Brauereien. 1095 Grossbauchlitzer Brauerei in Grossbauchlitz bei Döbeln. Gegründet: Im Jahre 1895. Letzte Statutenänd. vom 10. Dez. 1900. Jweck: Bierbrauereibetrieb. 1899/1900 wurde ein Gasthof in Breitenbach-erworben. Der Bierabsatz betrug 1895/96–1899/1900: 5500, 6500, 8204, 9738, 10 591 hl. Kapital: M. 250 000 in 250 Aktien (Nr. 1–250) à M. 1000. Ursprünglich M. 120 000, erhöht It. G.-V.-B. vom 24. Febr. 1898 um M. 130 000. Ferner erhöht lt. G.-V.-B. vom 12. Juli 1900 um M. 250 000 (auf M. 500 000) in 250 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Okt. 1900, an- geboten den Aktionären 1.–16. Okt. 1900 zu 105 %. Hypotheken: M. 112 800 (Stand am 30. Sept. 1900). Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Im Nov. in Döbeln. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 5 % Div., 10 % Tant. an A.-R. und Vorst. Bilanz am 30. Sept. 1900: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 255 849, Maschinen 94 872, Utensilien 7246, Lagerfastagen 10 796, Transportgefässe 10 176, Flaschenbierutensilien 1379, Pferde, Wagen u. Geschirre 4654, Röhrwasser 6967, Mobiliar 16 625, Debitoren 65 242, Hypoth. u. Darlehnskto 81 000, Kassa 3170, Bestände an Bier, Malz, Hopfen etc. 37 784. Passiva: A.-K. 250 000, Spec.-R.-F. 10 467, Hypoth. 112 800, R.-F. 2188, alte Div. 150, Kreditoren 208 331, Gewinn 11 829. Sa. M. 595 766. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zinsen 7319, Fabrikations- u. Betriebsunkosten 23 540, Gehälter, Löhne u. Verkaufsspesen 30 937, Handlungsunkosten 3919, Abschreib. 14 913, Gewinn 11 829. – Kredit: Vortrag a. 1898/99 260, Mobiliarmietertrag 1080, Fabrikations- bruttogewinn 91 119. Sa. M. 92 460. Gewinn-Verwendung: R.-F. 591, Div. 10 000, Tant. an Dir. 337, Personal-Unterstütz.-F. 100, Vortrag 800. Reservefonds: M. 2779, Spec.-R.-F. M. 10 467. Dividenden 1895/96–1899/1900: 5, 5, 5, 5, 4 %. Direktion: Hohmuth, Weigt. Aufsichtsrat: Vors. Jul. Lindenhayn, Stellv. Rob. Fiedler, Clem. Frohberg, C. H. Müller, Ing. Theod. Riedel. Zahlstellen: Eigene Kasse; Döbeln: Döbelner Bank. Bergschlossbrauerei & Malzfabrik C. L. Wilh. Brandt. Aktiengesellschaft in Grünberg i. Schles. Gegründet: Am 17. Febr. 1897. Letzte Statutenänd. v 21. Nov. 1899. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Übernahme der von der Firma C. L. Wilh. Brandt in Grünberg betriebenen, für M. 996 000 in Aktien, M. 250 000 in Hypothek und M. 4000 bar erworbenen Brauerei; Erwerb von anderen Brauereien; der Betrieb der zum Brauereigewerbe gehörigen Neben- gewerbe. Die G.-V. vom 1. Nov. 1898 (bezw. 11. Juni 1900) beschloss Erwerbung der neu- erbauten Brauerei H. Krüger in Braunschweig, hauptsächlich um für die bedeutende Malz- broduktion der Ges. in Grünberg einen namhaften und ständigen Konsumenten zu haben. Der Kaufpreis betrug M. 660 000, wobei der Vorbesitzer sich verpflichtet hatte, noch Neu- anschaffungen von etwa M. 100 000 für eigene Rechnung zu machen. In Anrechnung auf den Kaufpreis erhielt H. Krüger M. 260 000 in einer Hypothek auf das Braun- schweiger Anwesen und M. 300 000 in neuen Aktien der Ges. von 1898. Da sich der Betrieb der Braunschweiger Brauerei für die Ges. als verlustbringend erwies, so wurde dieselbe infolge G.-V.-B. vom 24. Nov. 1900 mit Wirkung ab I. Okt. 1900 an den Vorbesitzer H. Krüger für M. 500 000 wieder verkauft. Von diesem Betrage übernimmt der Käufer selbstschuldnerisch die auf den Grundstücken haftenden Hypoth. im Betrage von M. 360 000; M. 50000 werden bar angezahlt, M. 20 000 durch im Laufe des Jahres 1901 fällige Wechsel gedeckt und M. 70 000 dem Käufer gestundet. Die zwischen der Ges. und dem Käufer geführten Prozesse werden als beigelegt betrachtet. Die G.-V. v. 24. Nov. 1900 genehmigte das Anerbieten des früheren Dir. Herm. Brandt, wonach derselbe sich verpflichtet, der Ges. M. 200 000 in Oblig. und Hypoth. zur teil- weisen Deckung des durch den Ankauf der Braunschweiger Brauerei entstandenen Ver- lustes zurückzuzahlen. Mit der Annahme dieser Offerte gelten nunmehr alle zwischen der Ges. und Herm. Brandt bestandenen Differenzen für erledigt. Der Antrag auf Zu- sammenlegung des Grundkapitals behufs Beseitigung der Unterbilanz per 30. Sept. 1900 von M. 426 601 bezw. M. 553 609 wurde von der Tagesordnung abgesetzt, ebenso die Ge- nehmigung der Bilanz per 30. Sept. 1900 vertagt, dagegen eine Revisionskommission zur Prüfung der Bilanz eingesetzt. Die Grundstücke in Grünberg umfassen ca. 900 a. Bierabsatz in Grünberg 1896/97–1899/1900: 19 033, 21 137, 23 480, 23 408 hl, in Braun- schweig 1898/99–1899/1900: 18 622, 11 118 hl. Malzproduktion 1896/97–1899/1900: 32 000, 40 000, 41 056, ? Ctr. Absatz 1898/99–1899/1900: 29 000, 22 147 Ctr. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien (Nr. 1–1500) à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 1. Nov. 1898 um M. 500 000 (div.-ber. ab 1. Okt. 1898). Hiervon dienten M. 300 000 zum Erwerb der Krügerschen Brauerei in Braunschweig (s. oben), M. 200 000 wurden von einem Konsortium zu 110 % übernommen und von diesen den Aktionären vom 14.–24. Nov. 1898 zu 115 % angeboten.