1084 Brauereien. Zweck: Fortbetrieb der oben genannten Brauereien u. Wirtschaften. Die der Ges. gehörige Gambrinushalle in Freiburg i. Bd. brannte am 24. Mai 1900 vollständig nieder; der Ges. erwuchs dadurch ein Schaden von rund M. 200 000 indem von der Neubausumme von M. 300 000 nur M. 100 000 durch Versich.-Entschädigung gedeckt wurden. Zum Ausgleich dieses Verlustes wurde 1899/1900 keine Div. gezahlt und dem Spec.-R.-F. M. 100 006 ent- nommen, auch verzichtete der A.-R. auf jede Tant. Der Neubau der Gambrinushalle wird zum 1. Okt. 1901 ganz fertiggestellt werden, die unteren Wirtschaftslokalitäten sollen bereits im Sommer 1901 eröffnet werden. Bierabsatz 1888/89–1899/1900: 44 165, 57 714, 56 585, 54 345, 57 625, 59 314, 66 338, 89 039, 90 838, 86 816, 96 824, 94 296 hl. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien (Nr. 1–2000) à M. 1000, und zwar 1250 Aktien I 100 II., 450 III. und 200 IV. Emiss. Urspr. A.-K. M. 1 250 000, erhöht lt. G.-V.-B. vont 16. Jan. 1889 auf M. 1 350 000, lt. G.-V.-B. vom 27. Aug. 1889 auf M. 1 800 000 und lt. G.-V.-B. vom 4. Nov. 1895 auf den gegenwärtigen Stand gebracht. Bezugsvorrecht der Aktionäre al pari. Anleihen: I. M. 1 200 000 in 4½ % Partial-Oblig. von 1894, rückzahlbar zu 103 %, Stücke Lit. A à M. 500 u. Lit. B à M. 1000 auf den Namen Chr. Mez. Tilgung ab 1894 bis 1899 mit mindestens M. 15 000 jährl., in allen folgenden Jahren mit mindestens M. 20 000 kann verstärkt, auch ab 1. Sept. 1904 mit 3 monat. Frist gekündigt werden. Die Anleihe ist auf die Brauerei und Mälzerei sowie auf die Anwesen Löwenstr. 8 und Belfortstr. 3 sichergestellt. Zahlst.: Freiburg: Eigene Kasse, Oberrheinische Bank; Frankfurt a. M.. Bank für Handel u. Industrie. Ende Aug. 1899 noch aussenstehend M. 1 130 000. II. M. 1 000 000 lt. G.-V.-B. vom 30. Aug. 1900 in 5 % hyp. Oblig. Die Begebung dieser Anleihe, von der zunächst M. 800 000 zur Ausgabe gelangen sollen, ist der ungünstigen Lage des Geldmarktes wegen zunächst verschoben worden. Hypotheken: M. 1 083 795 insgesamt (Stand am 31. Aug. 1900). Geschäftsjahr: 1. Sept. bis 31. Aug. Gen.-Vers.: Spät. im Febr., gewöhnl. im Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 Stimme, Maximum 100 Stimmen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., dann event. Sonderrücklagen, etwaige besondere Rück- lagen, dann 4 % erste Div., vertragsm. Tant. an Dir., vom ÜUbrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. jedoch M. 12 000), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Aug. 1900: Aktiva: Immobilien u. Liegenschaften 2 988 320, Maschinen 294 346, Fastagen 163 929, Fuhrwesen 41 664, Brauereigeräte 31 026, Flaschenbieremballagen 60 882, Wirtschaftsgeräte 83 328, Mobilien 3300, Bahnanlage 5797, Eisenbahn-Biertransportwagen 22 295, Eiskellerbauten 11 191, Kassa 9240, Wechsel 976, Debitoren 329 914, Darlehen 220 365, Vorräte an Bier, Malz, Gerste, Hopfen etc. 500 103, vorausbez. Versicherungen 3235, Filial-Brauerei Renz 525 000. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 200 000, Spec.-R.-F. 50 000, Oblig. 1 110 000, Hypoth. 1 083 795, Kreditoren 559 986, Depositen 53 000, alte Div. 540, Gambrinushalle-Neubaukto 126 262, Gewinn 111 335. Sa. M. 5 294 919. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Malz u. Gerste 392 887, Hopfen 60 179, Brennmaterialien 85 649, Fuhrwesenunkosten 21 128, Betriebsunkosten 91 997, Gehälter u. Arbeitslöhne 139 234, Steuern 240 742, Zs. 105 442, Abschreib. 106 856, Gewinn 111 335. – Kredit: Vortrag a. 1898/99 11 266, Bier 1 264 473, Brauerei- u. Mälzereiabfälle 49 064, Mieten u. Pachten 30 647. Sa. M. 1 355 452. Bilanz der Filiale Brauerei Ch. Renz Nachf. am 31. Aug. 1900: Aktiva: Liegenschaften 399 585, Maschinen 113 805, Fastagen 33 998, Fuhrwesen 11 043, Brauereigeräte 7367, Flaschenbieremballagen 7195, Wirtschaftsgeräte 9701, Mobilien 1098 Kassa 1129, Debi- toren 67 616, Vorräte an Bier, Malz, Hopfen etc. 44 952. – Passiva: Kapital 525 000, Kreditoren 126 351, Gewinn 46 142. Sa. M. 697 493. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Malz 99 111, Hopfen 11 318, Brennmaterialien 14 896, Betriebsunkosten 18 011, Gehälter u. Arbeitslöhne 27 221, Brausteuer 46 827, Zs. 16 451, Dubiose 2679, Abschreib. 21 538, Gewinn 46 142. – Kredit: Bier 292 518, Brauerei- abfälle 9338, Mieten u. Pachten 3341. Sa. M. 304 198. Gewinn-Verwendung: Rückstellung für Dubiose 4000, Tant. an Vorst., Prok. u. Braumeister 21 358, Gratifik. 8400, Extraabschreib. 25 000, zum Neubau der Gambrinushalle 88 733, Vortrag 9985. Reservefonds: M. 200 000, Spec.-R.-F. M. 50 000. Kurs Ende 1889–1900: 106.50, 145.80, 125, 118, 117.50, 136.80, 151.80, 152.20, 143, 123, 124, 100 %. Eingeführt M. 300 000 Aktien I./II. Emiss. am 6. Dez. 1889 durch Frankfurter Filiale der Deutschen Bank. Voranmeldungskurs 158.50 %. Notiert in Frankfurt a. M. Dividenden 1888/89–1899/1900: 42 38%% 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.); für Gewinn-Anteile, die vor dem 1./1. 1900 fällig geworden sind: 3 J. (F.) Direktion: Herm. Demuth, Heinrich Korn. Für die Filiale: Fritz Sutter. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Jul. Mez, Oscar Mez, Dr. E. Risler, L. Rau, Freiburg i. Br.; Handelskammerpräs. Komm.-Rat E. Krafft, Schopfheim. Prokuristen: Aug. Gross, Ernst Bäckert, Aug. Mutschler (letztere beiden für die Filiale). Zahlstellen: Eigene Kasse; Mannheim u. Freiburg i. Br.: Oberrhein. Bank u. deren Filialen; Frankfurt a. M.: Filiale der Deutschen Bank, Filiale der Bank für Handel u. Industrie.?