1142 Brauereien. Zur Reorganisation des Unternehmens und Tilg. der Unterbilanz von M. 418 608 am 30. Sept. 1898 beschloss die G.-V. v. 14. Okt. 1899 Herabsetzung des A.-K. auf M. 470000 durch Zusammenlegung von 10 St.-Aktien zu einer und Verabfolgung von 10 Genuss- scheinen. Alle St.-Aktien sind eingereicht und umgetauscht worden. Das St.-A.-K. wurde dadurch auf M. 70 000 reduziert. Die Vorz.-Aktien verloren ihre seitherigen Vorz.-Rechte. Weiter wurde das so gebildete einheitliche A.-K. von M. 470 000 um M. 830 000 (auf M. 1 300 000) in 830 neuen, ab 1. Okt. 1899 div.-ber. Aktien zu M. 1000 erhöht. Einreichung der St.-Aktien zur Zusammenlegung hatte an das Bankhaus Gebr. Arnhold in Dresden vom 5.–12. Dez. 1899 zu geschehen. Die neuen Aktien wurden vom Bankhaus Gebr. Arnhold in Dresden zu bari zuzügl. 6 % Zs. ab 1. Okt. 1899 über- nommen und M. 700 000 den Inhabern der Genussscheine 181 vom 10.–20. Dez. 1899 zu 102.50 % zuzügl. 6 % Zs. ab 1. Okt. 1899 angeboten; 25 % waren sofort einzuzahlen. Von dem durch Zusammenlegung der St.-Aktien erzielten buchmässigen Gewinn von M. 630 000 wurde nach Abzug der Reorganisationsunkosten die Unterbilanz getilgt und der Rest zu Abschreib. verwandt. Genussscheine: 700 Stück, auf Namen lautend und durch Blankocession übertragbar, ver- abfolgt an die Besitzer der alten St.-Aktien (S. oben). Die Inhaber der Genussscheine haben keinerlei Aktionärrechte, nehmen aber bei event. Liquidation der Ges. an der Ausschüttung der Masse derart teil, dass sie nach Befriedigung der Aktien zum Nenn- wert vom Rest zusammen die Hälfte, jedoch nicht mehr als M. 1000 pro Stück, erhalten; die andere Hälfte des Restes fällt wieder den Aktien zu. Über Teilnahme der Genuss- scheine am Reingewinn und deren Amortisation S. unten. Hypothekar-Anleihe: M. 700 000 in 4½ % Prior.-Oblig. lt. G.-V.-B. vom 14. Okt. 1899, rück- zahlbar zu 103 %, Stücke auf Namen der Gebr. Arnhold in Dresden und durch Blanko- indossament übertragbar, 600 (Nr. 1–600) zu M. 1000, 200 (Nr. 601–800) zu M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1900–40 durch jährl. Ausl. von 1 % und ersparten Zs. spät. am I. Okt. auf 1. April; kann verstärkt, auch ganz mit 6 monat. Frist gekündigt werden. Als Sicherheit dient erststellige Hypothek auf dem Brauerei-Grundbesitz der Ges. mit Zubehör (Wert der Verbfändungen geschätzt auf M. 1 357 294) zu gunsten genannten Dresdener Bankhauses, welches die Anleihe zu 96 % übernommen und den Besitzern der obengenannten Genussscheine 1:1 vom 10.–20. Dez. 1899 zu 98½ % angeboten hat. Die Anleihe diente zur Tilg. der bisherigen Hypotheken. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke 10 J. (F.) Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Dresden: Gebr. Arnhold; Kiel: Kieler Creditbank. Kurs Ende 1900: 99 %. Zugelassen M. 700 000, wovon zur Subskription aufgelegt M. 430 000 am 9. Juni 1900 zu 100 %. Notiert in Dresden. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Bis Ende Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom verbleib. Betrage vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 7 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen auf Handlungsunkostenkto zu verbuchenden Jahresvergütung von M. 1000 pro Mitglied), weiter bis 2 % Super-Div.; vom Rest wird nur die Hälfte zur Verf. der G.-V. gestellt, während die andere Hälfte derart auf die Genussscheine entfällt, dass hiervon bis je M. 40 ausgeschüttet werden, während der Restgewinn zur Verl. von Genussscheinen mit je M. 1000 zu verwenden ist. Nach Ausl. sämtlicher Genussscheine steht der denselben bis dahin zustehende Gewinnanteil ebenfalls zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1900: Aktiva: Schlossbrauerei: Grundstück 350 387, do. Gebäude 681 413, do. Maschinen 108 930, Grundstück, Niederlage Eutin 13 178, Etablissement Schlosshof Kiel (78 076), Etablissement Schützenhof Ellerbeck (70 647), Grundstück Fleckenstr. 34 Kiel (15 400), Niederlage Friedrichsort (9620), Sa. 173 744, abzügl. Reserve für eigene Wirt- schafts-Immobilien 57 071, bleibt für diese 4 Posten 116 672, Lagerfässer u. Gärbottiche 58 378, Versandgebinde 18 733, Pferde 28 884, Wagen u. Geschirre 10 916, Inventar, Utensilien u. Mobiliar 20 259, Flaschen 1, Oblig. (242 722), Wechsel (51 162), Forderungen bei Kunden (324 943), Sa. 618 828, abzügl. Delkrederekto 95 704, bleibt für diese 3 Posten 523 123, Kassa 12 709, Bankguthaben 186 586, Effekten 223, Vorräte an Bier, Malz, Hopfen etc. 200 993. – Passiva: A.-K. 1 300 000, Prior.-Anleihe 700 000, Zs.-Kreditoren 15 920, Waren-Kreditoren 62 859, Acceptkto 63 887, Spec.-R.-F. 7046, Gewinnverwendung: Abschreib. 91 390, Delkrederekto 30 000, R.-F. 9083, Div. 104 000, Tant. an Vorst. u. A.-R., Gratif. an Beamte 19 250, Gewinnanteil an 700 Genussscheine 28 000, Auslos. von 9 Genuss- scheinen 9000, Vortrag 12 342. Sa. M. 2 331 392. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Ausgaben für Malz 424 806, Hopfen 49 217, Pech 4656, Futter 30 288, Feuerung 62 172, Eis 2595, Betriebsunkosten 33 552, Brausteuer 62 650, Geschäftsunkosten 66 989, Reparaturen 21 191, Lohn u. Salär 128 390, Zs. 42 910, Provis. 58 555, Tant. 3947, Abschreib. 91 390, Delkrederekto 30 000, Gewinn 181 677. – Kredit: Einnahmen an Bier 1 243 458, Treber u. Abfälle 39 810, Miete 11 592, Eingänge abgeschr. Ausstände 131. Sa. M. 1 294 992. Reservefonds: M. 9083, Spec.-R.-F. M. 7046. Dividenden: Vorz.-Aktien 1891/92–1898/99: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %; St.-Aktien 1891/92 bis 1898/99: 7, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %; Aktien 1899/1900: 8 %; Genussscheine 1899/1900: M. 40 per Stück. Div.-Zahlung spät. am 1. Febr. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) 1 Direktion: Stock. Prokurist: J. F Ch. Kaul.