Strassen- und Kleinbahnen, Bergbahnen etc. Berliner elektrische Strassenbahnen Aktiengesellschaft in Berlin, SW. Hollmannstrasse 34 1. Gegründet: Am 1./7. 1899; handelsger. eingetragen am 13./7. 1899. Gründer s. Jahrg. 1900 1901. Zweck: Herstellung, Erwerb und Betrieb von Strassenbahnen, insbesondere in Berlin und dessen Vororten, ferner Herstellung von Anlagen für elektrische Beleuchtung und Kraft- übertragung und Betrieb aller mit Vorstehendem zusammenhängenden Geschäfte. Die G.-V. v. 26. Juli 1899 beschloss, die Koncessionen der von Siemens & Halske A.-6. erbauten und von dieser Ges. bisher betriebenen elektrischen Bahnen in Berlin: 1) Behren- strasse-Treptow, eröffnet 3. Okt. 1896 (Länge 9,3 km), 2) Pankow-Gesundbrunnen, eröffnet 10. Sept. 1895 (Länge 3,6 km), sowie 3) die 1899 im Bau vollendete Bahn Gesundbrunnen- Mittelstrasse, Teilstrecke eröffnet 20. Mai 1899, restliche Strecke eröffnet am 16. Dez. 1899 (Länge 5,5 km) zu erwerben. Der gezahlte Kaufpreis, in welchen die zugehörigen Anlagen, Grundstücke und das rollende Material einbegriffen sind, betrug für die Linie Behrenstr.-Treptow M. 2 441 373.0, für die Linie Gesundbrunnen-Pankow M. 575 594.81, zusammen M. 3 016 967.86. Die Ge. samtbaukosten der Linie Gesundbrunnen-Mittelstrasse waren auf M. 2 300 000 ver- anschlagt und betrugen M. 2 159 046. Erweiterungslinien von Treptow, Baumschulenweg, Niederschönweide nach Johannis- thal, sowie von Pankow nach Französisch-Buchholz geplant. Die Stromversorgung für sämtliche Linien erfolgt für die Dauer der von der Stadt Berlin erteilten Genehmigung. also bis Ende 1919, durch die Berliner Elektricitätswerke. Auf der Linie Pankow-Gesundbrunnen wird die Stromversorgung einstweilen noch durch das zum Unternehmen gehörige Kraftwerk in Pankow bewirkt. Es wurden Personen befördert 1900: 13 281 002; Einnahmen: M. 1 218 972. Die Ges. besitzt Grundstücke in Pankow, Brehmestr. 21/22 u. Damerowstr. 913. Betriebs-Vertrag mit Siemens & Halske A.-G.: Nach dem Vertrage vom 31. Juli 1899 übernimmt Siemens & Halske A.-G. den Betrieb der gesamten von der Ges. erworbenen Anlagen unter folgenden Bedingungen: Für die Zeit bis zum 31. Dez. 1899 wird der Betrieb für Rechnung der Ges. derart geführt, dass Siemens & Halske A.-G. die vom 1. Juli bis 31. Dez. 1899 erzielten Betriebsüberschüsse an die Ges. abführt, welche die- selben zur Deckung der den Aktionären zu zahlenden Zinsen verwendet. Vom I1. Jan. 1900 ab hat Siemens & Halske A.-G. aus den bei ihr eingehenden Betriebseinnahmen folgende Ausgaben zu bestreiten: a) Die thatsächlichen Betriebs- kosten einschliesslich eines der Betriebsführerin zustehenden Entgeltes von 1 0% gesamten Brutto-Einnahmen; b) die für Erhaltung der Anlagen in normalem leistungs- fähigen vertrags- bezw. koncessionsmässigem Zustande erforderlichen Beträge; c) alle vertragsmässigen festen Abgaben an die Abgabeberechtigten; d) die von der Ges. bezw. von der Betriebsführerin in dieser ihrer Eigenschaft zu zahlenden Steuern; e) die aus- gewiesenen Generalunkosten der Ges. bis zur Höhe von M. 15 000 jährlich. Der hier. nach verbleibende Überschuss gehört der Ges. Reichen die Betriebsüberschüsse eines Jahres zuzüglich der Zs. sowie sonstiger Einnahmen der Ges. nach Zahlung ihrer Schuld-Zs., nach den erforderlichen Rücklagen und Abschreib., welche einschliesslich der Amortisation für den Bahnkörper, zusammen jährlich 4 % des investierten Kapitals nicht übersteigen dürfen, nach Dotierung des gesetzl. R.-F., sowie nach Berechnung der statutenmässigen Tant. für A.-R. und Vorst. und nach Abzug der Gewinnbeteiligung der Gemeinden, zur Verteilung einer 5 % Div. an die Aktionäre nicht aus, so ist die Siemens & Halske A.:G. verpflichtet, den fehlenden Betrag ihrerseits zuzulegen. Verbleiben der Ges. höhere Überschüsse, als zur Zahlung einer Div. von 5 % nach obiger Berechnung erforderlich wäre, so sind von dem 5% übersteigenden Betrage 10 % dazu zu verwenden, um der Betriebsführerin etwaige Zu- schüsse nebst 5 % Zs. zurückzuzahlen. Die Kündigung des Betriebsvertrages kann mit 6monat. Frist zum Schlusse eines Geschäftsjahres, frühestens zum 31. Dez. 1904 erfolgen. Die Ges. hat, falls sie kündigt, der Betriebsführerin bei Ablauf des Betriebsvertrages die bis dahin etwa nicht erstatteben Zuschüsse nebst 5 % Zs. in einer Summe zurückzuzahlen. Siemens & Halske A.-G. dar von dem Kündigungsrecht nur dann Gebrauch machen, wenn die Einnahmen aus dem Betriebe dreier hintereinanderfolgender Jahre zur Zahlung einer Div. von 5 % auf das A.-K. von M. 6 000 000 ausreichen. 9 staatliche Genehmigung für die Linien Behrenstrasse-Treptow und Mittelstrasse-Gesund brunnen-Pankow ist unter dem 20. Juni 1900 durch den Königlichen Polizeipräsidenten von Berlin im Einvernehmen mit der Königlichen Eisenbahn-Direktion zu Berlin 13 zum 31. Dez. 1949 erteilt. Die Unternehmerin ist verpflichtet, auf Erfordern Genehmigungsbehörde die Verlängerung derjenigen kleinbahngesetzlichen Zustimmung erklärungen der zur Unterhaltung der mitbenutzten Strassen und Wege nach 0 1 lichem Recht Verpflichteten, die zur Zeit auf einen kürzeren Zeitraum lauten, im Wege freien Vereinbarung oder der kleinbahngesetzlichen Ergänzung rechtzeitig herbeizuführen.