640 Strassen- und Kleinbabnen, Bergbahnen etc. neuen Anleihe von M. 550 000 zu 4½ % verzinslich, rückzahlbar am 31./12. 1903, wovon bis 31. 12. 1900 M. 306 000 aufgenommen waren, sodass noch M. 244 000 abzuheben wären. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: In den ersten 4 Monaten. Stimmrecht: 1 Aktie = 18t. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst., vom verbleib. Überschuss 4 % Div., 10 % Tant. dem A.-R., Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Grundbesitz 83 872, Immobilien 181 312, Eisenbahnanschluss 9852, Geleise 447 407, elektr. Streckenausrüstung 368 000, Maschinen 351 400, Accumu- latoren 42 450, Wagen 204 700, Gas- u. Wasserinstallation 1760, Lichtanlagekto 1990. Gerätschaften u. Werkzeuge 11 040, Mobilien 2290, Reservestücke 4960, Zähler 10 23 Installation (Vorräte u. Guthaben) 20 972, Betriebskasse 9479, Betriebskto (Materialien, Guthaben) 27 960, Bankguthaben 52 735. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Hypoth. 150 000, Anleihekto 606 000, Darlehn 12 500, R.-F. 10 632, Ern.-F. 5241, Pensionskasse 6400, Tant. 1932, Div. 40 000. Sa. M. 1 832 706. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Anleihe-Zs. 23 953, Abschreib. 74 496, R.-F. 2259, Tant. 1932, Div. 40 000, Pensionskasse 1000. Sa. M. 143 641. – Kredit: Betriebsüberschuss M. 143 64l. Dividenden 1893–1900: 0, 0, 0, 3, 4, 5, 4, 4 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Vorstand: Vors. Dir. Moritz Böker, Mor. Hasenclever, Walter Hentzen. Aufsichtsrat: (7–9) Vors. Komm.-Rat Rob. Böker, Stellv. Bürgermeister Nollau Geh. Komm.- Rat Friederichs, Arnold Mannesmann, Carl Hessenbruch, Moritz Schmidt, Max Cleff. Rheinisch-Westfälische Bahngesellschaft in Berlin. Gegründet: Am 19. Nov. 1898. Gründer siehe Jahrgang 1900/1901. Jweck: Bau, Erwerb, Pachtung und Verpachtung, Betrieb und Finanzierung von, sowie Be- teiligung an Unternehmungen auf dem gesamten Gebiete des Eisenbahn- und Strassen- bahnwesens, sowie von damit zusammenhängenden Unternehmungen, namentlich von Kraftanlagen, welche im Anschluss an Bahnunternehmungen entstehen, und Abgabe von elektrischem Strom aus solchen Kraftanlagen auch an Dritte zu Beleuchtungs- und anderen Zwecken. Das Geschäftsgebiet der Ges. umfasst Westdeutschland, insbesondere die Rheinprovinz und Westfalen; in besonderen Fällen kann die Ges. auf Beschluss des A.-R. auch in anderen Gebieten Geschäfte machen. Die Ges. hat lt. G.-V.-B. vom 15. März 1899 das vordem von der Kommandit-Ges. Bonner Strassenbahn Havestadt, Contag & Co. geführte Unternehmen der Bonner Strassen- bahn erworben. Dieses Unternehmen beruht in der Hauptsache auf: 1) Dem Vertrage zwischen der genannten Kommandit-Ges. und der Stadt Bonn vom 22.23. Aug. 1890 betreffend den Bau und Betrieb a) der Pferdebahn Bonn-Poppelsdorf- b) der Dampfbahn Bonn-Mehlem. Die Dauer des Vertrages beträgt 40 Jahre, nach deren Ablauf die Stadt Bonn berechtigt ist, die von ihr genehmigten Pferdebahnlinien, sowie den innerhalb des städtischen Gebietes oder auf städtischem Gelände befindlichen Teil der Dampfbahn zum Taxwert zu erwerben. Die Stadt Bonn ist ausserdem be- rechtigt, schon nach Ablauf von 25 Jahren die Bahnanlage nebst Betriebsmaterial, Grundstücken und sämtlichem Zubehör zu kaufen und zwar für den 20 fachen Betrag des Durchschnitts derjenigen Reingewinne, die während des 20. bis 24. Betriebsjahres erzielt worden sind. 2) Dem Vertrage zwischen der genannten Ges. und den Gemeinden Godesberg. Rüngsdorf, Lannesdorf betr. die Dampfbahn Bonn-Mehlem, dessen Giltigkeit am 22. Aug. 1930 erlischt. Diese Gemeinden haben, für den Fall die Stadt Bonn mit diesem Termin oder auch bereits nach Ablauf der ersten 25 Jahre von ihrem Rückkaufsrechte Gebrauch machen sollte, für ihre bezüglichen Bezirke die gleichen Rechte hinsichtlich der in ihren Bezirken befindlichen Bahnanlage und der zum Eisenbahnbetriebe er- forderlichen Grundstücke und Gebäude sich vorbehalten. 3) Dem Vertrage zwischen der Kommandit-Ges. und der Rheinprovinz vom 15. bezw. 21. Dez. 1892 betr. die Mitbenutzung der Köln-Mainzer Provinzialstrasse zum Zwecke der Anlage und des Betriebes einer schmalspurigen Strassenbahn von Bonn nach Mehlem. Die Dauer dieses Vertrages beträgt 45 Jahre vom Tage der Betriebseröffnung an g07 rechnet. Nach Ablauf der Dauer ist die Provinz berechtigt, die Bahnanlage, sowie aue die zugehörigen Betriebsgebäude und Grundstücke und das bewegliche Material gan- oder teilweise gegen Vergütung des jeweiligen Taxwertes zu erwerben. 4) Dem Vertrage zwischen der genannten Kommandit-Ges. und der Gemeinde Kessenich vom 22. Okt. 1896 betr. die Pferdebahnlinien Bonn-Kessenich, dessen Dauel 60 Jahre beträgt. Nach Ablauf des Vertrages ist die Gemeinde berechtigt, die Bahn- anlage und deren Ausrüstung, die Betriebsgebäude und Grundstücke zu erwerben. Das Pferdebahnunternehmen hat eine Betriebslänge von 6942 m und eine Baulänge von 10 113 m. Die Grundstückfläche des Bahnhofes Coblenzerstr. beträgt 1380 dm, von denen 1022 qm bebaut sind. Die Ausrüstung besteht aus 22 geschlossenen und 22 offenen Personenwagen und 69 Pferden.