzt. Der Feuerschaden wurde seitens der Assekuranz mit M. 1 269 232 anerkannt. Arbeiterzahl ca. 450. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien (Nr. 1–2000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 30. März 1889 um M. 250 000, lt. G.-V.-B. vom 30. April 1900 um M. 750 000 (auf M. 2 000 000) in 750 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Jan. 1900, über- nommen von einem Konsortium zu 115 %, angeboten den Aktionären M. 625 000 23. Mai bis 9. Juni 1900 zu 118 % zuzügl. 4 % Zs. ab 1. Jan. 1900, voll einzuzahlen bis 30. Juni 1900; auf 2 alte Aktien konnte 1 neue bezogen werden. Genussscheine: 50 Stück. Die Zeichner der zuerst ausgegebenen 1000 Aktien erhielten für je 20 derselben einen auf Namen lautenden, übertragungsfähigen Genussschein. Die- selben haben keine Aktionärrechte, nehmen aber am Reingewinn nach Verteilung von 10 % Div. an Aktien mit 35 % am Überschuss teil. Im Falle der Liquidation der Ges. erhalten die Genussscheinbesitzer 35 % des das eingezahlte A.-K. übersteigenden Liqui- dationserlöses. Im Falle Verschmelzung der Ges. mit einer anderen muss die über- nehmende Ges. die Rechte der Genussscheinbesitzer anerkennen oder die letzteren sofort nach der Vereinigung mit dem 15 fachen Betrage des durchschnittlichen Genussschein- ertrages der abgelaufenen Jahre abfinden. Die Genussscheinbesitzer sind verpflichtet, sich der einen oder anderen dieser beiden Befriedigungsarten zu unterwerfen. Die Ein- lösung der Genussscheine hat nach erfolgter Aufforderung binnen Jahresfrist zu ge- schehen, widrigenfalls die Scheine wertlos und ungültig werden. Anleihen: I. M. 675 000 in 4½ % Prior.-Oblig. von 1885, rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 1000. Zs. 1./6. u. 1./12. Tilg. lt. Plan innerhalb 20 Jahren durch halbjährl. Ausl. anfangs März und Sept. auf bezw. 1. Juni und 1. Dez.; verstärkte Tilg. oder gänzliche Kündigung mit 6 Monaten Frist auf den nächsten Tilg.-Termin statthaft. Sicherheit: I. Hypothek auf den Grundstücken der Ges. Pfandhalter: Commerz- und Disconto-Bank in Ham- burg. Zahlstellen wie bei Div. Am 1. Juni 1900 noch in Umlauf M. 555 000. Der Rest dieser Anleihe wurde am 30. Aug. 1900 zur Rückzahlung auf 1. Dez. 1900 gekündigt, auch konnten die Oblig. von 1889 gegen Schuldverschreib. der Anleihe von 1900 um- getauscht werden, Frist 30. Aug. bis 15. Sept. 1900. Bei diesem Umtausch wurden die Oblig. von 1889 zu 105 % in Zahlung genommen und die Schuldverschreib. von 1900 mit 101 % in Anrechnung gebracht. Für je M. 1000 Nennwert der Oblig. von 1889 mit Zinslauf vom 1. Juni 1900 wurde eine Schuldverschreib. von M. 1000 Nennwert der Anleihe vom Jahre 1900 mit Zinslauf vom 1. Juli 1900 zugeteilt und ausserdem an den Einreicher gezahlt; das Aufgeld von M. 50, Zinsvergütung für einen Monat M. 3.75, zus. M. 53.75, abz. Aufgeld auf die neuen Schuldverschreib. M. 10, zus. M. 43.75. Kurs in Ham- burg ult. 1889–1900: 105, 104, 104, 104, 104.50, 105, 105, 105.50, 105, 104.25, 103.50, 101.75 %. II. M. 1 500 000 in 4½ % Schuldverschreib. von 1900, rückzahlb. zu 103 %; 1500 Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Commerz- und Disconto-Bank und durch Blanke- Indossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. durch Ausl. am Y5. April (zuerst 1904) innerhalb 20 Jahren bis 1923; ab 1904 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. zulässig. Die G.-V. vom 30. April 1900 genehmigte zur Stärkung der Betriebsmittel die Aufnahme dieser An- leihe, die hypothek. sichergestellt ist, wogegen der Rest der noch umlaufenden Anleihe von 1889 M. 555 000, für welche die Commerz- und Disconto-Bank in Hamburg Pfand- halterin ist, einzulösen war (siehe oben). Die Anleihe wurde von einem Konsortium zum 57 .