7 1152 Brauereien. Kapuzinerbräu-Aktiengesellschaft in Kulmbach. Gegründet: Am 29. April 1897 mit Nachträgen vom 9. und 30. Juni, 3. Nov. 1897 und 1. Febr. 1898. Sitz der Ges. bis Dez. 1898 in Mainleus bei Kulmbach. Letzte Statutenänd. v. 28. Dez. 1899 bezw. 19. Febr. 1900 u. 29. Jan. 1901. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Chr. Viandt legte sein Brauereigeschäft (einschl. Flaschenbiergeschäftseinrichtungen in Leipzig) um M. 488 500 gegen 308 Aktien ein. Wegener legte seine Grundbesitzung mit 1,27 ha ein um M. 11 500 gegen 9 Aktien, der Rest wurde beglichen durch Übernahme einer Hypothek von M. 2500. Von dem nach Anrechnung der von der Ges. übernommenen Hypothek- und Buchschulden mit M. 141 907 und einer von der Ges. zu leistenden Anzahlung von M. 3000 auf obigen Kaufschilling von M. 488 500 zu gunsten des Chr. Viandt bleibenden Kaufschillingsrest zu M. 35 593 hatte sich Viandt verpflichtet, die Gründungskosten mit M. 14 600 zu bezahlen. Zweck: Fortbetrieb der Brauerei „Chr. Viandt“' in Mainleus. Bierproduktion jährl. ca. 15 000 hl. Kapital: M. 275 000 in 275 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 320 000; die G.-V. vom 15. Febr. 1899 beschloss Zuzahlung von 25 % = M. 250 auf jede Aktie bezw. Zusammen- legung der Aktien, auf welche diese Zuzahlung nicht geleistet, im Verhältnis 2: 1. Die Zuzahlung wurde auf die eine Hälfte des urspr. A.-K., also auf M. 160 000, geleistet, die andere Hälfte (M. 160 000) wurde zus gelegt = M. 80 000, sodass das A.-K. am 30. Sept. 1899 M. 240 000 betrug. Die G.-V. v. 19. Febr. 1900 beschloss: a) auf jede Aktie sollen 25 % auf- bezahlt werden, welche zu Abschreib. verwendet werden sollen; b) von den Aktien, welche diese Aufzahlung nicht leisten, sollen zum Zweck der Kapitalsherabsetzung 3:1 zusammengelegt werden; ausserdem Herabsetzung des Grundkapitals um M. 10 000, welche der Ges. in 10 Aktien zur Kaduzierung unentgeltlich überlassen wurden. Der hierdurch erzielte Buchgewinn wurde auf Delkrederekto gutgeschrieben. Einreichung der Aktien musste bis 15. April 1900 erfolgen, gleichzeitig hatten die Aktionäre schriftlich zu erklären, ob sie 25 % aufzahlen oder ihre Aktien zusammenlegen lassen wollten. Nicht eingereichte Aktien haben Stimm- und Div.-Recht verloren, dieselben berechtigen nur noch, auf je 3 Aktien eine durch Abstempelung gekennzeichnete Aktie in Empfang zu nehmen. Die beschlussmässig behandelten Aktien wurden mit dem Stempelaufdruck versehen: „Ab- gestempelt 1900. Kapuzinerbräu-A.-G. Die G.-V. vom 19. Febr. 1900 bezw. 29. Jan. 1901 beschlossen Erhöhungen um M. 50 000 bezw. M. 21 000. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Im Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1900: Aktiva: Immobilien 234 575, Maschinen 39 636, Kühlanlage 28 205, Brauerei-Utensilien 1, Wirtschafts- do. 1, Fuhrwerk 1, Lagerfässer 17 234, Trans- Portfässer 40 967, Kassa 1853, Wechsel 274, Debitoren (nach Abzug Dubioser) 124 565, Vorauszahl. 835, Vorräte an Bier, Malz, Gerste, Hopfen, Diverse 46 167. – Passiva: A.-K. 204 000, Hypoth. 107 500, Banken 81 158, Neubaueinricht. 41 388, Diverse 19 013, Accepte 34 333, Malzsteuer 4951, R.-F. I. 20 400, Debitoren-R.-F. 6469, noch nicht fällige Zs. 2000, Gewinn 13 104. Sa. M. 534 318. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Malz, Gerste, Hopfen 87 256, div. Materialien 8560, allg. Un- kosten 43 597, Reparaturen 3805, Kohlen 13 999, Zs. 14 435, Gewinn 13 104. Sa. M. 184 760. – Kredit: Bier u. Abfälle M. 184 760. Dividenden 1897/98–1899/1900: „%„ Direktion: A. Schulz. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanwalt Ernst Gerbig, Bayreuth; Bank-Dir. Siegfried Pflaum, Fürth; Bankier Jean Hering, Schwabach; Brauereibes. Gg. Erlwein, Erlangen; Fabrikbes. Gg. Türk, Kulmbach; Alfred Landmann, Nürnberg. Kulmbacher Export-Brauerei „Mönchshof , Act.-Ges. Sitz in Dresden, Brauerei und Direktion in Kulmbach. Gegründet: Am 19. Februar 1885. Letzte Statutenänd. vom 27. Jan. 1900. Zweck: Erwerb und Fortbetrieb der „Mönchshof-Brauerei“ in Kulmbach, früher Simon Hering gehörig. Kaufpreis M. 700 000. Die Ges. unterhält einen Specialausschank in Berlin und in Dresden. Durch die Abschreib. für 1899/1900 wurden das Maschinen-, Inventar-, Gefäss-, Mobiliar-, Industriebahn-, Sudwerkanlage- und Beleuchtungsanlagekto sämtlich auf M. 1 abgeschrieben. Bierabsatz 1886/87–1899/1909: 27 518, 33 000, 41 304, 44 053, 45 000, 45 572, 53 267, 63 333, 63 352, 64 743, 66 787, 68 812, 65 986, 67 006 hl. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien (Nr. 1–1200) a M. 1000. Ursprünglich M. 600 000, erhöht in 1887 um M. 300 000, 1889 um M. 300 000 (auf M. 1 200 000), begeben an Ed. Rocksch Nachf. in Dresden zu 133 %, angeboten den Aktionären zu 140 %. Hypotheken (ursprüngl. M. 400 000): M. 292 703 in 4 % Amortisationshypothek der Baye- rischen Hypotheken- und Wechselbank. Geschäftsjahr: I1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Bis Febr. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St.