Brauereien. 1201 Nordhaeuser Actienbrauerei in Nordhausen. Gegründet: Im Jahre 1889. Letzte Statutenänd. vom 28. Nov. 1899. Zweck: Betrieb von Bierbrauerei und Mälzerei insbesondere Fortbetrieb der Brauerei von Gebr. Förstmann u. seit 1895 der Brauerei Spangenberg. Die Ges. besitzt ein Grundstück in Herzberg a. H. Bierabsatz 1895/96–1899/1900: 37 389, 39 189, 40 066, 41 518, 44 031 hl. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien (Nr. 1–1000) à M. 1000. Hypotheken: M. 654 000. Die G.-V. vom 28. Nov. 1899 hat die Aufnahme einer Anleihe bis M. 150 000 beschlossen (ist noch nicht ausgeführt). Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Spät. im Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Bis 5 % zum R.-F., bis 8 % Tant. an Vorst. und Remunerationen an Beamte, 4 % Div., vom Übrigen bis 9 % Tant. an A.-R. (mind. eine feste Vergütung von jährl. M. 3200), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1900: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude: Vor dem Vogel 13, Feld- schlösschen u. Hagenthor 1 930 362, do. Herzberg a. d. H. 22 460, Maschinen u. Utensilien 103 974, Mobilien 19 985, elektr. Beleuchtungsanlage, Abt. Förstemann 1, do. Abt. Spangen- berg 13 249, Kühlanlage 60 999, Lagerfastagen 40 874, Transportfastagen 28 782, Flaschen- u. Kisten 2986, Pferde u. Wagen 16 219, Avale 136 000, Kassa 17 349, Bankguthaben 3659, Debitoren 532 992, Warenvorräte 147 217. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Hypoth. 654 000, Kautionskto 1300, R.-F. 37 129, Spec.-R.-F. 16 600, Delkrederekto 33 989, Kreditoren 69 696, Avale 136 000, Gewinn 128 399. Sa. M. 2 077 115. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Delkrederekto 10 877, Abschreib. 60 148, Unkosten 286 303, Gewinn 128 399. – Kredit: Vortrag a. 1898/99 2009, Warengewinn 483 719. Sa. M. 485 728. Gewinn-Verwendung: R.-F. 6319, Spec.-R.-F. 5000, Tant. an Vorst. 9605, do. an A.-R. 5936 do. an Beamte 4502, Gratifikationen 3325, Div. 90 000, Vortrag 3710. Reservefonds: M. 43 449, Spec.-R.-F. M. 21 600, Delkrederekto M. 40 200. Dividenden 1889/90–1899/1900: 7, 7, 7, 9, 8, 11, 9, 9, 9, 9, 9 . Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Otto Krug, Aug. Schnause. Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Herm. Schmidt, Stellv. Rich. Wiese, Alex. Vetter, Rud. Schulze, Alb. Meinicke. Zahlstelle: Nordhausen: Nordhäuser Bank von Moritz, Heinrich & Co. * 7 Bierbrauereigesellschaft vormals Gebrüder Lederer in Nürnberg. Gegründet: Am 4. Dez. 1890. Letzte Statutenänd. vom 8. Dez. 1899 und 12. April 1900. Die Übernahme der vordem von der Firma Gebr. Lederer in N ürnberg betriebenen Brauerei erfolgte seiner Zeit für M. 3 838 884, wovon M. 1 588 884 an die A.-G. über- gegangene Passiven abgingen, sodass noch M. 2 250 000 verblieben, welche durch Bar- zahlung von M. 3000 und Hingabe von 2247 Aktien der Ges. zu M. 1000 = M. 2 247 000 beglichen wurden. Zweck: Fortbetrieb der Brauerei der Gebrüder Lederer in N ürnberg. Das Brauereigrundstück der Ges. hat einen Flächeninhalt von 16 Tagwerken 86 Decimalen, wovon 4 Tagwerke 24 Decimalen unbelastet sind. Da nicht einmal die Hälfte des Grundstückes bebaut ist, so braucht selbst bei einer Betriebsvergrösserung um 60–70 000 hl jährlich etwa die Hälfte des Grund und Bodens nicht in Anspruch genommen zu werden; die Ges. besitzt also an ihrem Grundbesitz eine bedeutende stille Reserve. An Wirtschaftsanwesen be- sitzt die Ges. (nach dem Prospekt vom Sept. 1900; im Bericht vom Nov. 1900 wird der Verkauf eines Wirtschaftsanwesens für rund M. 45 000, der Ankauf und Umbau zweier solcher für rund M. 255 000 erwähnt) in Nürnberg die Häuser Maxplatz 28, Marienstr. 25, Ludwigstr. 45, Scheuerlstr. 4, Breitegasse 89, vordere Sterngasse 30, St. Johannisstr. 28, Weintraubengasse 2 und Steinbühlerstr. 34, ferner in Hamburg das Anwesen Pelzerstr. 12. Bierabsatz 1890/91–1899/1900: 64 112, 67 602, 76 004, 77 508, 87545, 95 420, 102 385, 105 7239 108 681, ca. 104 000 hl. Malzverbrauch 1898/99–1899/1900: 41 972 s h Kapital: M. 3 250 000 in 3250 Aktien (Nr. 1–3250) à M. 1000. Urspr. M. 2 250 000, erhöht zwecks Vermehrung der Betriebsmittel lt. G.-V.-B. vom 12. April 1900 um M. 1 000 000 in 1000 neuen, ab I. Okt. 1899 div.-ber. Aktien zu M. 1000, ausgegeben zu 100 % zuzügl. 6½ % Zs. ab 1. Okt. 1899 bis 1. April 1900 und 4 % Zs. ab 1. April 1900. Einen Teil der neuen Aktien haben die bisherigen Aktionäre, die übrigen die Nürnberger Filiale der Bayerischen Bank in München übernommen. Hypotheken: M. 1 472 553 auf Brauerei- und Mälzereianwesen (Stand am 30. Sept. 1900), davon verzinsl. urspr. M. 1 000 000 zu 4 % mit 2.32 % Tilg. halbjährl. mit je M. 32 815 bis 1. Aug. 1914; urspr. M. 300 000 zu 4½ % mit 2.245 % Tilg. halbjährl. mit je M. 10 117.50 bis 1. Febr. 1916; urspr. M. 200 000 zu 4 % mit 2.32 % Tilg. halbjährl. mit je M. 6750 bis 1. Febr. 1920; M. 400 000, verzinslich bis 1. Febr. 1906 zu 4¾ %, später zu 4½ % mit halbjährl. Tilgungsrate von M. 4459.07 bis 1. Febr. 1925. – M. 608 439 auf die oben ge- nannten Wirtschaftsanwesen (davon M. 90000 auf Hamburg), verzinslich zu 3½, 4, 4 und 4½ %, rückzahlbar und kündbar mit verschiedenen Fristen. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1900/1901, II. 76