„ Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 539 Dividende 1900: 0 % (Betrieb erst am 6./10. 1900 aufgenommen). Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Major a. D. u. Kreisbaumeister Paul Ecke. Aufsichtsrat: (7–11) Vors. Landrat Friedr. Behrnauer, Kosten; Stellv. Okonomierat Bernh. Lorenz, Pianowo; Landrat Dr. Lucke. Gostyn; Reg.-Assessor Schmid, Ober- u. Geh. Baurat Rich. Haassengier, Posen; Rittergutsbes. Casimir von Chlapowski, Kopaszewo; Ritterguts- besitzer Alex. von Lossow, Gryzyn; Eisenbahnbau- u. Betriebs-Insp. a. D. Stefanski, Berlin; Eisenbahnbau- u. Betriebs-Insp. a. D. Theodor von Beyer, Posen. Localbahn-Actien-Gesellschaft in München. Gegründet: Am 9. Febr. 1887. Letzte Statutenänd. v. 20. Dez. 1899. Zweck: Bau, Betrieb und Erwerbung von Sekundärbahnen aller Art. Ausserdem ist die Ges. berechtigt, alle jene Geschäfte einzugehen, welche geeignet sind, mittelbar oder unmittelbar die Erreichung des Gesellschaftszweckes zu fördern. Die Ges. besitzt und betreibt zur Zeit folgende Linien: A. Deutsche Linien: Ravensburg-Weingarten (4 km), Betriebseröffnung am 6. Jan. 1888; Sonthofen-Oberstdorf (14 km) 29. Juli 1888; Markt Oberdorf-Füssen (31 km) 1. Juni 1889; Walhallabahn (9 km) 23. Juni 1889; Murnau-Garmisch-Partenkirchen (25 km) 25. Juli 1889; Fürth-Zirndorf-Cadolzburg (13 km) 14. Okt. 1892; Isarthalbahn (51 km) 23. Mai 1898; Forster Stadteisenbahn (14 km) 8. Mai 1893; Hansdorf-Priebus (23 km) 1. Okt. 1895: Meckenbeuren-Tettnang (5 km) 4. Dez. 1895; in Summa 189 km. Nur in Betrieb: Feldabahn (44 km), eröffnet 22. Juni 1879, bezw. 24. Juni 1880. Die Linie Meckenbeuren-Tettnang wird elektrisch betrieben, ebenso seit Anfang 1900 die Doppelbahn- strecke München I. B.-Grünwald der Isarthalbahn (ca. 20 km). Die oben genannte Neben- eisenbahn Hansdorf-Priebus wurde per 1./4. 1901 an die Lausitzer Eisenbahn-Ges. in Sommerfeld für M. 1 479 000 in 4 % Schuldverschreib. genannter Ges. verkauft. B. Osterr. Linien: Salzkammergut-Lokalbahnen (72 km) 5. Aug. 1890 bis 3. Juli 1894. Für die Salzkammergut-Lokalbahnen ist eine eigene A.-G. mit dem Direktionssitze in Salzburg gebildet. Das A.-K. besteht aus fl. 4 800 000 Prior.-Aktien und fl. 1 600 000 St.-Aktien, von welchen die L.-A.-G. in München die fl. 4 761 800 Prior.-Aktien u. fl. 938 600 St.-Aktien besitzt. Ausserdem besitzt die L.-A.-G. in München nom. M. 3 686 000 Aktien der Lausitzer Eisenbahn-Ges. (Gesamt-Kapital nom. M. 4 336 000). Div. 1898/99–1899/1900: 4.4, 3.63 %. Die Linien der Lausitzer E.-G. (52 km), wozu obige Linie Hansdorf-Priebus ab 1./4. 1901 trat, wurden von der L.-A.-G. in München gebaut und stehen unter deren Betriebskontrolle. Berlin wurde von der Localbahn-A.-G. im Dez. 1898 die Centralbank für Eisenbahn- werte in Berlin (A.-K. M. 6 000 000, Div. 1898/99–1899/1900: 0, 0 %) gegründet. Die Ges. hat sich an dieser Gründung durch Übernahme von M. 3 200 000 Aktien beteiligt und an die Centralbank für Eisenbahnwerte ihren Gesamtbesitz an Ungarischen Localbahn- Prior.-Aktien und zwar: nom. öfl. 9 400 300 Prior.-Aktien der Westungar. Localbahn-Ges., nom. öfl. 867 100 Prior.-Aktien der Steinamanger-Pinkafelder Localbahn und nom. öfl. 299 400 Prior.-Aktien der Zalathalbahn zum Preise von M. 18 000 000 verkauft. Bezahlt wurden der Ges. M. 3 500 000 in bar und M. 14 500 000 in 4 % igen, zu 103 % rückzahlbaren Oblig. der Centralbank für Eisenbahnwerte. Von diesem erzielten Kaufpreise wurden M. 3 200 000 für die Übernahme von M. 3 200 000 Aktien der Centralbank verwendet, M. 9 500 000 4 % Oblig. dem Effektenbestande einverleibt und M. 5 000 000 4 % Oblig. an ein Kon- sortium verkauft. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000. Gesamtes A.-K. ab 1. Jan. 1897 voll eingezahlt. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 30. Jan. 1888 um M. 2 000 000 (emittiert zu 103 %), lt. G.-V.-B. v. 18. Febr. 1889 um M. 2 000 000 (emittiert zu 127 50 % ferner erhöht lt. G.-V.-B. v. 10. März 1891 um M. 5 000 000, von der Bayer. Vereins- bank übernommen. Anleihen: M. 2 000 000 in 4½ % Prior.-Oblig. v. 1. März 1889: 500 St. à M. 2000 u. 1000 St. à M. 1000. Zs. 1./3. u. 1./9. Tilg. jährl. durch Verl. mit ½ % innerhalb 52 Jahren mit Zs.-Zuwachs zu pari, unkündbar bis 1899; ab 1./3. 1900 Tilg. nach vorheriger dreimonat. Kündigung, verstärkte oder vollständige Rückzahlung vorbehalten. I. Verl. 1./12. 1899. In Umlauf Ende 1900: M. 1 980 000. Kurs Ende 1889–1900: 106, 103.50, 101.60, 103.25, 103.40, 104.80, 103.90, 104.30, 103.40, 101, 100.50, 100.10 %. Notiert in München. M. 3 000 000 in 4 % Prior.-Oblig. vom 1. Jan. 1890; 500 St. à M. 2000 u. 2000 St. à M. 1000. In Umlauf Ende 1900; M. 2 984 000. Kurs Ende 1890–1900: 100.20, 99.50, 100.25, 99.90, 101.40, 101.10, 100.70, 100.50, 99.40, 98.60, 94 %. Notiert in München. .M. 15 000 000 in 4 % Prior.-Oblig. v. 12. März 1891; 2500 St. à M. 2000 u. 10 000 St. A M. 1000. Für beide Serien: Zs. 1./1. u. 1.7., Verl. jährl. Unkündbar bis 1900; von da ab Tilg. zu pari innerhalb 57 Jahren mit % und Zs.-Zuwachs. Nach 1900 verstärkte oder vollständige Rückzahlung nach vorheriger dreimonatiger Kündigung vorbehalten. In Umlauf Ende 1900: M. 14 912 000. I. Verl. 1./10. 1900. Kurs wie oben. Unter Mitwirkung der Bayer. Vereinsbank in München und der Dresdner Bank in