1194 Brauereien. Klosterbrauerei in München, Liebigstrasse 22. Gegründet: Am 30. Nov. 1887 bezw. 13. Febr. 1888. Letzte Statutenänd. v. 16. Dez. 1899 und 30. Jan. 1901. Die Ges. übernahm die St. Annabrauerei des Vorbesitzers J. Baudrexl (Kaufpreis M. 831 000) und firmierte bis 1895 St. Annabrauerei. Zweck: Betrieb der Brauerei und Mälzerei, auch Betrieb von Wirtschaften. Bierabsatz 1888/89–1899/1900: 7751, 34 713, 32 889, 29 473, 23 148, 20 199, 24 387, 25 541, 32 946, 36 648, 32 615, 36 963 hl; Malzverbrauch 1894/95–1899/1900: 8470, 10 292, 13 498, 16 490, ? hl. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien (Nr. 1–2000) à M. 1000. Urspr. M. 500 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 24. Jan. 1891 um M. 500 000, div.-ber. ab I. OÖkt. 1890 begeben zu pari. Zur Tilg. der Unterbilanz per 30. Sept. 1897 von M. 275 283 und Abstossung der Dubiosen wurde im April 1898 von den Aktionären eine Nachzahlung von 50 % per Aktie à fonds perdu geleistet; später wurde eine weitere Aufzahlung von 30 % bewirkt. Die G.-V. vom 21. Sept. 1900 beschloss zur Rückzahlung schwebender Schulden das A.-K. um M. 1 000000 (auf M. 2 000 000) zu erhöhen. Die jungen Aktien sollen nach und nach einbezahlt werden und nehmen mit der jeweils geleisteten Einzahlung p. r. t. an der Div. teil. Die erste Einzahlung von 25 % zuzügl. Agio ist am 20. Okt. 1900 geleistet worden. Die Aktien wurden von einem Konsortium zu 104 % übernommen und von diesen den Aktionären 1: 1 vom 22.–31. Dez. 1900 zu 109 0% angeboten. Bei der Zeichnung waren gleich M. 340 zuzügl. 5 % Zs. ab 20. Okt. 1900 und Schlussscheinstempel zu zahlen. Die endgiltigen Stücke werden nach geleisteter Vollzahlung, deren Einforderung dem A.-R. überlassen bleibt, ausgegeben. Hypotheken: M. 595 675. Geschäftsjahr: I1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Spät. Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., sodann 4 % Div., vom verbleib. Betrage vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 15 % Tant. an A.-R. (mind. M. 600 pro Mitgl.), Rest zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1900: Aktiva: Immobilien 649 486, Wirtschaftsanwesen 250 311, Gefässe 104 256, Pferde u. Fuhrpark 33 782, Eisenbahnwaggons 25 386, Utensilien 1096, Brauerei- einrichtung 244 375, Inventar 67 961, Eishauskto 24 000, Realrecht 100, Kassa 21 732, Wechsel 425, Effekten 4000, Aussenstände für Bier etc. 102 304, ausgeliehene Kapitalien 645 317, Akt.-Em.-Kto 640, vorausbez. Steuern, Zs. u. dergl. 4808, Vorräte an Bier, Gerste, Malz, Hopfen etc. 233 531. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Hypoth. 595 675, Accepte 86 076, Kreditoren, einschl. gestundete Malzsteuer u. Kautionen 652 602, Delkrederekto 4380, Gewinn 74 781. Sa. M. 2 413 517. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gerste, Malz, Hopfen 245 170, Brennmaterial u. Beleucht. 41 778, Fuhrwesen u. Fourage 18 337, Küferei u. Pech, Korke, Spunde 12 792, Reparaturen, Betriebsunkosten u. Satzhefe 11 151, Verwaltungsunkosten 20 747, Gehälter, Löhne, Haustrunk 71 248, Steuern u. Versicherungen 143 496, Eis 10 048, Zs. 22 604, Pacht u. Miete 20 083, Abschreib. 50 136, R.-F. 3739, Div. 50 000, Delkrederekto 10 000, Tant. an A.-R., Vorst. u. Beamte, Grat. 8700, Vortrag 2342. – Kredit: Brauereiausschank, sowie Gewinn an Wirtschaftsanwesen 7107, Brauereiabfällekto 34 580, Bier inkl. Malzaufschlag- rückvergütung 700 689. Sa. M. 742 376. Reservefonds: M. 3739. Dividenden: 1887/88–1898/99: 0 %; 1899/1900: 5 %. Coup.-Verj.: 5 Jahre, vom 30. Sept. an gerechnet. Direktion: Friedr. Thon. Prokurist: Fritz Hecker. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Justizrat Th. Riegel, München; Stellv. Alfred Lenel, Mannheim; Fritz Pühler, Frankfurt a. M.: Louis Sinner, Freiburg; Carl Sinner, Käferthal; Dr. Rich. Kahn, Benno Weil, Mannheim. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Mannheim: Weil & Benjamin, * Schwabingerbrauerei in München, Leopoldstrasse 82. Gegründet: Am 18. Aug. 1888. Letzte Statutenänd. vom 14. Dez. 1899. Die Firma lautete bis dahin Salvatorbrauerei und wurde nach Vereinbarung mit Gebrüder Schmederer Aktienbrauerei (jetzt Paulanerbräu) in München wie oben geändert. Letztgenannte Ges. zahlte hierfür eine grössere Abfindungssumme. Zweck: Fortbetrieb der vormals Ludwig Petuel'schen Brauerei in Schwabing-München an der Schwabinger Landstrasse 58 und an der Franzstrasse 16 belegen. Das seit 1889 wesent- lich erweiterte Etablissement (J ahresproduktion bis 90 000 hl) wurde im Juli 1888 von der Firma M. Saloschin in Berlin für M. 260 000 in Hypoth. und M. 690 000 bar erworben und der A.-G. zu demselben Preise überlassen. 1895 wurde ein 3 ha grosses Grundstück zur Errichtung einer neuen Mälzerei, und 1896/97 wurden ein Eiswerk in Ludwigsfeld mit 5 Tagwerk grossen Eisteichen, 2 Eishäuser, sowie verschiedene Grundstücke zur Er- weiterung der Anlage für M. 316 000 angekauft. Die Ges. besitzt 5 Wirtschaftsanwesen, welche einen Buchwert von M. 634 847 haben. Durch Neubauten und Erwerb des An- wesens Siegesstr. 18 erhöhte sich das Gebäudekto 1899/1900 um M. 107 296. Der Besitz der Ges. an Grundstücken ist aus der Bilanz ersichtlich. Mit der Brauerei selbst ist ein