Betrieb dieser Bahn wird ab 1./1. 1901 durch die Bau-Abteilung Stuttgart der West- deutschen Eisenbahn-Ges. geleitet. Das Unternehmen soll neuorganisiert und erweitert, auch teilweise elektrischer Betrieb eingeführt werden. Im Jahre 1900 hat die Ges. die Finanzierung der Braunschweig-Schöninger Eisen- pahn-A.-G. (A.-K. M. 3 950 000 und Anleihe M. 3 950 000) übernommen und die Betei- ligungen der Firma Lenz & Co. G. m. b. H. an der Nebenbahn Oschersleben-Schöningen und der Kleinbahn Heudeber-Mattierzoll erworben, welche beiden Linien im Zusammen- hange mit den Linien der Braunschweig-Schöninger Ges. einheitlich betrieben werden sollen. Die Westdeutsche Eisenbahn-Ges. besass Ende 1900: nom. M. 3 359 000 Aktien und M. 3 950 000 4½ % Schuldverschreib. der Braunschweig-Schöninger Eisenbahn; nom. M. 1 620 000 St.-Aktien Lit. A (mit 4½ % Vorrechts-Div.) und nom. M. 227 000 St.-Aktien Lit. B der Oschersleben-Schöninger Eisenbahn, sowie nom. M. 365 000 4 % Vorz.-Aktien Lit. A und eine 3½ % Bahn-Hypothek der Heudeber-Mattierzoller Kleinbahn. Die Hauptwerkstätte der Ges. in Liblar, welche auch die Herstellung von Weichen für fremde Rechnung aufgen 'mmen hat und ihre Thätigkeit noch auf andere Gebiete ausdehnen wird, soll unter der Firma „Westdeutsche Maschinenfabrik für Eisenbahn- bedarf* in eine Ges. mit b. H. (Stammkapital M. 600 000) umgewandelt werden. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien (Nr. 1–10000) à M. 1000. Urspr. M. 5 000 000, beschloss G.-V. vom 27. April 1898 Erhöhung um M. 5 000 000 (auf M. 10 000 000) in 5000 Aktien à M. 1000. Die neuen Aktien, div.-ber. pro 1898 u. 1899 p. r. t., ab 1900 voll div.-ber. wurden den bisherigen Aktionären mit 102 % angeboten; vollgezahlt seit 1. April 1899. Anleihe: M. 10 000 000 in 4 % Teilschuldverschreibungen, I. Reihe von 1898, 10 000 Stück à M. 1000, lautend auf den Namen der Berliner Handels-Gesellschaft, rückzahlbar mit 102 %; Zs. 1./7. und.2./1. Tilgung lt. Plan ab 1. Jan. 1903, Ziehung (erstmalig 1902) 1. Juff auf 2. Jan. Ab 1903 kann verstärkte oder Totalkündigung stattfinden mit sechs- monatiger Frist auf einen Zinstermin. Verj. der Coup. in 4 J., der Stücke in 30 J. Zugelassen M. 10 000 000, hiervon M. 5 000 000 zur Subskription aufgelegt am 11. Okt. 1898 zu 100.75 %. Die Begebung der restlichen M. 5 000 000 begann am 19. April 1899, Ende 1899 insgesamt in Umlauf M. 8 200 000, Rest von M. 1 800 000 in 1900 begeben. Zahlst. wie bei Div. exkl. der Frankfurter Firmen. Kurs Ende 1898–1900: 100.75, 99.50, 96.30 %. Notiert in Berlin und Köln. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: April-Juni. Stimmrecht: 1 Aklie. Gewinn-Verteilung: Dotierung des Ern.-F., 5 % zum R.-F. bis 10 % des A.-K., Bildung eines Spec.-R.-F. (Betriebsgarantie-F.) bis zu M. 1 000 000 (event. auch noch höher), dann bis 4 % Div., vom etwaigen Überschuss 6 % Tant. an A.