Brauereien. 1157 Landauer Aktienbrauerei „zum englischen Garten“ in Landau. Pfalz. Gegründet: Am 14. Okt. bezw. 3. Dez. 1887. Letzte Statutenänd. v. 22. Dez. 1899 u. 12. Jan. 1900. Zweck: Fortbetrieb der von Frau K. S. Voltz Wwe. Schneider für M. 315 000 übernommenen Brauerei und Mälzerei. Die Anlagen sind in den letzten beiden Jahren bedeutend er- weitert. Bierabsatz 1894/95–1899/1900: 20 290, 25 440, 25 588, 27 058, 29 491, 31 108 hl. Kapital: M. 600 000 in 600 Aktien (Nr. 1–600) à M. 1000 nach Erhöhung um M. 300 000 lt. G.-V.-B. vom 20. Dez. 1895. Anleihe: M. 534 000 in 4 % Oblig., rückzahlbar zu 105 %. (Stand am 30. Sept. 1900.) Hypotheken: M. 126 540 auf Wirtschaftshäuser abz. Guthaben auf denselben. – M. 109 332 Restkaufgelder auf Restaurationen abzügl. Guthaben der Ges. auf verkaufte Anwesen. (Stand am 30. Sept. 1900.) Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Im Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1900: Aktiva: Immobilien 977 400, Betriebsinventar 385 550, Betriebs- vorräte 94 850, Debitoren 182 702, Kassa 4068. Passiva: A.-K. 600 000, Oblig. 534 000, do. Zs.-Kto 4933, do. Tilg.-Kto 16 275, R.-F. 35 227, Kreditoren (einschl. schuldigen Malz- aufschlag) 256 250, Kautionen 7237, Hypoth. 109 332, Accepte 50 513, Gewinn 30 800. Sa. M. 1 644 570. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern u. Versich. 4783, Zs. 40 531, Abschreib. 45 782, Gewinn 32 515. – Kredit: Ertrag der Häuser u. sonstigen Immobilien 6342, Gewinn auf Bier 117 269. Sa. M. 123 612. Gewinn-Verwendung: R.-F. 1715, Div. 24 000, Vortrag 6800. Reservefonds: M. 35 227. Dividenden 1887/88–1899/1900: 4, 4, 4, 4, 4, 6, 6, 6, 6, 4, 4, 4, 4 %. Direktion: Adalbert Müller, Jak. Kertlh. Aufsichtsrat: Vors. Herm. Menner, Stellv. Jak. Aurbacher, Aug. Zahn, Fr. Völker, Ed. Clansz, Landau. Zahlstellen: Eigene Kasse; Landau: Filiale der Pfälzischen Bank. Schlesische Act.-Ges. für Bierbrauerei u. Malzfabrikation in Landeshut i. Schles. mit Zweigniederlassungen in Gottesberg, Hirschberg i. Schl. und Rudelstadt. Gegründet: Am 26. Juni 1899. Gründer siehe Jahrgang 1899/1900. Es haben eingebracht: 1) Das Hirschberger Brauhaus Angermüller & Co. sein ge- samtes Brauerei-Unternehmen mit seinen oder seiner Gesellschafter Grundstücken in Hirschberg, Maschinen, Gerätschaften und sonstigem Zubehör, Warenvorräten, Aussen- und Kassenbeständen nach dem Stande vom 22. Juni 1899, und zwar schuldenfrei gegen eine Vergütung von M. 925 000, welche ihm gewährt ist durch a) 375 Aktien der Ges. à M. 1000 = M. 375 000, b) 4 % Oblig. der Ges. mit M. 325 000, c) bar M. 225 000. 2) Der Brauereibes. Herm. Raupach sein gesamtes Brauerei-Unternehmen mit seinen sämtlichen zu Gottesberg, Landeshut, Ober-Hermsdorf und Waldenburg in Schlesien belegenen Grundstücken und allen Maschinen, Gerätschaften und sonstigem Zubehör, Warenvorräten, Aussenständen, Kassen- und Wechselbeständen nach dem Stande vom 22. Juni 1899 gegen eine Vergütung von M. 1 200 000, welche ihm gewährt ist durch a) Übernahme der auf eingebrachten Grundstücken haftenden Hypoth. von M. 408 000, b) 250 Aktien der Ges. à M. 1000 = M. 250 000, c) 4 % Oblig. der Ges. mit zusammen M. 242 000, d) bar M. 300 000. 3) Die Rudelstädter Malz- und Holzstofffabriken vorm. Heinr. Seifart, G. m. b. H. zu Rudelstadt ihr gesamtes Malz- und Holzstofffabrikationsunternehmen mit ihrem Grund- stücke in Rudelstadt, Maschinen, Gerätschaften und sonstigem Zubehör, Warenvorräten, KAussen- und Kassenbeständen nach dem Stande vom 22. Juni 1899, und zwar schulden- frei und mit der Verpflichtung, die im Bau begriffene Mälzerei nach den vorhandenen Plänen und Anschlägen bis 31. Dez. 1899 fertigzustellen und der Ges. zu übergeben, dafür erhielt sie M. 936 000, nämlich a) 350 Aktien der Ges. à M. 1000 =– M. 350 000, b) 4 % Oblig. der Ges. mit M. 350 000, c) bar M. 236 000. Zweck: Errichtung und Betrieb einer Bierbrauerei und aller diesem Zwecke dienenden Unternehmungen in Landeshut und Leppersdorf, sowie der Fortbetrieb: a) der dem Brauereibes. Herm. Raupach zu Gottesberg gehörigen Brauerei zu Gottesberg, b) der der Firma Hirschberger Brauhaus Angermüller & Co. zu Hirschberg gehörigen Brauerei zu Hirschberg, c) der der Rudelstädter Malz- und Holzstofffabriken vorm. Heinr. Seifart, G. m. b. H. gehörigen Malz- und Holzstofffabrik zu Rudelstadt. Letztere, auf eine Jahres- broduktion von ca. 60 000 Ctr. Malz eingerichtet, ist erst gegen Ende Febr. 1900 fertig geworden, weshalb die Vorbesitzerin für den entgangenen Gewinn M. 30 000 Entschädigung gezahlt hat, die unter die Einnahmen gestellt wurde. Ausserdem wurden von der gleichen Seite M. 70 000 gezahlt und von der Ges. auf Baureserve verbucht, weil bei Übernahme der Mälzerei verschiedene Einrichtungen hinter den im Voranschlage angegebenen