Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. 937 0 7 0 0 Bayerische Zuckerfabrik in Regensburg. Gegründet: Am 24. März 1898. Letzte Statutenänd. vom 24. Okt. 1899 u. 5. Mai 1900. Gründer siehe Jahrgang 1899/1900. Zweck: Errichtung und Betrieb von Zuckerfabriken behufs Förderung der Landwirtschaft samt allen damit zusammenhängenden Fabrikations- u. kaufmännischen u. sonstigen Geschäften; eintretenden Falles kann auch der Betrieb der Landwirtschaft auf zu er- werbenden eigenen oder erpachteten Gütern ausgeübt werden. Die Ges. besitzt das Pürkelgut. Die erste Campagne wurde am 23. Okt. 1899 eröffnet und kamen bis 25. Dez. 1899 an 302 540 Ctr. Rüben zur Verarbeitung. (Höchstproduktion einer Campagne 1 500 000 Ctr. Rüben). In Betrieb ist auch eine Raffinerie. Kapital: M. 2 100 000 in 2100 Aktien (Nr. 1–2100) à M. 1000. Hiervon sind 800 Vorz.-Aktien. Dieselben haben Anrecht auf 6 % Vorz.-Div. und werden im Falle Liquidation der Ges. vorab befriedigt. Diese Vorrechte kommen vom Geschäftsjahr 1901/2 ab in Wegfall, wenn die G.-V. der St.-Aktionäre beschliesst, aus dem erzielten Reingewinn den Prior.- Besitzern 10 % des Aktiennennwertes als einmalige Abfindung auszubezahlen. Urspr. A.-K. M. 1 300 000 in 1300 St.-Aktien, erhöht lt. G.-V.-B. vom 5. Mai 1900 um die ab 1. Juli 1900 div.-ber. Vorz.-Aktien, angeboten den Aktionären 13: 8S vom 12.–31. Mai 1900 zu 103 % abzügl. 4 % Zs. bis 1. Juli 1900. Am 1. Juli 1900 waren auf die Prior.-Aktien M. 778 000 eingezahlt. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. das 1. Geschäftsjahr endet am 30. Juni 1900. Gen.-Vers.: Bis Ende Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., alsdann bis 6 % Vorz.-Div. an Vorz.-Aktien, 4 % an St.- Aktien, vom verbleib. Betrage, nach Bestreitung sämtlicher Abschreib. und Rücklagen, sowie nach Verteilung von 4 % Div. an das ganze A.-K., vertragsm. Tant. an Dir. und Angestellte, 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von M. 11 000), bis 20 % zum Spec.-R.-F., Rest wird unter alle Aktionäre und die Pflichtrübenbauer derart verteilt, dass jeweils vom A.-R. die betreffende Quote festgesetzt wird, welche auf den Pflicht- rübenbauer zu entfallen hat. Bilanz am 30. Juni 1900: Aktiva: Grundbesitz 176 277, Gebäude 754 187, Maschinen, Apparate u. Gefässe 1 465 540, Wasseranlage 23 202, Geleiseanschluss 24 270, Inventar 39 905, Wasser- leitungsanschluss 2340, Strassenbaukautionskto 302, Pachtkaution 1952, Bestände: Zucker 238 913, Melasse 35 462, Betriebsmaterialien 42 733, Rübensamen 1086, Pürkelgut-ÖOkonomie 122 679, Kassa 33, Debitoren 55 249, Verlust 451 578. – Passiva: St.-Aktien 1 300 000, Prior.-Aktien, eingezahlt 778 000, Accepte 200 000, Kreditoren 1 157 716. Sa. M. 3 435 716. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag a. 1899/1900) 28 118, Fabrikationsunkosten 773 026, Zs. 74 263, Rohzucker 56 614, Abschreib. 123 504, Pürkelgut-Ökonomie 19 418. – Kredit: Zucker, Melasse, Melassefutter, Rübenschnitzel 623 367, Verlust 451 578. Sa. M. 1 074 946. Dividenden 1898/99– 1899/1900: 0 (Baujahr), 0 %. (Verlustsaldo am 30. Juni 1900: M. 451 518.) Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Reinh. Scheller, Hugo Kohlberg. Aufsichtsrat: (3–10) Vors. Kgl. Kämmerer u. Chef d. Fürstl. Thurn u. Taxis'schen Gesamtverwalt. Karl Freiherr von Aretin, Regensburg: 1. Stellv. Komm.-Rat Karl Eswein, Ludwigs- hafen a. Rh.: 2. Stellv. Max Weinschenk, Regensburg; Jul. Goldschmit, Ludwigshafen a. Rhi.; Bankdirektor Jacob Krapp, München; Alfred von Hermskerk, Lerchenfeld; Fürstl. Thurn u. Taxis'scher Wirtschafts-Dir. Georg Steinsberger, Hellkofen; Fürstl. Thurn u. Taxis'scher Justiz- u. Domänenrat Herrm. Vogl, Dr. Hugo Thalmessinger, Regensburg; Ökonomierat Karl Roderich Sodan, Hohengebraching. Reinstedter Zuckerfabrik in Reinstedt, Anhalt. Gegründet: Im Jahre 1858. Letzte Statutenänd. vom 17. Nov. 1899 und 6. März 1900. Zweck: Fabrikation von Rohzucker. Kontingent: 35 390 Ctr.; Produktion 1894/95–1899/1900: 25 870, 22 243, 39 024, 34 693, 26 000, 30 000 Ctr.; Rübenverarbeitung 1898/99–1899 1900: 198 600, 250 000 Ctr. Kapital: M. 207 000 in 69 Aktien à M. 3000. Bis 1898 M. 213 000; herabgesetzt lt. G.-V.-B. v. 17. Nov. 1899 um M. 6000 = 2 Aktien à M. 3000. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Juli-Sept. Bilanz am 30. Juni 1900: Aktiva: Grundstücks- u. Baukto 65 812, Fabrikutensilien- u. Gerät- schaften 151 201, Inventur 36 321, Kassa 2346, Debitoren 38 186. – Passiva: A.-K. 207 000, R.-F. 27 060, Betriebs-F. 20625, Kreditoren 39 182. Sa. M. 293 868. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Amort. 176, Betriebs- u. Geschäftsunkosten 330 200. Kredit: Kompost 1545, Schnitzel 1333, Zucker 327 498. Sa. M. 330 376. Reservefonds: M. 27 060, Betriebs-F. M. 20 625. Dividenden 1895 96–1899/1900: 0, 3, 0, 0, 0 %. Vorstand: F. Erbrecht, Alb. Bröse, R. Ehlers. Betriebs-Direktor: Dr. W. Berkefeld. Aufsichtsrat: M. Schmidt, A. Ehlers, Fr. Mühlenberg.