-R., Rest event. Super-Div. oder Vortrag aufs neue Jahr. Die vertragsm. Tant. an Vorst. werden als Geschäftsunkosten verbucht. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Kassa 10 219, Effekten 27 573 664, Kautionskto 43 317, Bureau-Einrichtung 31 600, Geschäftshaus 500 000, Grundstücke u. Immobilien 207 990, Hauptwerkstätte Liblar 533 080, eigene Bauanlagen auf d. Pachtlinien u. Bahnanschlüssen 176 374, Bankguthaben 1 546 556, Debitoren 2 771 878, Bauinventarien 190 418, transitor. Buchungen 136 300, Baukonten 2 349 563, Oberbaumaterialien 218 104. Passiva: A.-K. 10 000 000, Oblig. 10 000 000, alte Div. 140, rückständ. Oblig.-Zs. per 1./7. 1900 720, do. per 2./1. 1901 196 060, R.-F. 156 933, Betriebsgarantie-F. 700 000, Rück- stellung für Regulierung nicht völlig abgewickelter Baukonten 100 000, Ern.-F. Mödrath- Iäblar-Brühl 12 999, Spec.-R.-F. Mödrath-Liblar-Brühl 314, Kreditoren: a) auf Verträgen beruhende Kredite 4 978 178, b) zur Fertigstellung von Bauten überwiesene Beträge 6 463 334, c) sonstige Kreditoren 2 896 359, Reingewinn 784 031. Sa. M. 36 289 068. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Oblig.-Zs. 400 000, Generalunkosten 231 357, Disagio auf verkaufte Oblig. 93 000, Abschreib. auf Bauinventar etc. 49 351, Überweisungen: a) Be- triebsgarantie-F. einschl. Zs. 373 531, b) Rückstellung für Regulierung nicht völlig ab- gewickelter Baukonten 100 000, z. R.-F. 38 391, Reingewinn 784 031 (davon Div. 700 000, Tant. an A.-R. 15 390, Vortrag auf 1901 68 641). — Kredit: Vortrag a. 1899 127 532, Betriebs-, Zs.- u. Div.-Konten 527 971, Restbestand des aufgelösten Ern.-F. für Betriebs- mittel 22 271, Baugewinne 1 391 887. Sa. M. 2 069 662. urs Ende 1898–1900: 120.50, 135.75, 122.50%. Aufgelegt M. 5 000 000 Aktien Nr. 1–5000 am 12./10.1898 zu 117.50 % plus 4 % Stück-Zs. Eingeführt M. 5 000 000 Aktien Nr. 5001–10 000 im April 1899 in Berlin und im Aug. 1899 in Köln. Einführung der Aktien Nr. 1–10 000 in Frankfurt a. M. am 24. Juni 1899 zu 141.60 %. 91 Kurs daselbst Ende 1899–1900: 135, 124 % 1895–1900: –, –, 6, 6½, 7, 7 %. Div.-Zahlung spät. am 1./7. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) irektion: Vors. Kgl. Eisenbahn-Bau- u. Betriebsinspektor a. D. Johs. Mühlen, Kgl. Eisen- 3 a. D. Leo Passauer. 0 . Betriebs-Dir. Jos. Niederehe, Major a. D. Carl Hunger, Rechtsanw. u. Notar a. D. . Clemen, Reg.-Baumeister Andreae, Betriebs-Ing. H. Gerke. B9 utsrat: (5–9) Vors. Geh. Justizrat Rob. Esser, Köln; Stellv. Reg.-Rat a. D. u. Eisenbahn Meyer, Dortmund; Geh. Komm.-Rat Fr. Lenz, Berlin; Geh. Komm.-Rat Rud. R el, Stettin; Bank-Dir. Alb. Heimann, Baron Ed. von Oppenheim, Köln; Ober-Reg.- at a. D. George Magnus, Eisenbahn-Dir. Karl Plock, Justizrat Max Winterfeldt, Berlin.